In den nächsten Tagen passierte nicht viel. Ich genoss die Ferien und die Entspannung. Das Wetter war warm, sodass ich im Garten in einem Sommerkleid liegen konnte.
Ich musste meine Klassenkameraden nicht sehen und konnte ein Buch lesen oder einfach meinen Gedanken nach hängen. In letzter Zeit handelten sie öfters von Cass.
Ob er auch an mich dachte?Mit Cass schrieb ich ziemlich oft, während Jen und Sam mich damit bedrängten, dass sie eine Party für mich planen wollten. Aber ich wollte keinen großen Trubel. Sie sollten einfach um 10 Uhr da sein und dann würden wir uns einen schönen Tag machen.
"Denkt ihr Cass kommt auch noch?" fragte ich Sam und Jen am Mittag meines Geburtstages. Bis jetzt hatten sie mir ihre Geschenke überreicht, wir waren ein bisschen draußen und mein Geburtstagskuchen den mir meine Mum gebacken hatte, war auch schon weg.
Bis jetzt war mein 17. Geburtstag ganz gut, aber obwohl Cass meinte, dass er nicht stören wollte, wünschte ich mir schon, dass er da wäre.Sam zog eine Augenbraue in die Höhe.
"Willst du denn das er kommt?"
Ich spielte verlegen mit meinen Händen. "Irgendwie schon...."
"Irgendwie??" hakte Jen nach und sah mich sanft an.
Seufzend warf ich die Arme in die Luft. "Keine Ahnung, ja! Einmal möchte ich bestimmen, wer bei meinem Geburtstag da ist und nicht meine Mum. Ich habe ihn sehr gern, aber ich habe auch angst ihm ZU nahe zu kommen....dafür bin ich nicht bereit..."
Jen setzte sich im Schneidersitz neben mich auf mein kleines Bett und schlang einen Arm um meine Schulter.
"Ach Liz.... vielleicht ist es mal an der Zeit sich endlich neu zu verlieben. Du kannst nicht ewig alleine bleiben...""Das sehe ich anders..." grummelte Sam hinter mir. "Besser bleibt sie alleine, bevor sie wieder enttäuscht wird."
Ich nickte und sah Sam tief in die Augen.
"Du hast du recht, aber Cass ist echt ok. Er ruft bei mir Gefühle hervor, die ich seit 2 Jahren nicht mehr gefühlt habe...oder sogar noch nie..."
Sam sah mich eindringlich an. "Jungs schmeicheln und tun immer auf ganz interessiert am Anfang und dann lassen sie dich hängen...."
Ich legte mich auf den Rücken, mit dem Kopf in Sam's Schoß. Ich sah seine markanten Gesichtszüge von unten.
"Ich weiß das du ihn nicht magst, aber er ist echt so....ANDERS. Weißt du, er ist nicht so falsch wie Connor."
Jen boxte Sam in die Seite. "Das ist nicht immer so. Es gibt nicht nur schlechte Menschen auf der Welt.
Sei einfach offen und lass es auf dich zu kommen."
Ich nickte zustimmend. Zwischen mir und Cass war ja noch gar nichts. Aber ich wusste, was Jen damit meinte. Ich sollte erst mal abwarten und Cass nicht gleich von mir stoßen, denn er war wirklich der erste Junge seit 2 Jahren, den ich mehr als nur mochte. Der auf mich so eine....Anziehung hatte.Keiner von uns wollte länger über dieses Thema reden, also war es beendet, worüber vorallem Sam ziemlich erleichtert schien. Lieber zeigte ich den zweien meine neuen Bücher.
Mein restlicher Geburtstags war noch ruhig, dafür aber schön. Am Abend saß ich mit Jen, Sam und meiner Mum am Esszimmertisch und nach dem Essen probierte ich das Ballkleid an, dass meine Mum mir geschenkt hatte.
Es war ein dunkelgrünes, bodenlanges Kleid, ohne Träger. Der Stoff war weich und kühl. Leider würde es noch einige Zeit dauern, bis ich es zum alljährigen Schulball tragen könnte.Sam starrte mich mit offenem Mund an und Jen quietschte aufgeregt, wie gut es mir stände.
Nachdem ich mich mit rosanen Wangen wieder umgezogen hatte, alberte ich noch etwas mit den beiden herum, dann mussten sie gehen. Meine Mum ging schon schlafen, da sie morgen früh raus musste.
"Gute Nacht, Schatz"
Sie gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und fragte, ob mir der Tag gefallen hatte.
"Ja, hat er. Nacht" beruhigte ich sie und ging dann ins Wohnzimmer. Der Tag war wirklich schön, aber jemand hatte gefehlt.
Mein Dad.Ich schnappte mir das Telefon und wählte die Telefonnummer des Gefängnisses.
Schnell wurde ich weitergeleitet und 5 Minuten später war mein Dad am Aperat.
Bei dem Klang seiner Stimme kamen mir fast die Tränen.
"Happy Birthday to you, Happy Birthday to you..." sang er halb lachend, halb heulend, als er hörte, wie ich schluchzte.
"Alles gute zum Geburtstag Schatz"
"Danke Dad..." schniefte ich und hätte ihn am liebsten umarmt.
"Tut mir leid das ich kein Geschenk habe, aber hat dir das Kleid gefallen? Deine Mutter hat mir davon erzählt. "
"Ja, es war wunderschön...."
"Wie geht es dir?" fragte er.
"Wie geht es dir? Mir gehts gut."
"Alles bestens" hörte ich ihn traurig sagen.Wir redeten noch eine Weile, dann musste er aber schon Schluss machen.
"Ich komme bald vorbei. Versprochen. "
"Hab dich lieb"
"Ich dich auch" flüsterte ich zurück und legte gleichzeitig mit ihm auf.In Gedanken versunken saß ich so noch eine Weile da und starrte aus dem Fenster. Obwohl die Uhr fast schon 21 Uhr anzeigte, war es draußen noch hell.
Meine Augen weiteten sich ungläubig, als ich glaubte Cass auf die Haustüre zukommen zu sehen.
War er doch noch gekommen?
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Forever
RomanceLiz lebt ein total eingeengtes Leben. Sie darf abends nicht raus und sich auch mit keinem Jungen alleine treffen. Ihre Vergangenheit verfolgt sie immer noch in der Gegenwart. Alles verlief nach dem normalen tristen Alltag, bis Liz eines Tages im Bus...