Kapitel 68

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Connor wurde für mehrere Jahre in die Psychiatrie eingeliefert. Dieses Mal gab es Beweise. Zur Zeit meiner Vergewaltigung konnte man ihm nichts nachstellen, aber jetzt waren schon mehrere Fälle von Belästigung und Sexuellem Missbrauch in seiner Akte und meine Aussage brachte das Fass zum Überlaufen. Connor wurde endlich geschnappt und damit fand auch ich meinen inneren Frieden. 
Er lief jetzt mindestens für 7/8 Jahre nicht mehr draußen frei herum und ich konnte mich voll und ganz auf den Tag freuen, wo mein Dad heim kam.

Bei uns allen traten die Tränen in die Augen, als wir alle wieder beieinander waren und uns fest umarmten.
Meine Mutter konnte gar nicht mehr aufhören zu schluchzen, während ich meinen Vater keine Sekunde mehr alleine lassen wollte.
"Lass dich ansehen." lachte und weinte er zugleich und musterte mich. "Du bist so unglaublich groß und erwachsen geworden."
Ich lächelte ihm zu und konnte noch gar nicht richtig glauben, dass er jetzt jeden Tag wieder bei uns im Haus wohnen würde.

Bedauern huschte über sein Gesicht. "Ich habe so viel verpasst."
"Jetzt bist du aber da. Endlich. Ich habe dich so lieb."
Ich drückte ihn fest und erzählte ihm erst ein paar Stunden später, in der Anwesenheit meiner Mum, was vorgestern passiert war.
Entsetzt starrte er mich fassungslos an, während meine Mum wieder zu weinen anfing.

Mein Vater fasste sich aber wieder schneller als gedacht und schloss mich abermals in seine beruhigende Arme.
"Ich hätte da sein sollen. Ich hätte noch einmal mehrere Jahre im Gefängnis für dich ausgesessen. Das war es wert."
"Ich weiß, aber das war gar nicht nötig. Ich war nicht alleine."
Meine Mun lächelte mich an und drückte dann die Hand meines Vaters. "Ich habe ihren Retter eingeladen. Oder zumindest einen davon. Sam, den anderen, kennst du noch von früher."
Gleichermaßen überrascht sah ich und mein Dad zur Tür, als es klingelte.
"Was?!?" fragte ich ungläubig und sprang auf.

Cass stand tatsächlich vor der Tür. Und meine Mum hatte ihn sogar eingeladen.
Nachdem ich meinen Freund zur Begrüßung stürmisch geküsst hatte, rannte ich zu meiner Mum und umarmte sie fest.
"Also findest du Cass doch nicht so schlecht? Gibst du ihm eine Chance?" schniefte ich überglücklich.
Meine Mum lächelte, da ich so glücklich war. "Er ist ein guter Junge."
Mit einem breiten Grinsen sah ich zu Dad, der Cass gerade auf die Schulter klopfte und ihm sagte, dass er hier immer willkommen war.
"Aber ich behalte euch trotzdem im Auge und später als 20 Uhr unter der Woche kommst du trotzdem nicht heim!" fügte meine Mum dann noch leicht lächelnd hinzu. Mir war klar, dass sie nach all den Jahren ihre Überempfindlichkeit nicht von jetzt auf nachher abschalten konnte. Trotzdem wusste ich aber, dass ich jetzt sowiso vieles mehr durfte, da mein Vater ja auch noch da war und ein Veto recht hatte.

"Danke, dass du für mein kleines Mädchen da warst." Mein Vater schüttelte Cass sogar noch die Hand.
"Daaad" sagte ich peinlich berührt und deutete Cass an, das er sich hinsetzten sollte.
Bevor ich mich zu ihm setzten konnte, legte mein Dad mir eine Hand auf die Schulter und lächelte mich warm an.
"Du hast dir den richtigen Kerl ausgesucht. Nicht nur wegen der Sache vorgestern, er ist nett."
Ich lächelte und die roten Wangen hielten an. "Also magst du ihn?" Mein Blick huschte zu meinem Freund, der uns beobachtete.
Mein Vater sah zwischen uns hin und her. "Und gut sieht er auch noch aus." Er schob mich leicht aufs Sofa zu, wo Cass saß. "Und jetzt geh zu deinem Jungen."

Ich lächelte ihn an, ging zu Cass und setzte mich auf seinen Schoß.
"Was habt ihr geredet? " fragte er mich flüsternd, während ich die Arme um seinen Hals schlang.
"Nichts. Er mag dich. Und meine Mum auch."
Ich verlor mich in den tiefen seiner blauen Augen. "Und ich mag dich auch. Ich liebe dich." flüsterte ich und presste meine Lippen grinsend auf seine.
Meine Mutter räusperte sich hinter mir, und ich sah aus dem Augenwinkel wie mein Vater ihr einen Arm um die Taille legte und so etwas sagte,  wie: "Lass sie doch. Sie ist in guten Händen."
Ich achtete gar nicht mehr auf meine Eltern, als Cass mich dichter an sich zog und den Kuss mit viel Gefühl erwiderte.

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