"Liz, bis du fertig!?" rief meine Mum nach oben.
Als ich die Treppe hinunter gelaufen kam, starrte sie mich überrascht an. "Wow, du bist ja heute mal schick angezogen."
"Naja, die Brian's sollen ja kein falsches Bild von mir haben, nicht? "
Ich trug ein enganliegendes, recht kurzes, weißes Kleid und hatte goldene Ohrringe an, die zu der golden Kette passten.
Eigentlich nicht wirklich etwas besonderes, aber mich sah man nur an wenigen Anlässen so."Außerdem bist du fast genauso schick angezogen...." versuchte ich mich irgendwie zu rechtfertigen, denn das hübsches Sommerkleid hatte ich eigentlich wirklich nur wegen Cass angezogen.
5 Minuten später klingelten wir an Cass' s Haustüre.
Seine Mum machte uns fast sofort auf.
"Hallo Leila!" begrüßte meine Mum sie gleich und die beiden umarmten sich. Sie waren sogar schon per Du?
Mich umarmte Mrs. Brian überraschenderweise auch. Sie schien sich wirklich zu freuen, dass wir kamen.
"Danke für die Einladung. " meinte meine Mum fröhlich, während Mrs. Brian uns zum Esszimmer führte.
In dem Moment tauchte auch Cass' s Vater auf, was perfektes Timing war, denn mein Freund stand hinter ihm und es wäre ziemlich auffällig gewesen, wie ich ihn anglotzte.Als er mich ebenfalls sah, zuckten seine Mundwinkel und er musterte mich eingehend von Kopf bis Fuß. Als sein Blick etwas länger an den Rundungen meines Oberkörpers verweilten und er dann eindeutig auf meine Beine starrte, färbten sich meine Wangen rosa.
Etwas neben der Spur begrüßte ich Mr. Brian, schüttelte ihm die Hand und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder ganz auf Cass, der mittlerweile vor mir stand.Er trug eine schwarze, modische Jeanshose und ein weißes Hemd.
Die zwei oberen Knöpfe des Hemdes waren geöffnet, was einen kleinen Einblick auf seine stählerne, breite Brust gab. Meine Güte, das weiße Hemd an ihm brachte die Bräune seiner Haut noch besser zur Geltung.
Wegen meiner Mum schenkte er mir zur Begrüßung nur ein breites Lächeln.
'Nur' war gut. Bei seinem Anblick schmolz ich fast dahin.Ich lächelte zurück und wollte mich schon an den Tisch zu den anderen setzten, da beugte sich Cass noch mal zu mir vor.
"Das wird heute eine Herausforderung..." murmelte er an meinen Hals.
Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem ganzen Körper auf und mir war nur zu gut bewusst, wie sein Blick dabei nochmal an meinen freizügigen Beinen hängen blieb.Ich konnte meinen Körper erst dazu motivieren sich endlich wieder zu bewegen, als Cass sich an den Tisch zu seinen Eltern und meiner Mum setzte. Mir blieb nichts anderes übrig als mich auf dem einzig freien Platz gegenüber von Cass nieder zu lassen.
Meine Mum unterhielt sich schon prächtig mit Mrs. und Mr. Brian, aber ich hörte gar nicht hin.
Meine Aufmerksamkeit war komplett auf Cass' s blaue Augen gebündelt, die mich die ganze Zeit ansahen und keine anderen Gedanken zu ließen.Erst als mich Cass' s Vater ansprach, schreckte ich aus den Gedanken an Cass auf und sah weg.
"Wie bitte?" fragte ich mit etwas heißerer Stimme nach, da ich keinen Plan hatte, um was es ging.
Cass lachte leise gegenüber von mir.
Mr. Brian wiederholte seine Frage: "Und du machst nächstes Jahr deinen Abschluss? "
Ich nickte und erzählte ein bisschen von meiner Schule, während Mrs. Brian uns allen einen Kaffee brachte oder in meinem Fall Mineralwasser.Der Kuchen, den Cass' s Mum extra gebacken hatte, schmeckte köstlich, aber ich konnte das Geschmackserlebnis gar nicht richtig auskosten, da es mich enorm ablenkte, wie Cass mir die ganze Zeit Blicke zu warf.
Gerade als ich mich mit seiner Mum unterhielt, spürte ich plötzlich seine Hand auf meinem Knie.
Was hatte er bitte für lange Arme?!?
Meine ganze Haut prickelt und ich konnte mich nur schwer auf das Gespräch konzentrieren, als er mit seinem Daumen auch noch kleine Kreise auf meine nackte Haut zeichnete.
Um nicht gleich zu hyperventilieren, da diese winzige Berührung enorm viel in mir auslöste, schob ich meinen Stuhl zurück.
"Ich hole mir noch ein Glas Wasser...." erklärte ich und winkte ab, als Mrs. Brian mir eins bringen wollte.Bevor ich mich nicht umdrehte, nachdem ich mir in der Küche nochmal nachgeschenkt hatte, merkte ich gar nicht, dass Cass mir gefolgt war.
"Hör auf mich extra zu ärgern...." murmelte ich leise und ergriff die Chance, dass wir kurz alleine waren.
Er wusste sofort was ich meinte.
"Dir gefällt es doch." schmunzelte er und bevor ich wusste was geschah, hatte er sich einen kurzen Kuss auf den Mund von mir gestohlen. Sprachlos sah ich ihn an.
Das konnte er nicht machen. Meine Mum saß nebenan!
"Doch, das kann ich..."murmelte er verschmitzt, als er meinen Gesichtsausdruck wieder mal richtig gedeutet hatte und küsste mich nochmal. Seine Hände lagen auf meinen Hüften.
Atemlos drückte ich ihn an der Brust zurück. "Hey!"
Unschuldig sah er mich an und berührte meine Wange.
"Das lenkt übrigens ziemlich ab, was du da beim Tisch machst und ist echt auffällig...!"
Er grinste schief. "Was mache ich denn?"
Bevor ich schnaubend antworten konnte, vernahm ich die Stimme meiner Mum aus dem Esszimmer. "Liz? Wo bleibst du?"
Ich seufzte genervt und warf Cass nochmal einen warnenden Blick zu, das er sich nicht so auffällig verhalten sollte.Wieder am Tisch langweilten mich die Gespräche über die Arbeit von Mum ziemlich und ich vertrieb mir die restliche Zeit, damit Cass heimliche Blicke zu zu werfen.
Außer, dass er so nah an die Tischkannte gerutscht war, sodass unsere Knie sich berührten, ließ er zum Glück seine Hände bei sich."Und was macht ihr Mann? Ich erinnere mich, er war damals sehr aufgeschlossen, warum ist er nicht mit gekommen?" stellte Mr. Brian, der keine Ahnung hatte, plötzlich diese eine Frage, die mich und meine Mum erstarren ließ.
Stille herrschte im Raum. Außer bei Cass, war ich mir nicht sicher, ob seine Mum auch Bescheid wusste, dass mein Vater momentan noch im Gefängnis saß."Ich zeige Liz mal mein Zimmer " lockerte Cass zum Glück die angespannte Stille auf und schob seinen Stuhl zurück.
Meine Mum nickte nur zustimmend, ahnungslos wie oft ich schon Zeit in seinem angeblich unbekannten Zimmer verbracht hatte.Erleichtert folgte ich Cass und verflocht unsere Finger miteinander, als er meine Hand nahm, nachdem wir außer Sichtweite unserer Eltern waren.
Er schloss die Tür hinter uns und trat so nah an mich heran, dass wir ein und die selbe Luft atmeten.
"In diesen Kleid konnte ich mich nur äußerst schwer vor deiner Mum zurück halten...." flüsterte er an meinen Lippen und jagte mir heiße Schauer durch den Körper.Unsere Lippen fanden das restliche Stücken auch noch zueinander und als ich ihn an seinem Kragen näher zu mir zog, stöhnte er leise.
Eine Hand vergrub er tief an meinem Hinterkopf in meinem Haar, die andere umklammerte meine Hüfte.
Er küsste mich wie ein Ertrinkender. "Endlich..." brummte er zwischen unseren Mündern und löste sich erst wieder von mir, als wir beide schwer atmeten."Danke, das du deinen Eltern gesagt hast, sie sollen nicht erwähnen das wir zusammen sind..." bedankte ich mich nach einem kurzen Moment der Stille, in der wir beide wieder zu Atem kamen.
Cass unterbach den Blickkontakt, sah auf den Boden und fuhr sich durch die Haare.
"Warum kann ich dich nicht einfach überall küssen wo und wann ich will...! Ich habe das Versteckspiel langsam satt...." knurrte er aus Frustration.
Mitfühlend suchte ich seinen Blick und nahm sein Gesicht in meine Hände.
"Ich weiß.
Aber ich bin noch nicht so weit."Cass nicke unzufrieden und legte sein Kinn auf meinen Kopf.
"Deswegen warte ich auch..." seufzte er.Außer planmäßig blieben wir noch bis zum Abendessen. Mrs. Brian hatte noch gekocht, das Essen schmeckte köstlich und ich war froh so noch mehr Zeit mit meinem Freund verbringen zu können.
Aber Cass hatte recht, es fühlte sich ziemlich gezwungen an, in der Gegenwart meiner Mum so zu tun als wären wir nur flüchtig befreundet.
Mir fiel es genauso schwer wie ihm und mein Herz blieb etwas leer zurück, als wir uns zum Abschied nicht einmal küssen konnten.Ich wusste, es konnte nicht ewig so weiter gehen aber ich musste einfach noch den richtigen Zeitpunkt abwarten.
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Forever
RomanceLiz lebt ein total eingeengtes Leben. Sie darf abends nicht raus und sich auch mit keinem Jungen alleine treffen. Ihre Vergangenheit verfolgt sie immer noch in der Gegenwart. Alles verlief nach dem normalen tristen Alltag, bis Liz eines Tages im Bus...