34

82 5 1
                                    


In mir herrscht innerlich die ganze Zeit so eine Unruhe. Dieser Gedanke, ich kriege ihn nicht mehr aus dem Kopf. Ich bin den ganzen Tag irgendwie geistig abwesend, wobei Emi sich vor Freude nicht mehr halten kann. Sie ist so überdreht. Verständlich. Nachdem ich von der Schule nach Hause gehe, schaue ich auf mein Handy. Eine neue Nachricht. Nicht schwer zu erraten, von wem. „Gonna see u tomorrow, Im so excited!". Ich verdrehe meine Augen und klicke die Nachricht weg, versuche mich mit Sport abzulenken. Funktioniert nur leider nicht. Die nächsten Tage werden mich innerlich einfach umbringen. Nur eine Sache habe ich Emi noch gar nicht gefragt, die eigentlich sehr wichtig ist. „Wie lange wollen die Jungs eigentlich bleiben?", schreibe ich ihr. Sie antwortet daraufhin, dass sie am Dienstag wieder in England sein müssen, also bis Montag bleiben wollen. 3 Tage also. Es klingelt an meiner Türe. Wer kann das sein, ich erwarte doch gar keinen. Außerdem ist es 16.15 Uhr, also wird es die Post auch nicht sein. Ich gehe ans Fenster um zu schauen, wer das ist. Als ich ihn sehe, gehe ich direkt zur Tür und öffne sie. „Hi Christoph.", sage ich mit einem Lächeln. Wenigstens eine schöne Sache an diesem Tag. Nachdem er reingekommen ist und sich seine Sachen ausgezogen hat, machen wir es uns auf meinem Bett gemütlich. „Und, was gibt's bei dir Neues?", frage ich, um auf ein Gesprächsthema zu kommen. „Abgesehen davon, dass mich meine Nachbarskatze vorhin gebissen hat, nichts.", sagt er etwas genervt, „Und bei dir so?". „Najaaa....", fange ich an. Soll ich ihm echt erzählen, dass Luke morgen kommt? Ich meine, er wird wahrscheinlich nicht so begeistert davon sein. Ganz und gar nicht. „Also?", fragt er neugierig. „Also... Luke will morgen kommen und bleibt für 3 Tage hier...". Er sieht mich ungläubig und ein bisschen wütend an. „Ist das dein Ernst? Was will der Spast denn noch hier?", meint er mit lauterer Stimme. „Bitte frag mich nicht, ich versteh ihn einfach nicht.". Wir diskutieren weiter darüber und ich merke, wie er wütender und wütender wird. Plötzlich hat er ein Lächeln auf den Lippen. „Was ist denn jetzt los?", frage ich ein bisschen irritiert. „Wir könnten ihn doch theoretisch ein bisschen provozieren...", meint er. Alles klar, was hat er vor? Ich frage Christoph, was er damit konkret meint. „Naja, wenn ihr euch dann irgendwann mal trefft, kann ich ja irgendwann dazukommen und dich küssen und so. Weiß er überhaupt, dass du einen Freund hast?". „Nein, ich glaub nicht.", antworte ich. Aber ich habe dabei irgendwie ein schlechtes Gewissen. Wäre das nicht wirklich ein bisschen mies? Das verletzt einen doch richtig. Aber andererseits hat er mir auch nicht gerade ein gutes Gefühl gegeben. Er hat es verdient. „Machen wir!", meine ich und klatsche mit ihm ein, muss lächeln. Dann kann er auch mal sehen, was es heißt, verletzt zu sein. Nach einiger Zeit geht Christoph wieder nach Hause und ich lasse den Abend ausklingen, mache einen Filmabend mit meinen Eltern und esse tonnenweise Chips. Man gönnt sich ja sonst nichts. Um 23.30 Uhr gehe ich ins Bett und denke nochmal über morgen nach. Wann und wo werden sie ankommen? Wird Luke zu mir nach Hause fahren, weiß er den Weg noch? So viele Fragen, die sich alle in Kürze von selbst beantworten werden.

Dream, live, enjoy (Luke Hemmings, 5sos Imagine)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt