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Zwei Wochen später. Luke antwortet nicht auf meine Nachrichten und ich bin schon am verzweifeln. Warum bricht er einfach den Kontakt zu mir ab, das kann doch nicht sein Ernst sein. Erst einen auf „Für immer zusammen" machen, und jetzt nichts mehr von sich hören lassen. Ich bin zurzeit sowieso schon gestresst wegen der Schule, und meine Noten werden von diesem ganzen Drama auch nicht gerade besser, im Gegenteil. Und das ist auch der Grund, warum meine Eltern die ganze Zeit angepisst von mir sind und permanent eine schlechte Stimmung in diesem Haushalt verbreiten. Alles ist scheiße, ich hasse mein Leben. Außerdem weiß ich nicht, was mit Emi los ist, ihr ist die letzten Wochen immer schlecht, sie will aber nicht zum Arzt gehen. Und gerade in dem Moment, als ich an sie denke, bekomme ich eine Nachricht von ihr. „Sarah? Bist du zuhause? Es ist wichtig.". Oh nein. Wenn sie so schreibt, bedeutet das nichts Gutes. „Klar, komm her!", antworte ich ihr, woraufhin sie offline geht. Da es Wochenende ist und meine Eltern gerade auf irgendeiner Messe sind, ist Gott sei Dank keiner im Haus wenn sie kommt, und wir können in Ruhe reden. Nach etwa einer halben Stunde klingelt es, ich stürme zur Türe und vor mir steht Emilia, ihr Makeup ist wegen ihrer Tränen komplett verschmiert und sie sieht total fertig aus. Ich schaue sie schockiert an und zerre sie erstmal in die Wohnung, die Sache muss ja nicht die ganze Nachbarschaft erfahren. Nachdem ich die Tür geschlossen habe, nehme ich sie in den Arm. „Heeey, was ist denn los?", flüstere ich. Sie weint ununterbrochen und will sich einfach nicht trösten lassen. „Komm, setzen wir uns erstmal hin.", schlage ich vor, „Alles ist gut, du brauchst doch nicht so wein-". „Ich bin schwanger.". Was hat sie grade gesagt? Ich schaue sie erstaunt an, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. „W... Was bist du?", stottere ich. „Ich bin schwanger.", antwortet sie, während ihr Tränen die Wange herunter laufen. Das kann ich grade echt nicht glauben, meine Freundin bekommt ein Baby. Mit 16. Ich bin so geschockt, ich starre einfach die Wand an. „Mein Leben ist ruiniert. Meine Eltern werden mich sowas von umbringen.". „Ach Quatsch!", erwidere ich, „Ich meine, deine Eltern werden wahrscheinlich nicht grade begeistert davon sein, aber sie werden dir schon nicht den Hals umdrehen. Und siehs mal so: Dann hast du eine kleine Kiwi in deiner Familie.". Sie lächelt mich an. „Du packst das schon!", sage ich, während ich sie nochmal umarme. „Willst du Eis?", frage ich sie. Ich erwarte gar keine Antwort von ihr, weil ich sowieso schon weiß, was sie sagen würde. Sie bleibt auf meinem Bett sitzen, während ich uns eine Packung Schokoladeneis und zwei große Löffel hole. Als ich wieder in mein Zimmer komme, sucht sie uns schon einen Film auf meinem Laptop raus, den wir gucken können. Sie tut mir echt Leid, zum Glück bin ich nicht in ihrer Situation, denn meine Eltern würden mir wirklich den Hals umdrehen. Ich setze mich neben sie und nehme den Laptop auf meine Beine. „So.", sage ich, „Jetzt komm erstmal auf andere Gedanken, wir wollen uns ja nicht das Wochende versauen, oder?"

Dream, live, enjoy (Luke Hemmings, 5sos Imagine)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt