32. Kapitel

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Sooo hier ist das versprochene Kapitel. ^^ Ich hoffe euch gefällt es!

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Das durfte doch nicht war sein...!

Da stand er vor mir. Der Junge, an den ich mein Herz verloren hatte. Durch den die Mädchen mich bedroht hatten. Javen.

"Hallo, Javen. Setz dich zu uns", sagte Rose und klopfte auf ihr Bett. Doch Javen reagierte nicht, sondern sah mich mit großen Augen an. Mit seinen wundervollen Augen. Mein Herz hatte mittlerweile angefangen wie wild zu schlagen. Eine gefühlte Ewigkeit sahen wir uns in die Augen. Dann riss ich mich zusammen und schaute von ihm weg. "Ich.. gehe jetzt." Ich fasste an die Räder meines Rollstuhls und versuchte vorwärts zu kommen, doch alle Kraft war aus mir gewichen. Mein Körper zitterte. Warum reagierte er so heftig auf Javen? Ich schaff es nicht! Verzweifelt versuchte ich die Räder zu bewegen, doch nichts geschah. Ich strengte mich so sehr an, dass mir schwindelig wurde. Mein Körper sackte zusammen und ich war für eine Sekunde nicht bei Bewusstsein. Ich wachte wieder auf mit einem Gefühl des Schlechtseins. Holly war auf mich zugestürzt und Rose sah mich geschockt an. Javen sah mich nur an. Nur mich. "Ich bringe sie auf ihr Zimmer", hörte ich ihn sagen. Ich wollte protestieren, doch ich war zu schwach und brachte nur ein Stöhnen raus. Javen öffnete die Tür und schob mich aus Roses Zimmer. Langsam drehte er mich um und schob mich dann in mein Zimmer. Ich saß nun vor dem Bett und starrte auf den Boden. Javen hob mich vorsichtig hoch und legte mich sanft in das Bett. Er nahm die Decke und legte sie auf mich. Dann zog er sich einen Stuhl an mein Bett und starrte mich an. Ich sah kurz auf, was ein Fehler war. Warum waren denn auch seine Augen so wundervoll?! Okay, sagte ich mir. Guck woanders hin. Ich schaute auf seinen Bauch. Ahh! Verdammt! Warum hat er ein enges Hemd an?! Okay... Ich schaute auf seinen Arm. Och Mann! Warum ist er so durchtrainiert?! Er war so verdammt heiß! Ich beschloss einfach auf meine Hände zu starren. Javen grinste. "Warum guckst du mich nicht mehr an?"

Ich schluckte. "Weil du.. weil es mir unangenehm ist", nuschelte ich. Jetzt lachte er. "Wieso das denn?"

"Weil ich verdammt nochmal wegen dir in Schwierigkeiten bin!", schrie ich ihm ins Gesicht. Sein Lachen hörte abrupt auf und er sah mich geschockt an. "Was meinst du damit?" Ich massierte meinen Kopf. Sollte ich es ihm erzählen oder nicht? Naja, wenn er es wissen würde, wäre es wohl nicht anders, als jetzt.

"Neulich in der Schule kamen drei Mädchen zu mir. Sie haben gesagt, dass ich dir nicht näher kommen... also in deiner Nähe sein soll, sonst könnte mir etwas passieren. Und jetzt bist du hier und ich sehe dich. Was mach ich denn jetzt?" Ich redete nun mehr mit mir selbst, als mit Javen. "Wenn sie herausfinden, dass du hier bist, passiert mir wer weiß was! Die haben Einfluss und ich habe Angst!" Mir kamen die Tränen in die Augen. Nein, jetzt nicht weinen, Sam. Nicht schon wieder. Ich sah Javen ins Gesicht. Sein Gesicht zeigte nicht den Hauch eines Gefühls. Ich hatte mich bei meiner Rede hingesetzt und wollte mich wieder hinlegen, um so zu verbergen, dass mir eine Träne die Wange herunterfloss, doch Javen packte mich an den Schultern. "Wer waren die Mädchen?"

Ohne drüber nachzudenken, sagte ich es einfach. "Sie sind die beliebtesten Mädchen, behaupten sie und sie sind immer sehr schick angezogen." Ich schluchzte. Shit. Javen sah mich an. Er sah mich einfach nur an und es war mir unendlich unangenehm. Meine Augen waren mit Tränen gefüllt, ich wollte nicht, dass er es sah. Plötzlich stand Javen auf und setzte sich neben mich auf das Bett. Er hob seine Hand und wischte mit dem Daumen eine Träne von meiner Wange. "Keine Angst", sagte er leise. "Ich lasse das nicht zu." Dann schlang er seine Arme um mich und drückte mich an sich. Jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr halten und ließ sie einfach laufen. Auch ich schlang nun meine Arme um ihn und genoss den Halt, den er mir im Moment gab.

Als ich mich endlich beruhigt hatte, wollte ich meine Arme von ihm lösen, doch er hielt sie fest. "Noch nicht." Augenblicklich fing mein Herz an wie verrückt an zu schlagen. Noch nicht... Ich bis mir auf die Lippe. Vorhin hatte ich gar nicht gemerkt, dass er mir so nah war, aber jetzt? Oh mein Gott. Was soll ich jetzt machen? Soll ich ihn wieder umarmen oder so sitzen bleiben? "Überlegst du gerade, ob du mich wieder umarmen sollst?" Was?! Woher weiß er das? "Quatsch!", sagte ich. Javen lachte und ließ mich los. "Ich hasse dich", murmelte ich.

"Was hast du gesagt?"

"Ich hab gesagt, dass ich dich hasse!"

"Da hast du aber im Schlaf was anderes gesagt." Im Schlaf? Was meint er damit? Er musste meinen verwirrten Blick wohl bemerkt haben. "Ich gebe dir einen Tipp: Die Blumen... Wer hat sie wohl gebracht?" "Ich weiß es nicht, vermutlich mein Va... Du?!" Javen lachte und stand auf. "Mach's gut Sam!" Damit ließ er mich zurück. Javen hatte mir Blumen gebracht? Er war hier gewesen, als ich noch nicht wach war? Was meinte er mit dem, dass ich im Schlaf etwas anderes gesagt hätte?! Doch nicht etwa etwas peinliches...? Bitte, bitte, lieber Gott, lass mich nicht gesagt haben, dass ich ihn mag! Ich ließ mich ins Kissen sinken. Oh nein.

Den ganzen Tag hatte ich nichts anderes gemacht, als über Javen nachzudenken. Ich war auf zwei Möglichkeiten gekommen, dass er mir Blumen geschenkt hatte: Die Blumen hatten seiner Oma nicht gefallen und da er von Zane wusste, dass ich auch im Krankenhaus war, hatte er sie einfach mir gegeben statt sie wegzuwerfen oder außerirdische Hühner hatten ihn gezwungen mir Blumen zu schenken, weil sie sonst die Erde zerstören würden. Für mich klangen beide Möglichkeiten plausibel. Ich grübelte immer noch, obwohl es schon halb eins morgens war. War ich blöd oder so? Ich dachte darüber nach, warum mir jemand Blumen schenkte! Ja, warum schenkt man Blumen? Weil es höflich ist! Was habe ich mir denn nur eingebildet?   Trotzig schaltete ich das Licht aus und mummelte mich in mein Bett. Irgendwann, nachdem ich mir noch tausend mal gesagt hatte, dass ich blöd war, schlief ich ein.

Am nächsten Tag kamen Mom und Dad vorbei und nahmen Lily wieder mit nach Hause. Sie sollte ja auch nur für ein paar Tage bleiben und nicht die ganze Zeit, die ich hier war. Jetzt lag ich alleine auf meinem Zimmer und las Vom Mondlicht berührt. Es waren die letzten Seiten von dem Buch und ich lag im Bett und knabberte an meinen Fingernägeln. Dann der letzte Satz. Mon age... "Im Ernst? Das kann doch nicht wahr sein! Wie kann das nur so aufhören?!" Es kam bald der dritte Teil raus, aber ich konnte es ja jetzt schon kaum aushalten. Ich hatte vor fünf Sekunden aufgehört zu lesen und hielt es schon nicht mehr aus! Dann hörte ich ein Klopfen an der Tür. Ich schaute zur Tür und sah Miss Dawson herein kommen. "Guten Tag, Sam. Na, wie geht es dir?" Ich zeigte auf das Buch. "Ich bin gerade etwas sauer, weil das Buch so blöd aufhört, dass ich explodiere vor Neugier." Sie kicherte. "Das solltest du aber nicht!" Ich grinste.

"So" Sie räusperte sich. "Du musst morgen einmal in die Röhre. Dort werden wir genau feststellen können, ob deine Knie gut heilen." Ich wusste, was die Röhre war, da meine Mutter mal da rein geschoben wurde, als sie Schmerzen in der Hüfte hatte. Dieses Ding war echt gruselig.

Plötzlich wurde Miss Dawson rot. "Ähm...  Kommt denn ihr Freund auch mal vorbei?" Sie kratzte sich verlegen am Kopf. Ich lachte. Wow, die steht ja wirklich volle Kanne auf Zane. Dann kam mir eine Idee. Ich winkte Miss Dawson zu mir aufs Bett. "Geben Sie mir bitte Ihre Nummer."

"Was wieso das denn?", fragte sie mich verwirrt.

"Wenn Zane kommt, schreibe ich Ihnen schnell eine SMS und dann kommen sie zufällig vorbei." Wir grinsten uns an.

"Alles klar."

Sie holte ihr Handy raus und ich speicherte ihre Nummer ein. Wie ich so etwas liebte!

Dann verabschiedete sie sich von mir und ich blieb wieder allein auf meinem Zimmer zurück.

Wie eigentlich immer, dachte ich wieder an Javen. Ich musste ihn echt vergessen. Er brachte mich um meinen Verstand! Es stand fest, ich musste mich entlieben! Ob das so leicht werden würde, wusste ich nicht und ob es mir überhaupt gelingen würde wusste ich ebenfalls nicht. Ich schlug mit der Faust auf mein Bett. "Reiß dich zusammen! Du schaffst das! So toll ist er ja auch nicht..."

Um vier klopfte es an der Tür. Nachdem ich "Herein" gerufen hatte, kam ein blonder Junge in mein Zimmer spaziert. Ich sah sein Gesicht nicht, da es von einem riesigen Teddybären mit 'Gute Besserung' auf dem Bauch bedeckt wurde. Ich konnte mir denken, wer es war und meine Vermutung bestätigte sich, als Zane den Teddy absetzte. Ich lachte und schnappte mir schnell und unauffällig mein Handy. Schnell schrieb ich Miss Dawson: Er ist da!

Caught In The Crossfire *On Hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt