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„Hi babe.", sagt er und lächelt mich an. Ich stehe ungefähr drei Meter von ihm entfernt. „Don't call me 'babe'. Why did you come?", frage ich ihn mit ernster Miene. „I just missed you so much and I'm so sorry for not messaging you, it was the biggest mistake I've ever done in my entire life. I regret it so much, you can't imagine." Und das soll ich ihm jetzt glauben oder was? Ich bin so unglaublich wütend und traurig zugleich. Ich drehe mich ruckartig um und will einfach gehen, als ich seine Hand auf meiner Schulter spüre. „Come in and let's talk.". „Luke!", schreie ich, „Why the fuck should I talk to you? I just don't want you in my life anymore! This is so useless, I have a BOYFRIEND, do you understand that? You had your chance and you fucked up. Fly home and get yourself another bitch who is as gullible as I have been.". Ich hoffe, das war jetzt deutlich genug für ihn. Seine Mundwinkel senken sich wieder und er sieht plötzlich richtig traurig aus. „I... I didn't know you had a boyfriend...", flüstert er mit gesenktem Blick. Man kann ihm richtig ansehen, wie scheiße er sich gerade fühlt. Soll ich nach all dem Mitleid mit ihm haben? Eigentlich nicht, aber so hart bin ich dann doch nicht. „Luke, I...", „No, you don't need to say anything. It's all my fault.", unterbricht er mich mit Tränen in den Augen, „Don't worry, I'm never gonna bother you again. Bye Sarah, and don't forget that I'm still loving you and you're a beautiful human beeing.". Ich sehe, wie ihm eine Träne die Wange herab läuft. Was habe ich getan. Warum bin ich so hart zu anderen Menschen? Ich wollte ihn doch nicht zum Weinen bringen, ich wollte nur... dass er fühlt, was ich auch fühlen musste. Einsamkeit, Trauer, und irgendwie alle Emotionen gemeinsam. Er will sich schon umdrehen und wieder in Emilias Haus zurück gehen, als ich auf ihn zugehe und ihn um die Hüfte packe. Es tut mir echt Leid, was ich gesagt habe. Er erwidert die Umarmung und legt seine Arme um meine Schultern. Aus irgendeinem Grund steigen mir jetzt auch Tränen in die Augen. „I'm so sorry.", meint er mit zittriger Stimme. Nachdem wir uns eine gefühlte Ewigkeit umarmt haben, gehen wir in Emis Haus, wo ich bereits Calum und sie lautstark lachen höre. Wir gehen in die Küche, wo ihre Stimmen herkommen. Als mich Calum sieht, kommt er auf mich zu und begrüßt mich mit einer Umarmung. Sie sind gerade am Kochen, nur kann ich irgendwie nicht wirklich zuordnen, was das sein soll. Calum scheint meinen fragenden Blick zu sehen. „These are going to be cheesy crispies, I created the recipe by myself, it's awesome!", erklärt er mir. „Yes they are! These are cheese sticks with cornflakes around them.", bestätigt Luke. „Okay, sounds... interesting.", lache ich. Calum geht auf Emi zu und legt seine Arme auf ihren Schultern ab, während sie am Herd steht und die Dinger brät. Sie sehen beide richtig glücklich zusammen aus. Luke und ich halten noch ein bisschen Abstand. Ich meine, ich kann ja nicht einfach so tun, als ob nichts gewesen wäre. „So you have a boyfriend now...", fängt Luke an, „Tell me something about him.". Ich erzähle ihm alles mögliche über Christoph. In dem Moment fällt mir ein, dass ich Christoph unbedingt noch sagen muss, dass er das lassen soll mit dem Provozieren. Ich will Luke echt nicht noch mehr verletzen. Nach einiger Zeit ist das Essen fertig und sie stellen es auf den Tisch. „Bon appetit!", meint Emi und wir greifen alle zu. Ich muss echt sagen, es schmeckt besser als erwartet. Nachdem wir aufgegessen haben, schlägt Luke vor: „Hey, let's make a karaoke party!". Wir sind alle begeistert und singen wie die Verrückten vorm Fernseher. Die einen besser, die anderen schlechter, aber ich hoffe einfach nur, uns hört keiner. Ich bekomme eine Nachricht von meinem Vater. „Um vier bist du wieder zuhause, wir fahren zu Bekannten.". Das heißt, ich kann noch eine halbe Stunde bleiben. Jetzt, wo es doch langsam lustig wird. Wir schreien noch weiter herum, bis ich dann wirklich gehen muss. Ich werde die beiden ja wahrscheinlich die nächsten Tage nochmal sehen, deswegen mache ich keinen dramatischen Abschied daraus. „Bye guys, see you!", sind meine letzten Worte, als ich die Haustüre hinter mir schließe. Mit meinen Kopfhörern gehe ich auf die Straße zu, als ich plötzlich einen heftigen Schlag in meine Seite spüre und mir vollkommen schwarz vor Augen wird.


Dream, live, enjoy (Luke Hemmings, 5sos Imagine)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt