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Als ich mit verschränkten Armen auf meinem Bett sitze, starre ich die Wand an. In den letzten paar Tagen ist all das passiert, was ich mir seit fast drei Jahren gewünscht habe. Ich dachte, mein Leben wäre perfekt. Bis das ganze ein Ende nehmen musste. Und ich weiß genau, dass es niemals wieder so sein wird, wie es war. Vermutlich wird mich Luke einfach vergessen und in einer anderen Stadt ein anderes Mädchen kennenlernen. Vielleicht war das ja Routine für ihn, für ein paar Tage eine um seinen Finger zu wickeln. Vielleicht bin ich nur eine von vielen. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen als ich höre, wie mein Vater versucht, in mein abgeschlossenes Zimmer zu kommen. Ich stehe auf und schließe die Tür wieder auf. „Meinst du nicht, es wird langsam mal Zeit, dass du rübergehst?", meint mein Dad mit einem etwas schnippischen Unterton. Ach ja, ich muss ja noch babysitten. „Ja, ich geh sofort.", sage ich genervt, weil ich wirklich jetzt überhaupt keine Lust darauf habe. Ich wende mich ihm ab und packe ein paar Sachen zusammen, wie zum Beispiel mein Chemie-Buch, da ich morgen eine Arbeit schreibe und das Thema einfach nicht verstehe. Nachdem ich alles wichtige zusammengepackt habe, gehe ich zu meinen Nachbarn und klingel, woraufhin mir die Mutter des sechsjährigen Kindes die Türe öffnet. „Ah Sarah, da bist du ja, genau auf den Punkt. Wir haben schon was zu essen für euch heute Abend vorbereitet, falls etwas ist, dann melde dich einfach bei mir. Sonst weißt du ja Bescheid.". „Danke, Julia. Und viel Spaß euch.", meine ich und zwinge mich dazu, fröhlich zu wirken. Sie bedankt sich und sie und ihr Mann gehen, ich betrete das Haus und schließe die Tür hinter mir. „Hi Mona!", sage ich und laufe auf sie zu. Nachdem wir ein bisschen miteinander gespielt haben, setze ich mich mit meinem Buch auf die Couch, während sie alleine weiterspielt. Das Ding ist nur, dass ich mich gar nicht konzentrieren kann. Ich habe einfach zu viele Gedanken in meinem Kopf. Mein Handy vibriert, eine Nachricht. Ich schaue drauf, es ist Luke, ich spüre einen Stich in meinem Bauch. Ich öffne sie. „I'm already missing you <3". Warum muss er so süß sein? „Aww, I miss you too babe :*" antworte ich. Ich muss lächeln. Der Nachmittag geht sehr schnell vorbei, abends mache ich Mona und mir den vorbereiteten Salat aus dem Kühlschrank und etwas später lese ich ihr noch eine Gute-Nacht-Geschichte vor. Ich warte, bis ihre Eltern wieder zurück kommen, die mir zehn Euro als Dank in die Hand drücken. Ich bedanke mich dafür und gehe nach Hause. Dort angekommen mache ich mich sofort bereit zum Schlafen, obwohl es erst halb zehn ist, jedoch muss ich das alles noch verarbeiten, was passiert ist. Ich räume noch mein Schulzeug zusammen, stelle meinen Wecker, sage meinen Eltern Gute Nacht und lege mich in mein Bett.


Dream, live, enjoy (Luke Hemmings, 5sos Imagine)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt