8. Kapitel

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Als ich aus der Turnhalle ging, erkannte ich schon von Weitem Zane, der auf mich zukam.

"Und? Wie ist es gelaufen?", fragte er mich.

"Er hat die ganze Zeit seine Fähigkeiten präsentiert und sie mir unter die Nase gerieben." Das mit den Situps erwähnte ich besser nicht. Er würde sich nur wieder über seinen Bruder aufregen. Und ich auch.

"Typisch Javen." Kopfschüttelnd ging er neben mir her.

"Hast du jetzt Schluss?"

"Ja. Und du?"

"Auch. Wollen wir uns dann heute noch an Mathe setzten?"

"Ja, heute passt es, aber ich muss erst nach Hause.", sagte ich. "Ich muss meiner Mum noch Bescheid sagen."

"Klar, kein Problem. Du kannst dann einfach rüber kommen, wenn du willst."

"Mach ich."

"Nun", er bot mir seinen Arm an. "Darf ich Sie nach Hause bringen, Mylady?"

Lachend hakte ich mich unter. "Es sei Ihnen genehmigt."

Im Hopserlauf sprangen wir zu seinem Auto. Gentlemanlike öffnete er mir die Tür und ich bedankte mich mit einem kleinen Knicks.

Ich schloss die Haustür auf und hörte meine Mum singend in der Küche.

"Hey, Mum."

Sie drehte sich um. "Hallo, Spätzchen. Wie war's?"

Ich setzte mich an den Tisch und Mum gab mir einen Teller Nudeln mit Pesto.

"Ganz gut", erwiderte ich und schlang genüsslich meine Nudeln herunter.

"Ich wurde heute zum Lernen eingeladen. Ich kann da gleich hingehen, oder?"

Begeisternd klatschte Mum in die Hände. "Das ist toll! Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell Freunde findest. An deiner letzten Schule, hat das ja länger gedauert."
Ich hatte gar keine Freunde, Mum.

"Ich geh da dann jetzt hin, okay?"

"Ja, mach das. Sei aber nicht so spät wieder zu Hause."

Ich stellte meinen Teller in die Spülmaschine und ging in mein Zimmer, um meinen Block und das Buch zu holen. Ich checkte kurz mein Aussehen im Spiegel und legte dann noch etwas Wimperntusche nach. Dann zog ich meine Schuhe an und ging auf die Straße.

Irgendwie war ich nervös, als ich klingelte. Immerhin war ich seit langem nicht mehr bei irgendwem anderes zu Hause gewesen.

"Hallo" Zane bedeutete mir hereinzukommen.

"Hey", sagte ich und zog meine Jacke aus.

"Also, soll ich dir erstmal mein Haus zeigen?"

"Klar, gerne."

Er führte mich zuerst in die Küche. Die Schränke waren von einem dunklen Blau, ebenfalls wie die Kochinsel in der Mitte.

"Wow! Das ist ja der Hammer!", sagte ich bewundernd.

Lachend legte er mir einen Arm um die Schultern.

"Danke. Meine Mutter hat wohl einen guten Geschmack.", grinste er.

Dann führte er mich in das riesige Wohnzimmer. Angefangen mit dem riesigen Plasma-Bildschirm, bis zur Rolf Benz Couch war es einfach nur krass geil.

"Ha- Hammer!", stotterte ich. Ich zeigte auf die Couch. "Darf ich?"

"Klar."

Sofort stürmte ich drauf los und viel in einem hohen Bogen auf die dicken Polster. Leider hatte ich vergessen, dass diese Sofas gut gepolstert waren und kullerte so auf den Boden.

Caught In The Crossfire *On Hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt