9. Kapitel

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Als ich wieder nach Hause ging, fühlte ich mich irgendwie beobachtet.
Wehe der beobachtet mich jetzt.

Erhobenen Hauptes schritt ich voran. Ich schloss die Tür auf, doch bevor ich eintrat, wagte ich einen Blick zu dem Panoramafenster. Tatsächlich, er beobachtete mich. Ich streckte ihm den Stinkefinger entgegen und trat ein. Als ich meine Schuhe auszog, wurde mir bewusst, dass er jetzt wusste, wo ich wohnte und vielleicht sah, dass ich ihn gegenüber sehen konnte. Und er mich.
Au Shit, nicht dass ich nackt durchs Zimmer laufe und er sieht es!

Ich dachte daran, dass ich ihn ja schonmal so gesehen habe und prompt wurde ich wieder rot.
Worüber denke ich denn nach?!,schüttelte ich den Gedanken ab.

Ich ging in mein Zimmer. Ich hatte meinen Spiegel noch nicht aufgehängt, da ich damit beschäftigt war, jemanden -dessen Name nicht erwähnt werden will- zu stalken. Ich schaute mich nach einem geeigneten Platz um und musste mich mehrere Male um mich selbst drehen, bis ich den idealen Platz fand. Dort war auch schon ein Nagel in der Wand. Ich hing ihn auf und betrachtete ihn kritisch. Ich prüfte, ob er dahin passte, indem ich raus ging und wieder rein. Da ich fand, dass er dort normal aussah, ließ ich ihn hängen. Ich ging ins Badezimmer und zog meinen Pyjama an. Etwa in der Mitte meines Zimmers blieb ich stehen.
Wenn er mich jetzt beobachtet...

Mit einem kleinen Grinsen stolzierte ich so elegant wie möglich und mit erhobenem Haupt durch mein Zimmer. Doch dann stolperte ich über meine Tasche und fiel der Länge nach auf den Boden.
Oh nein! Wenn er das jetzt gesehen hat!

Ich betätigte schnell den Lichtschalter und es war dunkel. Danach huschte ich unter die Bettdecke.
Ein Glück, morgen ist Samstag, also ausschlafen!

Mit einem Lächeln im Gesicht, aber einem peinlichen Gewissen, wegen diesem Auftreten gerade, schlief ich ein.

Irgendwann traf am Morgen ein Sonnenstrahl mein Auge und ich wachte auf. Ich liebte es in meinem Zimmer -egal in welcher Stadt, hauptsache mein Zimmer- die Sonne sehen zu können, wenn sie durch die Fenster schien.

Ich drehte mich langsam auf die Seite und machte die Augen auf. Das Zimmer war orange-leuchtend und ich musste gar nicht blinzeln, sondern konnte die Augen direkt offen halten. Manchmal träumte ich, dass etwas Tolles passierte und ich dann die Augen nicht öffnen konnte. Beispielsweise hatte ich geträumt, dass ich Orlando Bloom geheiratet habe, die Augen aber nicht aufmachen konnte. Das war vielleicht bescheuert!

Ich stand auf und schaute aus dem Fenster -nicht dem Panorama!

Es war noch nichts los. Eine schöne Stille. Mit einem Lächeln stieg ich wieder ins Bett und schlummerte nochmal ein.

Als ich dann richtig ausgeschlafen war, stand ich auf und ging nach unten. Meine Eltern waren schon weg, also machte ich mir Rührei mit Toast.

Während ich aß, checkte ich kurz meine Nachrichten am Handy. Zane hatte mir geschrieben.
Hey!
Ich wollte fragen, ob du heute Lust hättest mit mir in den Freizeitpark zu gehen. Ich war da schon öfter und ich fand's echt gut! Wenn du Lust hast, ruf mich an. :)
Zane

Ich fragte mich, ob ich dazu Lust hätte und beantwortete das mit ja. Nachdem ich aufgegessen hatte rief ich ihn an.

"Hallo?"

"Hey, hier ist Sam. Also ich hab heute nichts vor. Von mir aus können wir da hin.", sagte ich.

"Gut", hörte ich ihn lächeln. "Ich hol dich in einer Stunde ab, okay?"

"Gut, dann bis gleich."

Ich stellte den Teller in die Spülmaschine und spülte die Pfanne kurz mit der Hand. Dann ging ich hoch in mein Zimmer und suchte passende Klamotten raus, die ich nachher anziehen konnte. Ich nahm meine dunkelblaue Jeans heraus und die grüne Strickjacke. Darunter ein blaues Top und meine Chucks. Gut.

Ich ging ins Badezimmer um zu duschen. Ich föhnte meine Haare und band sie locker zu einem Pferdeschwanz zusammen. In meinem Bademantel eingewickelt, holte ich meine Sachen ins Badezimmer und zog sie an.
Ein bisschen Schminke, überlegte ich und suchte mir die dunkel-blaue Tasche aus. Dann stopfte ich mein Handy rein.
Fertig.

Kurz vor Eins klingelte es dann an der Tür.

"Hey, gut siehst du aus!"

"Danke", sagte ich und schloss die Tür hinter mir. "Du auch."

Er hatte einen schwarzen Pulli mit der Aufschrift Funny Day an, eine blaue Hose und weiße Sneakers.

"Okay, wollen wir?" Er hielt mir den Arm hin und wir spazierten zu seinem Auto.

Nach einer halben Stunde waren wir da. Der Park sah gigantisch aus! Ich freute mich schon riesig und hüpfte in der Schlange aufgeregt auf und ab. Ich hatte schon lange nichts schönes mehr unternommen. Das letzte Mal im Freizeitpark war ich in der Grundschule, und das auch nur, weil es von der Schule gespendet worden war. So eine Art Wandertag.

Endlich gingen wir auf das große Eingangstor zu, welches gelb erstrahlte und mit vielen Luftballons geschmückt war.

Direkt hinter dem Eingangstor gab es einen großen Brunnen, wo man kleine Kinder mit Spielzeugbooten spielen sah.

Zuerst stellten wir uns für die Vulkanfahrt an. Wir setzten uns in ein kleines Boot für sieben Personen und wurden hochgefahren. Es ging durch das Innere des Vulkans und man hörte überall das Geräusch von brodelnder Lava. Unerwartet schossen wir in die Tiefe und ich kreischte wie verrückt. Es war so lustig! Am Ende schossen wir dann ins Wasser, wo meine Kleidung dann klitschnass wurde und Zane sich über meine verschmierte Schminke weg lachte.

Nach einem Gang auf die Toilette, um meine Schminke wegzuwaschen, begaben wir uns ins Muffinland. Wir begegneten einem riesigen Muffin, der unbedingt ein Foto mit Zane machen wollte. Ich holte mein Handy raus und bedeutete ihnen 'Cheese!' zu rufen.

Nach mehreren Fotos, wo die beiden immer andere Grimassen schnitten, gingen wir zur Muffinrutsche. Man musste sich in einen aufgeblasenen Muffin setzten und dann die längste Rutsche herunterrutschen, die ich je gesehen hatte. Ich rutschte voraus und Zane kam hinterher. Ich konnte mich nicht mehr halten vor Lachen und rutschte aus dem Muffin. Auf dem Bauch liegend, hinter meinem Muffin herrutschend, lachte ich mit Zane so laut, dass die Leute unten schon grinsten.

Mit einer Sprungschanze am Ende flogen wir auf die Muffins und durften uns für unseren Mut einen kleinen, essbaren Muffin mitnehmen.

Hungrig, trotz des Muffins, machten wir uns auf den Weg zur Hot Dog Bude.

Nach meinem ersten Hot Dog, sagte ich zu Zane: "Das macht soooo viel Spaß! Ich hab das ewig nicht gemacht."

"Schön, dass es dir soooo gut gefällt", grinste er. "Ich hab's auch schon länger nicht mehr gemacht. Wurde mal wieder Zeit."

Der Angestellte brachte mir meinen zweiten Hot Dog, den ich ebenfalls genüsslich hinunterschlang. Laut schmatzend lachte ich mit Zane um die Wette. Ich war total gut drauf!

Plötzlich zog Zane mich nach unten, unter den Stehtisch. Lachend sah ich ihn an. "Was ist? Du guckst, als hättest du Gras gefressen."

Böse blickte er an mir vorbei. Als ich mich ebenfalls umdrehte, verschwand auch mein Lächeln. Da hatte man einmal Spaß und dann sowas.

"Komm, wir verstecken uns dahinten.", sagte Zane und wollte mich wegziehen, aber ich blieb stehen.

"Ich will mir von dem da nicht meinen Tag zerstören lassen. Wir ignorieren ihn einfach."

Ich stand wieder auf und Zane tat es mir gleich. Nach unseren Hot Dogs gingen wir Richtung Cowboyland.

Heyy Leute :)
Ich muss euch nochmal ganz doll knuddeln, denn ich hab jetzt unglaubliche 140 Reads und 26 Votes!!!! Danke, danke, danke! ♡♥♡
Ratet mal, wer im Freizeitpark aufgetaucht ist. ;) Schreibt es in die Kommis!
Eure Piena13

Caught In The Crossfire *On Hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt