4. Kapitel

2.6K 79 4
                                    

Den restlichen Tag begegnete ich diesem Spinner von Bruder von Zane nicht mehr, was ich sehr befriedigend fand. Dafür starrten mich alle Mädchen total ungläubig an und schüttelten den Kopf. Es war mir egal. Der Typ musste das mal gehört haben.

Gerade als ich aus dem Gebäude kam und die Treppe hinunter gestiegen war, wurde mein Ellbogen gepackt und ich wurde hinter die Treppe gezogen. Ich wollte gerade losschreien, aber jemand starkes hielt mir eine Hand vor den Mund. Mit einem Ruck drehte ich mich um und schaute in böse funkelnde, grüne Augen.

Sofort wurde ich wieder wütend und funkelte ebenso böse zurück.

Dann begann Javen zu reden.

"Okay, weil du die Neue bist, gebe ich dir noch eine Chance. Du kannst dich jetzt bei mir entschuldigen."

Darauf ließ er meinen Mund frei, woraufhin meine Kinnlade sofort runterklappte.

"Ist das dein Ernst?", fragte ich bedrohlich leise. "Wieso sollte ich mich bei DIR entschuldigen, du Arsch? Du bist der uncharakteristischste Mensch, der mir je untergekommen ist! Ich werde mich NICHT entschuldigen!" Darauf erhob ich mich und rauschte davon. Ich wusste genau, dass jetzt seine Kinnlade offen stand und so setzte ich NOCH einen drauf.

"Hey Mädels!" Die große Mädchengruppe drehte sich zu mir um.

"Hinter der Treppe ist Javen!", schrie ich und zeigte auf den Jungen, der mich mit einem teuflischen Blick anstarrte.

Die Mädchen kreischten und rannten auf die Treppe zu. Javen hockte dort und wurde von den Mädchen angequatscht und wurde sozusagen 'abgelenkt', um mir nicht einen Tritt in den Hintern zu geben. Mit einem schelmischen Grinsen machte ich mich auf den Heimweg.

Ich lief schon zehn Minuten umher, als ich bemerkte, dass ich jetzt schon längst bei der Seastreet vorbeigekommen sein müsste. Ich drehte mich hilflos im Kreis und lief dann wieder zurück zur Schule.

Zum Glück kam gerade Zane aus dem Gebäude und winkte mir zu.

"Hey! Warum bist du noch hier?", fragte er mich verwirrt.

"Ich weiß nicht mehr, woher ich gehen muss", antwortete ich mit rotem Kopf.

"Kein Problem! Ich kenn mich hier aus. Wenn du deine Straße weißt, kann ich dich mitnehmen."
Wow. Er ist total süß zu mir.

Ich lächelte ihn an.

"Danke. Also die Straße heißt Diverly-Street. Kennst du die?"

Mit einem Grinsen guckte er mich an.

Ich fing an zu lachen. "Was?", fragte ich.

"Das ist ja wohl Schicksal!", rief er aus. Mir schwante Schlimmes.

"Ich wohne auch da!"

"Das ist ja ein schöner Zufall.", sagte ich halb erfreut und halb genervt. Wieso musste Javen nur Zanes Bruder sein?!

"Okay, mein Auto steht dahinten."

Gemeinsam gingen wir zu seinem blauen Audi.

Auf dem Weg nach Hause hatten wir viel gelacht und noch dies und das erzählt.

Als wir angekommen waren, sagte ich: "Oh nein! Jetzt hab ich mir den Weg gar nicht gemerkt." Ich klatschte mir an die Stirn.

"Könntest du mich morgen vielleicht nochmal mitnehmen?"

"Klar", antwortete er mit einem Grinsen.

Nachdem wir uns verabschiedet hatten, schaute ich wohin er fuhr und tatsächlich, er parkte seinen Audi zwei Häuser weiter.

Mit einem Lächeln im Gesicht kramte ich meinen Schlüssel aus der Tasche und schloss die Tür auf.

Sofort wich mein Lächeln aus dem Gesicht, als ich die Kartons und Kisten sah.
Ich muss ja noch auspacken!

Erneut klatschte ich mir an die Stirn.

Nachdem ich etwas gegessen hatte, ging ich in mein Zimmer und schaute aus dem Panoramafenster.

Ich wollte mich gerade abwenden als ich in dem zweiten Haus von links eine Bewegung wahrnahm. Ich drehte mich wieder zur Scheibe und kniff die Augen zusammen, um es besser erkennen zu können. Leider reichte es immer noch nicht. Also holte ich mein Handy heraus, das über einen hervorragenden Zoom verfügte und sah mir das zweite Haus in der Häuserreihe genauer an. Ich war schon immer neugierig.

Die Fassade verfügte ebenfalls über ein Panoramafenster. Als ich genau hinschaute, erkannte ich einen jungen Mann, der mit dem Rücken zu mir stand. Als er sich umdrehte, zuckte ich reflexartig zusammen. Ich kannte das Gesicht. Ich hatte es heute in der Schule zum ersten Mal gesehen. Und sein Bruder hatte dort mit einem blauen Audi geparkt.

Es war Javen.

Caught In The Crossfire *On Hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt