Kapitel 4

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"Brooklyn?!", ruft Harry wieder durch die Tür und haut dagegen. Seit geschlagenen 10 Minuten stehen die Jungs vor meiner Tür und wollen, dass ich die Tür öffne. Jedoch liege ich regungslos auf meinem Bett und höre ihnen zu.

"Brook, bitte...", flüstert Liam durch die Tür und lässt seinen Kopf verzweifelt dagegen fallen.
"Jungs das reicht jetzt! Sie macht die Tür nicht auf. Wir regeln das jetzt anders.", meint Niall und ich höre wie er weg geht. Gehen die anderen jetzt auch? Doch nach kurzer Zeit kommen die Schritte wieder zurück.

Jemand hantierte an dem Schloss und nach kurzer Zeit ertönt ein klicken. Dann wird langsam die Tür geöffnet. Sofort drehe ich meinen Kopf auf das Kissen und ziehe die Decke über den Kopf.
"Brooklyn...", haucht Liam und ich spüre wie das Bett neben mir runtergeht.

Dann legt sich eine Hand auf meine Schulter und streichelt mich leicht. Und, obwohl ich zusammen gezuckt bin, macht er weiter. Nach kurzer Zeit drehe ich mich zu ihm um und er zieht mich in eine Umarmung.

Fest drückt mich Liam an sich und ich vergrabe meinen Kopf in seiner Halsbeuge.
"Ich habe dich vermisst.", hauche ich leise in seine Schulter und er drückt mich leicht von sich weg, damit er mir in die Augen schauen kann. Mittlerweile laufen mir schon Tränen die Wange runter.

"Süße nicht weinen! Du weißt doch, dass ich das hasse!", meint er und wischt mir die Tränen von der Wange weg. "Und jetzt erzählst du mir mal was passiert ist und du kannst nicht sagen, dass nichts ist. Das, da draußen im Flur, ist nicht normal gewesen.", sagt er und noch mehr Tränen laufen meine Wange runter.

Nur, dass ich an Dad denken muss, macht mich fertig.
"Jungs könnt ihr uns alleine lassen, bitte?", fragt Liam und schaut die anderen bittend an.

"Nein!", drücke ich schnell raus, bevor die anderen gehen können. "Wenn du es weißt, müssen die Anderen das auch erfahren.", füge ich hinzu.
"Okay."

Die anderen setzten sich mit auf das Riesen Bett.

'Brooklyn?! Willst du ihnen jetzt wirklich von deiner Vergangenheit erzählen?! ', fragt meine innere Stimme.
"Ja ich muss es! Er ist mein Bruder.", antworte ich.
'Da hat dir dein Vater wohl mehr raus gefickt, als ich dachte. ', spottet sie.
"Halt doch einfach mal die Schnauze und halt dich hier raus! Ich muss es ihm erzählen! Nachher muss ich wieder zu ihm!", motze ich sie an und dann ist ruhe.

"Also...", setze ich an und sie schauen mich auffordernd an.  "Dad." füge ich hinzu und schaue auf meine Hände. Momentan sitze ich im Schneidersitz auf dem Bett und meine Hände liegen in meinem Schoß.

"Was ist mit Dad?", fragt Liam verwirrt.
"Ich hasse ihn.", sag ich matt und ziehe meine Mauer hoch. Die Jungs ziehen sofort scharf die Luft an.
"Was?!", fragt Liam entsetzt.
"Du hast richtig gehört.", sag ich monoton und starre gefühllos in Liams Augen.

"Warum das?! Er war immer für uns da! Wie kannst du ihn hassen?! Du weißt wie wichtig er mir ist!", sagt Liam leicht wütend.
"Liam ich kann nicht anders! Ich kann ihn nicht mehr lieben! Er war immer für dich da, was er wohl jetzt auch noch ist! Doch für mich?! NIE!", schreie ich ihn jetzt an und eine Träne bahnt sich den Weg nach unten.

"Brooklyn! Er war auch für dich da! Ich war dabei! Wie kannst du nur so etwas sagen?!", schreit Liam zurück und steht mittlerweile im Zimmer.
"Liam", mein ich leicht sauer. "Er war für dich da. Als du da warst hat er auf heil getan und immer wenn du weg warst, war es vorbei.", schrei ich nun und starre meine Hände an, dabei läuft eine Träne meine Wange runter.

"Dad hat mir doch immer erzählt wie gut es dir geht und wie Glücklich du bist. Ich hab es doch immer selbst gesehen.", meint er sauer. Die anderen schauen uns beiden nur still zu.
"Er hat gelogen und ich selbst hab mir nichts anmerken lassen.", sage ich kalt und die anderen zucken leicht zusammen durch die Kälte in meiner Stimme und starren mich an.

"Das soll ich glauben?", fragt er und schaut mich an. Seine Augen sind viel dunkler geworden, fast so dunkel wie die von Dad, als er mich angefasst hat. Sofort schüttle ich mich und schaue ängstlich auf.

"Liam! Die letzten Jahre waren der Horror für mich, bis ich zu Mum bin.", sag ich und er schaut mich verständnislos an.
"Ich merke, das du dich geändert hast! Du gehst auf Partys und rauchst wahrscheinlich auch! Warum sollte ich dir noch glauben?", fragt er und bei den Worten spüre ich ein stechen in der Brust.

"Ich bin deine Schwester...", hauch ich und er schaut mich an. Die nächste Träne läuft langsam meine Wange runter.
"Dann hör auf so über Dad zu reden."
"Ich kann das nicht."
"Brooklyn! Er war immer bei uns!", sagt Liam und fuchtelt mit seinen Händen.

"Ich weiß, so sah es immer für dich aus, aber nicht für mich.", sag ich und richte meinen Blick wieder auf.
"Was soll das jetzt heißen?!", fragt Liam etwas ungeduldig.
"Man Liam! Immer wenn du weg warst, oder nicht zu Hause, hat Dad mich geschlagen. Als du zu X-Faktor gegangen bist, und dadurch fast nie da warst, wurde es immer schlimmer.", schluchze ich aufgebracht und mit Tränen überströmter Sicht schaue ich Liam an.

Liam schaut mich total geschockt an, genau wie die anderen Jungs die immer noch Still zuschauen. "D-Du lügst...", stottert er, ungläubig darüber was ich gesagt hab, und schaut mich entsetzt an.
"Sieht das wie eine Lüge aus?", frag ich und schaue ihn traurig an, dann drehe ich mich um und ziehe das T-Shirt hinten hoch.

Dort habe ich eine längliche Narbe, die er mir mal mit einem Messer verpasst hat. Als die anderen die Narbe sehen ziehen sie scharf die Luft ein und ich spüre eine Hand leicht drüber fahren.
"Oh Gott Brook! Ich bin so ein schlechter Bruder."

"Liam ganz ruhig. Es ist alles gut, es ist schon lange her.", hauch ich und ziehe ihn an mich. "Du bist jetzt bei mir, dann kann mir nichts passieren. Du bist doch mein großer Bruder.", erkläre ich ihm und drücke mich noch näher an ihn.
"Du musst nie wieder zu ihm zurück, ich verspreche es dir.", flüstert er mir, nach einer Zeit, ins Ohr und zieht mich noch näher.
"Danke.", hauch ich ihm zu und fange an mich leicht von ihm zu lösen.

"Jungs bitte behandelt mich jetzt nicht anders. Ihr müsst mir einfach ein bisschen Zeit und Freiraum geben.", erkläre ich ihnen und lächle sie leicht an.

"Okay, das werden wir schon hinbekommen.", meint Niall zuversichtlich und lächelt mich leicht an. Dann herrscht eine unangenehme Stille, die jedoch schnell von meinem Handy klingeln unterbrochen wird. Erleichtert davon nicht mehr dieser Stille ausgesetzt zu sein, nehme ich mein Handy vom Ladekabel und hebe ab.

"Ja?" melde ich mich und hoffe dass es etwas Interessantes ist.
"Hey Pink Z! Hier ist Taylor.", ruft die Stimme an der anderen Seite der Leitung Durchs Telefon.
"Oh hey Tay, was gibt's?", frag ich und beachte den neugierigen Blick der anderen nicht.
"In einer Stunde treffen wir uns im Funkie Budda. Kommst du?", fragt Taylor freudig.
"Na klar! Ich mach mich nur noch fertig und dann komme ich!", erkläre ich ihr und lege dann auf.

Die Jungs schauen mich abwartend an.
"Was ist los?", fragt Liam dann, als ich keinen Anstand mache etwas zu erzählen.
"Ich muss noch weg. Ich mach mich jetzt schnell fertig und dann muss ich auch schon los.", erwidere ich und laufe, so schnell es geht, in mein Ankleidezimmer.

Ablenkung wird mir jetzt guttun.

Überarbeitet: 30.07.2017

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