Kapitel 30

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Als ich aufwachte, war der Schmerz in meinen Oberschenkel zwar noch da, aber er brannte nicht mehr so höllisch. Ich schob die Decke beiseite und stand langsam auf. Mein Kopf tat zum Zerbersten weh und mir war total übel. Mein Oberschenkel fühlte sich schwer an, aber ich ignorierte das, zog mich um und wechselte den Verband. Die Wunde war rötlich gefärbt, und trockenes Blut klebte noch an meiner Haut. Als ich die Haut um meine Wunde vorsichtig berührte, glühte sie heiß.

Als der Verband gewechselt war, ging ich hinunter in die Küche. Bevor ich die Wunde nochmal säubern wollte, wollte ich noch etwas essen. Ich bückte mich zum Kühlschrank um einen Apfel herauszunehmen. Damit humpelte ich zum Küchentisch, setzte mich und aß ihn schnell auf. Danach humpelte ich ins Badezimmer, machte den Verband ab und desinfizierte neu. Das Desinfiziermittel brannte immer noch höllisch und ich schrie auf. Als ich das Blut entfernen wollte, erschrak ich.

Meine Wunde war angeschwollen und glühte rot, das gleiche galt auch für meine Körpertemperatur. Hoffentlich entzündete sie sich nicht. Ich entfernte das Blut und machte einen neuen Verband darum. An meiner Hose klebten Blutflecken und mir wurde schwindlig. Ich humpelte aus dem Badezimmer und schloss die Tür.

"Wo warst du gestern?" fragte eine Stimme und ich drehte mich um. Malfoy stand im Flur und musterte mich. "Geht dich nichts an." Ich versuchte an ihm vorbei zu humpeln, doch er hielt mich auf. "Was ist das an deinem Bein?" "Garnichts." Er ließ mich immer noch nicht vorbei. "Aber du humpelst. Was ist passiert?" "Ich wiederhole: Das geht dich nichts an!" zischte ich zurück.

Er hob mich im Brautstil hoch und kam dabei mit dem Finger auf meine Wunde. Durch zusammengepresste Kiefer entfuhr mir ein kleiner Schmerzensschrei und er trug mich in sein Schlafzimmer, wo er mich behutsam auf seinem Bett ablegte und meine Hose hochkrempelte.

Ein paar Sekunden starrte er einfach nur auf den blutigen Verband, dann sah er mich entsetzt an. "Was ist das?" "Was wohl, eine Wunde?" "Von was?" "Malfoy, bitte..." "Von was?" wiederholte er, diesmal lauter. "Von einer Pistole." Er schaute mich mit einem Los-Erzähl-Schon-Blick an und ich fing an, zu erklären. "Gestern Abend bin ich in die Stadt gegangen, und als ich wieder zurück wollte, bin ich in eine abgelegene Seitengasse gegangen, um unbemerkt zu apparieren. 2 Typen haben mich überrascht, und als sie aufdringlich wurden, habe ich mich gewehrt. Einer der beiden ist abgehauen, aber der andere hat eine Pistole gezogen, und kurz bevor ich apparieren konnte, hat er mir in den Oberschenkel geschossen. Ich hab gestern die Wunde desinfiziert und die Kugel herausgenommen."

"Das hättest du mir sagen sollen, das ist lebensgefährlich." "Du warst ja beschäftigt." Er rollte mit den Augen, zog seinen Zauberstab und beschwor einen Patronus herauf, der die Form einer Schlange hatte. Er flüsterte ihr eine Botschaft zu, ehe sie schnell durch die Luft glitt. Dann bewegte er seinen Zauberstab in einer komplizierten Bewegung. "Ich habe das St.Mungo benachrichtigt, gleich wird dich jemand abholen, der Apparierschutz ist kurz aufgehoben."

Er setzte sich neben mich aufs Bett und sah mich an. "Was wollte Parkinson gestern?" fragte ich direkt, und ein erschrockener Ausdruck trat auf sein Gesicht, bevor er wieder die emotionslose Maske aufsetzte. "Mich besuchen." "Und mehr nicht?" Er zog eine Augenbraue hoch, doch bevor er antworten konnte, apparierte jemand ins Zimmer.

Ein dunkelhäutiger Mann mit Glatze und in heller Kleidung erschien vor dem Bett, und Malfoy stand auf. "Da sind sie ja endlich. Miss Granger dort auf dem Bett, geht es nicht gut, sie hat eine Schusswunde von einer Muggelpistole." Der Mann nickte und legte eine Hand auf meine Stirn. "Fiebrig." sagte er knapp und umfasste meine Schulter. "Wenn es bei einer einfachen Schussverletzung bleibt, ungefähr 3-4 Tage, wenn eine Infektion hinzu kommt, mehr." Und mit diesen Worten apparierten wir.



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