Kapitel 49

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Ich heulte mich bei Cass aus.
Zum Glück hatte er ebenfalls schon Unterricht aus, nachdem ich nach der Schule gleich zu ihm gegangen war.
"Das ist einfach nur scheiße" fluchte ich, obwohl ich sonst nie fluchte.
Er schlang seine Arme um mich. "Du hast ja mich."
"Dafür bin ich dir auch unendlich dankbar, aber ich kenne Sam schon ewig...und jetzt...jetzt ist alles zerstört." seufzte ich.
"Geh nicht gleich von dem schlimmsten aus. Frag ihn am besten morgen einfach was jetzt sache ist..." riet er mir und setzte einen federleichten Kuss auf meine Schläfe.
"Was anderes bliebt mir wohl gar nicht übrig..." murmelte ich.
Bevor ichs mir versehen konnte, lagen seine Lippen auf meinen.
Es war ein zärtlicher, langer Kuss und wir lösten uns erst wieder, als wir beide Luft brauchten.
"Jetzt wird nicht mehr Trübsal geblasen." meinte Cass gut gelaunt und grinste mich an. "Hast du gerade genauso Lust auf einen Milchshake wie ich?"

Er zog mich an der Hand hoch als ich lächelnd nickte. Dann führte er mich zum Keller, während seine Hand meine hielt.
Fragend hob ich eine Augenbraue. "Was hast du jetzt vor? Mich in einem Keller zu verschleppen?"
"Wir holen Eis" lachte Cass. Seine Stimme hallte leicht an den Wänden wieder und es war stockdunkel.
Ängstlich klammerte ich mich an seinen Arm. "Gibt es hier kein Licht?" murmelte ich und hoffte nirgendwo hängen zu bleiben.
"Dann wäre es doch nicht so mysteriös...." murmelte Cass an meinem Ohr.
Plötzlich ratschte irgendetwas und ich schrie erschrocken auf und huschte hinter Cass' s breiten Rücken.
"Was war das?" fragte ich mit angespannten Nerven.
"Die Kühltruhe" lachte Cass, gab mir einen Wangenkuss und schaltete endlich das Licht ein.
"Das hättest du auch früher tun können..." murrte ich.
"Dann hättest du dich aber nicht so an mich ran gemacht..." Verschmitzt zwinkerte er mir zu.
"Hey, ich hab mich nicht an dich-"
Mit einem Ruck hatte er mich an den Armen zu sich gezogen.
Der feurige Kuss, der daraufhin folgte, ließ mich nach Luft schnappen.
Seine Zunge suchte meine, während ich durch seine weichen Haare fuhr.

Mit geröteten Wangen ging ich hinter ihm die Treppen wieder hoch, nachdem wir uns trennen konnten und Cass das Eis geholt hatte.
In der Küche stellte er einen Mixer und Oreo Kekse bereit.
"Was machen wir denn damit?" fragte ich verwundert. Vorallem war ich aber überrascht, dass Cass in der Küche stand und Milchshakes machte.
"Du kennst viele versteckte Talente von mir noch nicht...." Er hatte meine Gedanken mal wieder erraten.

Durch die zweideutige Antwort schoss wieder die Hitze in mein Gesicht und ich schüttete schnell das Eis in den Mixer.
"Hab ich schon mal erwähnt, dass es total süß ist, dass du immer so rot wirst?"
Cass nahm mein Gesicht in seine Hände und drehte es zu sich. Er stand ziemlich nah hinter mir. Wenn möglich wurde ich noch röter.

"Also, was ist jetzt mit den Oreo's?" lenkte ich ab.
Cass lachte leise in sich hinein, trat ein Schritt zurück wodurch ich wieder gescheit atmen konnte und schüttete die Kekse zu dem Eis und der Milch, die er dazu gekippt hatte.
"Hast du noch nie einen Oreo-Milchshake probiert? " fragte er bestürzt.
Ich schüttelte den Kopf und wartete gespannt, bis alles fertig vermixt war.
"Dann hast du aber echt was verpasst..."

Das merkte ich, als ich 5 Minuten später von dem Getränk kostete. Ich hatte eine ganze Menge verpasst.
"Mmmh ...." stöhnte ich genussvoll und hatte mein halbes Glas schon leer getrunken.
Meine Augen wanderten zu Cass's als ich seinen brennenden Blick auf mir spürte. Seine blauen Augen bohrten sich in meine.
Ein Lächeln zauberte sich auf meine Lippen, als mir klar wurde, dass Cass mein Trübsal erfolgreich vertrieben hatte. Dafür liebte ich ihn umso mehr.

"Was?" unterbrach ich nach einer Weile, wo er mich immer noch angestarrt hatte, flüsternd die Stille.
Cass lächelte und trank seinen Shake vollends leer.
"Du hast einen Schnurrbart." grinste mein Freund, als er wieder auf schaute.

Bis er mit zwei Schritten bei mir angekommen war, wusste ich gar nicht was er meinte.
Er hob seine Hand und strich mit dem Daumen die Überreste der Milch weg.
Dann ließ er ihn über meine Lippen gleiten und sofort beschleunigte sich mein Herzschlag.

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