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6.13 Uhr, mein Wecker klingelt. Ich zwinge mich dazu, aufzustehen und gehe in die Küche, meine Eltern sind bereits in die Arbeit gefahren. Ich mache mir ein Müsli und setze mich wieder in mein Bett, nehme hoffnungsvoll mein Handy in die Hand. Nichts, keine Nachricht von ihm. Etwas enttäuscht schaue ich meine Neuigkeiten durch und esse währenddessen. Nachdem ich mich noch fertig gemacht habe und mein Zeug zusammengepackt habe, verlasse ich die Haustüre, wo mich bereits mein Nachbar erwartet. „Uuuund, wie wars?", fragt er mich, während ich mir ein Lächeln nicht verkneifen kann. „Cool.", sage ich bloß. Ich will ihm jetzt nicht alles erzählen, dazu habe ich an einem Montag Morgen echt keinen Nerv. In der Schule angekommen, sprechen mich alle meine Freunde ebenfalls darauf an, denen ich die Geschichte aber auch nicht sage, sie erfahren nur ein bisschen vom Konzert selbst. Als der Unterricht beginnt, merke ich, dass Emi noch gar nicht aufgetaucht ist. Sie scheint wohl fertig zu sein. Naja, ich werde den Tag auch noch irgendwie überleben. Die Stunden dauern ewig und ich kann mich überhaupt nicht konzentrieren, ist ja klar. Nachdem ich dann endlich um 16.00 Uhr den Schultag hinter mich gebracht habe, gehe ich nach Hause. Ich schaue auf mein Handy. Nichts. Warum meldet er sich nicht? Ich frage meine Freundin, warum sie heute nicht in die Schule gekommen ist. „Mir ist die ganze Zeit schlecht und ich hab voll Kreislaufprobleme...", antwortet sie mir. Hm, komisch, gestern gings ihr doch noch super. Ich gehe zum Kühlschrank und hole mir erstmal ein Stück Schokolade, das ist es, was ich jetzt brauche. Vielleicht sollte ich mir die Sache mit Luke echt aus dem Kopf schlagen. Um ehrlich zu sein kann das doch gar nicht funktionieren. Mich schreibt Christoph an, ein Junge aus meiner Klasse, mit dem ich mich ziemlich gut verstehe.

C: Hey. Was ist los mit dir? Ich hab doch gemerkt, dass irgendwas nicht mit dir stimmt.

Ich: Nein, es ist alles ok.

C: Erzähl keinen Scheiß, sag schon! Du weißt doch, dass du mir in jeglicher Hinsicht vertrauen kannst. Ich will nur, dass es dir gut geht.

Ich: Na schön... da war eventuell mehr als nur das Konzert, ich hab mich in Luke verliebt. Und jetzt tourt er weiter und meldet sich nicht mehr. Ich weiß echt nicht, was ich davon halten soll...

Er ist neben Emilia der Erste, der davon erfährt. Dass er sich so Sorgen um mich macht ist echt süß. Ich schalte meinen Laptop ein und gehe auf YouTube, schaue ein paar Videos an, um mir die Zeit zu vertreiben. Nach etwa einer halben Stunde klingelt es an der Türe. Wer ist das? Ich öffne sie und vor mir steht Christoph mit besorgtem Blick. Mir kommen alle meine Emotionen wieder hoch, ich kann mir die Tränen nicht zurückhalten. Er kommt auf mich zu und umarmt mich fest, so stehen wir erstmal eine gefühlte Ewigkeit im Türrahmen. Wir gehen in die Wohnung und setzen uns gemeinsam auf mein Bett, während ich ihm alles, was passiert ist, anvertraue. Er hört mir gespannt zu und wischt mir ab und zu mit einem Taschentuch die Tränen aus dem Gesicht. Es fühlt sich gut an, jemanden zu haben, mit dem man über seine Probleme reden kann. „Er wird sich mit Sicherheit melden, glaub mir. Und wenn nicht, dann sei froh über das, was passiert ist und behalte einfach die schönen Erinnerungen in deinem Kopf.", redet er mir zu und lächelt mich leicht an. Seine Grübchen sind so niedlich, wenn er lächelt. Nein Sarah, hör auf an sowas zu denken. Ich bedanke mich bei ihm, dass er sich so um mich gekümmert hat. „Dafür brauchst du mir doch nicht zu danken, das ist doch selbstverständlich! Halt mich auf dem Laufenden, alles klar?". „Klar!", antworte ich und umarme ihn zum Abschied, ich kann seine Bauchmuskeln durch sein T-Shirt spüren. Nein Sarah, lass es! Denk an Luke! Ich schließe hinter mir die Türe.


Dream, live, enjoy (Luke Hemmings, 5sos Imagine)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt