41. Kapitel

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Meine Mom kam direkt angejoggt und wollte die Tür öffnen, doch ich hielt sie fest.

"Nein, nein, nein. Du gehst jetzt schön hoch in dein Zimmer", tadelte ich sie und schubste sie leicht Richtung Treppe. Beleidigt stieg sie die Treppen hoch und man hörte ein leises Murmeln. "Ts... pff... ich bin doch die Mutter ... und... pff"

Ich öffnete die Tür und gegenüber von mir stand nun ein ziemlich attraktiver junger Mann. Es war unverkennbar, dass es ein Mann war, auch wenn ein Blumenstrauß das Gesicht bedeckte. Und attraktiv war er auch ohne Gesicht. Der Mann trug ein blaues T-Shirt, ausgewaschen und mit V-Ausschnitt. Dazu eine dunkelblaue Jeans mit schwarzem Gürtel und an den Füßen schicke, aber dennoch bequeme schwarze Schuhe. Eigentlich so das ziemliche Idealbild eines Styles.

Der Mann senkte den Blumenstrauß und man konnte Haare, Brauen und Augen erkennen. Die Haare waren schwarz und vorne etwas hochgegelt, dass es frech und auch ziemlich süß aussah. Ziemlich dicke Augenbrauen, ebenfalls schwarz und mit einem leichten Knick in der Mitte. Und wunderschöne, dunkelbraune Augen, die auch fast schwarz wirkten.

Der Mann nahm jetzt den Strauß ganz runter, dass ich nun seinen Mund und Hals betrachten konnte. Der Mund war zu einem breiten Grinsen geformt und verlieh dem Ganzen das Freche. Ein breiter Mund mit strahlend weißen Zähnen und volle Lippen.

Am Hals konnte man deutlich den Adamsapfel erkenneny, der bei den folgenden Worten auf und ab hüpfte: "Guten Abend."

"Ähm, hi", antwortete ich und mein Blick wanderte wieder zu Jake's Augen. Er sah wirklich gut aus heute Abend.

"Der ist für dich und wäre deine Mutter hier würde ich ihr jetzt eine dieser Blumen hier geben." Er zog eine der orangenen Blumen heraus. "Diese hier kannst du für sie zurück legen."

Etwas geflasht, dass er genau den Traum von Javen wiedergab (natürlich außer, dass Mom hier unten war und eben nicht Javen hier stand, sondern der Fotograf Jake), nahm ich den Strauß und die Blume entgegen und legte sie auf das Regal im Eingangsbereich.

"Ihr habt ein ziemlich großes Haus." Er pfiff durch die Zähne. "Lass mich raten, wo dein Zimmer ist", sagte er und ging ein paar Schritte zurück, von wo aus er die Fassadr betrachtete. "Das da oben, mit dem Balkon und dem großen Fenster."

"Richtig", sagte ich und folgte ihm nach draußen. "Was machen wir eigentlich heute Abend?"

"Überraschung." Jake drehte sich um und ging zu seinem Auto. "Wenn ich bitten darf?" Er hielt mir die Tür offen.

Oh, ein Gentleman. Das wird interessant.

Ich versuchte, so gut es ging, mich in das Auto zu setzen. Der Sitz war ziemlich weit hinten, sodass ich meine Beine gut ausstrecken konnte. Hatte er es schon zurück gestellt?

Jake lief um das Auto herum und setzte sich hinters Lenkrad. "Ich wollte eigentlich mit dem Motorrad kommen", sagte er. "aber ich dachte mit den Schienen wäre das keine gute Idee."

"Oh danke! Das ist nett."

Er grinste und startete den Motor. "Dann geht's los!" Und wir fuhren aus der Einfahrt.

Ich staunte nicht schlecht, als wir auf einen kleinen Parkplatz fuhren. Nein nein, das Erstaunen lag nicht an dem Parkplatz, sondern an dem schäbigen Imbiss, der dazu gehörte.

"Jake?"

"Ja, Samantha?" Er erntete einen bösen Blick von mir. Er wusste doch ganz genau, dass ich es nicht mochte, wenn jemand meinen ganzen Namen sagte!

"Was machen wir hier?", fragte ich einfach.

"Lass dich überraschen." Er zwinkerte mir zu und stieg aus dem Auto. Ich öffnete die Tür und stieg aus. Vor mir stand nun Jake und bedachtete mich mit einem verletztem Ausdruck auf dem Gesicht.

"Was ist los?", fragte ich ehrlich erschrocken.

"Ich bin doch ein Gentleman! Warum lässt du mich nicht die Tür für dich öffnen?"

"Oh, ähm, sorry..."

"Nein." Hä?

"Nein?"

"Nein."

"Wie nein?"

"Du setzt dich jetzt sofort wieder in den Wagen."

"Wieso?" Wollte er den Abend jetzt nicht mehr mit mir verbringen? Nur weil er mir die Tür nicht öffnen konnte?

"Steig ein", sagte er tonlos, aber man sah ein kleines Funkeln in seinen Augen.

"Aber..."

"Steig ein."

Ich seufzte und setzte mich wieder ins Auto. Und dann kam Jake einen Schritt näher an die Tür heran und öffnete sie.

"Meinung geändert?", fragte ich ihn. Er hatte jetzt wieder sein breites Grinsen im Gesicht.

"Nein, im Gegenteil! Ich habe sie wahr gemacht!" Und dann brüllte er los vor Lachen. Und ich verstand die Welt nicht mehr.

"Was ist denn jetzt schon wieder los?!"

"Du", er musste lachen. "bist", er musste lachen. "echt lustig!" Er wischte sich kleine Lachtränen aus den Augen. "Ich wollte doch nur die Tür für dich öffnen."

Ich sah ihn mit großen Augen an. Und dann musste ich auch grinsen. Er hatte mich erwischt. Ich hatte wirklich gedacht, dass er jetzt sauer war!

"Du bist gemein!" Ich schlug ihm auf die Schulter und lachte.

"So bin ich halt, find dich damit ab", stieg er mit ein. Jake hielt mir den Arm hin und ich ergriff ihn.

Ich glaube heute wird doch ein schöner Abend.

Caught In The Crossfire *On Hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt