Kapitel 21

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Sonnenlicht fiel durch das Fenster in meinem Zimmer und wärmte meinen nackten Oberschenkel. Ich schlug die Augen auf und stand auf, um ins Bad zu gehen.

Dort warf ich einen Blick in den Spiegel. Blaue Flecken im Gesicht, gemischt mit ein paar Kratzern und rot-blau-lilane Flecke auf meinem Hals, dort wo Zabini mich gewürgt hatte. Was wäre wohl passiert, wenn Malfoy nicht eingegriffen hätte? Was wäre dann mit mir? Hatte Zabini mich wirklich umbringen wollen?

Ich drehte den Wasserhahn auf und erfrischte mein Gesicht mit eiskaltem Wasser. Danach ließ ich warmes Wasser in die Badewanne ein, zog meinen Pyjama aus und stieg hinein.

Das angenehm warme Wasser tat meiner Haut gut, doch mein Hals war noch etwas empfindlich. Ich schloss die Augen, entspannte mich, und erst als das Wasser kalt wurde, stieg ich wieder aus der Wanne und ließ das Wasser ablaufen. Das Bad hatte gut getan, ich war schon viel entspannter und ruhiger als zuvor.

Da ich meine Klamotten im Zimmer vergessen hatte, zog ich meinen Pyjama wieder an und tapste barfuß über den Flur zurück ins Zimmer, wo ich mich anzog und anschließend in die Küche ging. Da mir nach was warmen zumute war, stöberte ich in den Schränken und fand schließlich Cappuccinopulver, woraus ich mir einen Cappucciono machte (oh Wunder).

Ich goß ihn in eine Tasse, holte mir einen Apfel und eine Schale Müsli mit Milch aus dem Kühlschrank und ging ins Wohnzimmer, wo ich mich an den Tisch setzte. Malfoy war mal wieder nirgends zu sehen, aber daran störte ich mich nicht.

Plötztlich klopfte es am Fenster und ich ging hin um nachzusehen. Rufus, Malfoys Eule, saß auf dem Fenstersims und wollte herein. Ich öffnete das Fenster und Rufus flatterte auf meinen Arm. Hastig nahm ich ihm den Brief ab und öffnete ihn, während Rufus auf meine Schulter kletterte. Es war ein Brief von und Harry, und ich las ihn mir mit einem Lächeln im Gesicht durch.

Liebe Hermine,
schön dass es dir bei Malfoy gut geht. Hier ist es (wie immer) auch sehr schön, ich bin froh, den Dursleys entkommen zu sein! Wie wäre es, wenn du uns am nächsten Samstag besuchen würdest? Wir wollen in die Winkelgasse einkaufen gehen und Fred und Georges Scherzartikel-Laden besuchen gehen, obwohl die Bücherlisten noch nicht angekommen sind. Mrs. Weasley war zwar dagegen, aber sie wurde eindeutig überstimmt. Sie sagte, dass es viel zu gefährlich sei, vor allem für mich, aber denkst du, dass uns Todesser direkt hinter einem Kleiderständer bei Madam Malkins auflauern? Ich nicht! Klar sollte man vorsichtig sein, aber zu vorsichtig, um sich gar nicht mehr aus dem Haus zu trauen? Nein, wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen! Also, wie wärs Hermine?
Dein Harry
P.S.: Wessen Eule hast du geschickt? Malfoys?

Das Lächeln in meinem Gesicht war immer noch da. War ja klar, dass Harry und die Weasleys sich nicht davon abbringen lassen würden, in die Winkelgasse zu gehen, nur weil Voldemort wieder an der Macht war. Und dass Molly Weasley wieder sehr vorsichtig sein würde.

Hoffentlich würde Malfoy es erlauben. Aber eigentlich hatte er dass nicht zu entscheiden, sondern ich, denn ich war volljährig. Ich steckte den Brief ein, streichelte Rufus als Dank und schloss hinter ihm das Fenster, als er davon flog.

Ich drehte mich wieder um und sah, dass Malfoy auf dem Sofa saß und den Propheten laß. "Morgen." grüßte ich und setzte mich neben ihn. "Morgen." grüßte er mit einer finsteren Mine zurück, ganz in die Zauberzeitung vertieft. "Was ist los?" fragte ich.

Er setzte sofort ein ganz normales Gesicht auf, legte einen Finger auf die Seite der Zeitung die er gerade laß, schlug sie zu und sah auf. "Nicht so wichtig. Wie gehts dir?" "Gut, danke nochmal dass du mich gerettet hast. Und wenn es nicht so wichtig wäre, würdest du dir die Seite nicht merken wollen. Also was ist los? Es bringt nichts, es mir zu verschweigen, ich lese den Propheten sowieso."

"War doch selbstverständlich, deine Rettung. Was war das für ein Brief den du da gelesen hast?" Er tat scheinheilig unschuldig. Ich legte den Kopf schief und zog eine Augenbraune hoch. "Malfoy, jetzt lenk nicht ab. Also was ist passiert?"

Er seuftzte. "Na gut, du hast es ja nicht anders gewollt. Also der Zaubereiminister Scrimegour hat ein neues "Gesetz" bekanntgegeben. Das Zaubereiministerium hat momentan zu wenig Geld, und das wollen sie wieder beschaffen." "Malfoy, jetzt red nicht um den heißen Brei herum, sondern kom zum Punkt." drängte ich.

"Nunja", stammelte er weiter, als wüsste er nicht weiter. Wahrscheinlich wollte er etwas verbergen. "Da unter den festgenommenen Todessern auch einige sehr reiche waren, haben sie einen Deal geschlossen." "Und der wäre?" hakte ich nach.

"Die festgenommenen Todesser müssen eine bestimmte Summe zahlen, um frei zu kommen." Oh nein, ein Verdacht bildete sich. "Und was heißt das?" Hoffentlich bestätigte er sich nicht, bitte! "Das meine Eltern sich frei kaufen könnten."




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