Kapitel 6: Freunde für's Leben

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„Glaubst du, das hat vielleicht etwas mit meinem früheren Leben zu tun?" Zorua sah sie an. „Kann sein...", „Ich hoffe, ich bekomme noch mehr Hinweise." Fynx machte ein nachdenkliches Gesicht. „Zudem... ich weiß nicht mal, vor was ich mich überhaupt verstecke... Verstecke ich mich denn?", „Keine Ahnung... Stimmt, jetzt, wo du es sagst..." Fynx sah aus einem Fenster. „Aber dieser eine Satz beunruhigt mich wirklich.... Ich bin dazu außerwählt, die Welt in den Ruin zu treiben... Glaubst du das stimmt?", „Nein." Sagte Zorua und lächelte. „Und selbst wenn, dann wehrst du dich dagegen, oder?" Fynx sah ihren Freund einen Moment lang an. Dann lächelte sie. „Natürlich." Doch dann viel ihr was ein. „Und was war eigentlich dein Traum?" Zorua sah zur Seite. „N- Nichts..." Fynx lächelte Zorua aufmunternd an. „Sag es ruhig. Wir sind doch Freunde." Zorua biss die Zähne zusammen. „Es... es war ein Traum v- von..." Er brach ab. „Von was?", „...Meinem..." Jedes einzelne Wort schien ihm wehzutun. „....Vater..." beendete er den Satz. „Was ist mit ihm passiert?", „Nein. Nichts mit ihm...", „Sag es mir. Bitte." Fynx sah Zorua besorgt an. „Er wollte mich locken." sagte Zorua. „Locken? Wohin?" Fynx ahnte Schlimmes. Sie legte ihre Pfote auf Zoruas Schulter. „Du.. du kannst es mir doch sagen, oder? Oder vertraust du mir nicht?" Zorua schüttelte den Kopf. Er wollte Fynx nicht das Gefühl geben, dass er ihr misstraute. Er seufzte. „Er ist mein Ziehvater. Er wollte mich für irgendetwas ausnutzen.", „Ausnutzen?" Fynx sah Zorua geschockt an. Dann wich ihr Schock purem Mitleid. „Wofür? Was hast du getan? Was war der Grund dafür?" Zorua sah zu Boden. „Du wirkst so traurig... das gefällt mir nicht.", „Er hat gemerkt, dass ich ziemlich stark war.", „Das bist du in der Tat, daran kann und will ich nicht zweifeln, Zorua.", „Ich weiß." Er sah Fynx in die Augen. „Er hat sich der Dunkelheit hingegeben... das ist das, was ich denke. Er brachte mich zu..." Er suchte nach Worten. „Zu einem wahren Teufel. Ich weiß seinen Namen nicht mehr... Er war ein riesiges Ungeheuer aus einer anderen Welt.", „Und dann bist du abgehauen?", „Das stimmt." Plötzlich begann Zorua zu lächeln. „Aber das ist jetzt nicht mehr so schlimm." Fynx legte den Kopf schief. Dann drehte sie sich um und ging zum Fenster. Sie sah hinaus. „Du kannst dich wenigstens an etwas erinnern. Ich nicht. Auch wenn deine Erinnerung lieber schwinden sollte..." Fynx sah über ihre Schulter. „Doch eine Sache will ich noch wissen. Warum wurdest du Erkunder? Was willst du damit erreichen?", „Ich will diesen Teufel erledigen. Er scheint Vater zu manipulieren." Fynx grinste leicht. „Nun, da ich das weiß... Habe ich mich entschieden." Zorua sah Fynx an. „Ich erinnere mich zwar nicht... Aber meine Erinnerungen sind nicht so wichtig. Du bist mein neuer Freund und irgendwie teilen wir dasselbe Schicksal. Ich habe vielleicht ein bisschen das Gefühl, als würde ich deinem Plan im Weg stehen.... Aber ich denke, dem ist nicht so. Wie auch immer... Ich werde dich niemals aufgeben." Zorua ging zu ihr. „Du hast Recht. Es hat keinen Sinn, der Vergangenheit hinterher zu jammern. Ich werde dich auch nicht aufgeben. Das hier und jetzt zählt." Fynx nickte gerührt. „Wir lassen uns nicht vin der Dunkelheit jagen... Wir jagen die Dunkelheit!" Plötzlich erinnerte sich Fynx an etwas. Sie sah sehr besorgt aus. „Was... was ist denn?" fragte Zorua. „Jetzt, wo du mir das erzählst... Und die Vision, oder den Traum, den ich hatte... Was wäre, wenn ich keine andere Wahl hätte, als der Dunkelheit zu helfen? Was wäre, wenn sie mich manipuliert?" Sie schwieg. „Das wird schon nicht passieren!" sagte Zorua zuversichtlich. „M- meinst du? Aber wie kannst du dir so sicher sein?" Zorua lächelte sie an. Fynx verstand nun, was er meinte. „Du hast recht.... Selbst wenn ich die Kontrolle verlieren sollte, bist du da, um mir zu helfen.", „Richtig! Und wenn mein Vater kommt, dann hilfst du mir!" Fynx lächelte. „Das wird mein Ziel sein. Ich werde dich nicht kampflos aufgeben. Niemals!", „Für mich gilt dasselbe.", „Gut." Fynx nickte entschlossen. „Lass uns das, was wir geträumt haben, einfach vergessen. Das ist egal. Los, lass uns einen Job erledigen!", „Guter Plan." Fynx und Zorua verließen das Haus und liefen zum Dorfplatz. Als sie das Infobrett erreichten, studierten sie die Jobs, die daran angepinnt waren. Fynx entdeckte etwas Interessantes. „400 Pokédollar... Jage den Gesetzlosen Verbrecher Magnayen. Donnerklippe E9. Also ein perfekter Job. Etwas schwerer, aber das geht Ordnung!", „Hört sich super an!" sagte Zorua. „Machen wir!" Fynx sah nochmal auf die Belohnung. „400 P, einen Heilsamen und eine TM.", „Ui! TMs sind selten." sagte er. „Ja. Die TM wird, laut Angaben, die Attacke Spukball enthalten.", „Worauf warten wir denn noch?" fragte Zorua. „Komm, du Bummelz!", „Ja, ja! Bin schon unterwegs!"
Fynx und Zorua stürmten zur Kreuzung. Nach einem kurzen Blick in die Karte schlugen sie den Weg zur Donnerklippe ein. Als sie vor ihrem Eingang standen, spürten sie bereits die Elektrizität, die aus dem Dungeon stammte. „Lass uns gehen. Magnayen wartet sicher nicht darauf, dass wir ihn verhaften!" sagte Zorua. Sie betraten die Spalte, sie sie in die Klippe hinein führte. Sie bahnten sich einen Weg durch die engen Felsgassen, die vor Strom nur so strotzten.
Als sie die Spitze der Klippe erreichten, stand dort ein schwarzes Wolfspokémon und bedrohte ein Minun. "Los, gib her dein Geld! Oder ich werf dich die Klippe runter!", "B- Bitte nicht!" wimmerte Minun. "Hey! Lass es in Ruhe!" Wind kam auf, als Magnayen sich umdrehte und Fynx und Zorua dort stehen sah. Dann begann er zu lachen. "Hahahaha! Ihr seid Kinder! Was wollt ihr denn?" Er knurrte. Fynx fühlte sich kein bisschen eingeschüchtert. "Wir sind Schattenjäger und sind extra wegen dir hergekommen!" sagte es. "Sind wir nicht unheimlich nett?", "Pfft. Du machst mir keine Angst, Dreikäsehoch!" bellte Magnayen. "Tsss. Schattenjäger wollt ihr sein?" Zorua sah ihn kalt an. "Du lernst uns kennen, Idiot!", "Du verletzt mich überhaupt nicht!" sagte es mit hämischer Stimme. Dann brüllte er auf. Die Heftigkeit des Geräuschs schleuderte Fynx und Zorua nach hinten. "Brüller." sagte Zorua. Er setzte Finsteraura ein. Die schwarzen Ringe flogen auf Magnayen zu. Dieser wich jedoch problemlos aus. Fynx stand wieder auf. "Jetzt kriegst du mein Feuer zu spüren!" sagte es. Flammen umgaben es. Dann ließ es eine große Flamme auf Magnayen los.

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