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Geschockt schaue ich mich um und versuche, durch das kleine Fenster in der Tür zu gucken. Erfolglos. Ich höre laute Stimmen aus dem Raum. Was ist mit Luke los? Eine andere Angestellte kommt auf mich zu und bittet mich, wieder auf mein Zimmer zu gehen. „Nur, wenn Sie mir sagen, was passiert ist!", protestiere ich ängstlich. „Sein Blutdruck ist plötzlich sehr stark gesunken, mehr wissen wir bis jetzt auch noch nicht, und jetzt gehen Sie bitte.". Wow, das war ja jetzt sehr aussagekräftig. Ich schleppe mich den Gang entlang zurück zu meinem Krankenzimmer. Während ich in meinem Bett liege, habe ich einfach nur Angst. Angst um Luke. Ich brauche jemanden, bei dem ich meine Emotionen rauslassen kann. Deswegen rufe ich Emi an. Als ich ihr erzähle, was passiert ist, schweigt sie. „Emi? Bist du noch da?", frage ich leise am Telefon, nachdem ich lange keine Antwort bekomme. Ich höre ein Rascheln, danach kaum hörbar die Stimme meiner Freundin. Sie scheint Calum zu erzählen, was los ist. Wieder Stille. „Wir kommen vorbei!", sagt sie und legt direkt auf, ohne sich zu verabschieden. Mir schwirrt so viel im Kopf herum. Ich bin so vertieft in meine Gedanken, dass ich fast überhöre, dass es an meiner Tür klopft. Emi und ihr Freund betreten den Raum. Sie sehen so fertig aus, dass es mir schon fast Leid tut, dass ich ihnen das überhaupt erzählt habe. Vielleicht hätte ich sie aus der ganzen Sache einfach raus halten sollen. Aber das hätte ich ja irgendwie auch nicht bringen können. Ich setze mich auf und mache Platz auf meinem Bett, sodass sich die beiden hinsetzen können. „What do you think happens to him?", fragt mich Calum und schaut sehr betrübt. Ich atme tief ein. „Well, everything could happen. But let's hope for the best.". Er beißt sich auf die Unterlippe, zwickt seine Augen zusammen und schaut auf die Wand. Er tut mir so Leid, und Emilia scheinbar auch. Bei dem Gedanken, dass Luke sterben könnte, kommen mir wieder Tränen in die Augen. Emis Blick schweift zu mir und ich sehe, dass sie auch kurz vorm Weinen ist. Wir steigern uns gegenseitig letztendlich so stark herein, dass wir beide anfangen müssen zu heulen. Calum starrt immer noch die Wand an und scheint das gar nicht mitzubekommen. Nach ein paar Minuten haben wir uns wieder einigermaßen eingekriegt, jedoch ist Emilias Freund immer noch wie versteinert. Mein Handy vibriert.

C: Meine Güte, Sarah, es tut mir Leid!! Jetzt hör auf mich zu ignorieren!!

Muss ich darauf noch antworten? Ich würde ihm gerne schreiben, was ich im Moment von ihm und der Situation halte, aber das würde definitiv zu lange dauern und für Christoph verschwende ich mit Sicherheit nicht meine Zeit.

Ich: Halt dich einfach von mir fern, das ist der größte Gefallen, den du mir tun kannst.

Langsam macht mir Calums Verhalten echt Angst. „Cal?", fragt Emi vorsichtig und berührt langsam seine Schulter „Are you ok?". Ruhig dreht er sich zu uns und sieht eher wütend als traurig aus, was mich überrascht. Mit tiefer und bestimmter Stimme antwortet er uns. „If I ever meet this dumb guy who did that to Luke, I swear I'll rip his head off.".


Dream, live, enjoy (Luke Hemmings, 5sos Imagine)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt