Kapitel 68- Das Ende?

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Bunte Lichtschwaden sammelten sich an Rutenas Fackel. Sie drehte sich einmal im Kreis. Feelinara wich zurück. "Licht!" Wie, als würde sie das Licht einschüchtern, wich sie zurück. "Es ist... wunderschön..." Ein Lichtstrahl schoss los, direkt auf den Turm zu. Das Licht traf ihn. Lichtschwaden umhüllten ihn. Und plötzlich ließ der Wahrnehmungsfilter nach. "Da ist er!" rief Zoroark. Rutena warf Lichtkugeln in die Luft. Dann feuerte sie diese auf den Turm ab. Wie Kanonen trafen sie den Turm. Ein Poltern war zu hören. Und dann brach der Turm in sich zusammen. Trümmerteile flogen durch die Luft. "Die Fearima... Sie löst sich auf!" schrie Feelinara. "In Deckung!" Zoroark schnappte sich Feelinara und bohrte mit Schaufler ein Loch in den Boden. "Bleib da!" Zoroark sah zu Rutena. "Ru..." Aber dann bemerkte er, dass sie weg war. "Rutena?!"

Rutenas POV:

Ich rannte zu Fennexis. "Fennexis! Fennexis!" Ich kniete mich zu ihr. Sie lag auf dem Bauch. Ihre Augen weit aufgerissen. "Ru...tena..." Rutena sah auf. Aus dem zerstörten Turm  quollen plötzlich weiße Lichter, die eine kaulquappenähnliche Form hatten. "Seelen..." Sie zirkulierten umeinander wie eine Spirale- wie ein riesiger Tornado. Dann löste sich eine davon von aus der Spirale und flog auf Fennexis zu. Sie verschwand in ihrem Körper. "Das... das ist es also... Du hast es... geschafft...." Sie lächelte. "Ja..." Tränen stiegen mir in die Augen. Doch dann plötzlich sah ich, das Blut ihren Körper bedeckte. "Was... was ist passiert?!?" Dann sah ich es. Splitter steckten in ihrem Rücken und ihr rechter Arm war unter einem Trümmerteil begraben. "N- Nein!" schrie ich und taumelte weg. Augenblicke später traf mich etwas an der Stirn. Ich taumelte zurück und sank auf die Knie. Die Trümmerteile des einbrechenden Turms... Hatten Fennexis getroffen. Mit zitternden Beinen richtete ich mich auf. "Das... das kann es nicht sein...!" Ich humpelte zu meiner Mutter. "Du hast... den Turm zum Einsturz gebracht.... Er hat meine Seele noch nicht verschlungen... Ich habe das Licht wieder..." Fennexis hustete und Blut flog auf den Boden. "Halte durch!" Schnell riss ich das Gefäß mit dem Heiltrank von meinem Gürtel. Ich zog den Stopfen heraus. "Hier, nimm das! Du musst überleben!" Fennexis hob mühevoll den Kopf. "Es ist... zu spät... Rutena..." Ihre Augen waren trüb und Blut rann aus ihrem Mundwinkel. "Die Fearima das Turm war klein...." sagte sie. "Die Splitter haben meine inneren Organe und meine Wirbelsäule verletzt... Und... Mein Arm ist gebrochen..." Sie holte röchelnd Luft. "Du kannst... mich nicht mehr heilen, Rutena.", "Das ist nicht wahr!" Mit Tränen in den Augen stand ich und warf das Trümmerteil von ihrem Arm. Dann zog ich die Splitter aus ihrem Körper. Ich hob Fennexis' Oberkörper an und drehte sie so zu mir, dass sie mir direkt ins Gesicht blickte. "Du stirbst nicht!!!! Hast du mich verstanden?!?!?" Fennexis setzte ein mattes Lächeln auf. "Du hast viel für mich getan..." sagte sie. "Aber... es ist zu spät...." Ich schluchzte. "NEIN!" Ich kippte ihren Heiltrank in Fennexis Mund. "Das... das kann nicht das Ende sein!" Fennexis schluckte es mühsam herunter, aber ihre Augenlider wurden schwer. "Rute...na... Dein Herz ist rein, aber... Das hier... ist der Abschied. Ich hätte mich so... über... ein Leben im Licht gefreut... Aber... Das ich hier sterbe... Das habe ich nicht einkalkuliert. Aber... so gesehen... ist es gar nicht... so schlimm.", "Was?" Ich sah Fennexis verständnislos an. Eine meiner silbernen Tränen traf Fennexis und rann ihr an der Wange herunter. "Du weinst um mich..." Fennexis hob ihren noch intakten Arm und legte ihn mir auf die Wange. "Aber... ich schwinde bereits dahin... Rutena... Schon als meine Seele geraubt wurde... realisierte ich, dass ich zu viel Licht in ihr trug, als dass ich es überleben würde... Aber der Einsturz des Turmes... wird mir den Rest geben. Ich habe meine Seele wieder... Und das ist das, was mir jetzt... am wichtigsten ist. Rutena... du darfst nicht verzweifeln... Du musst weiter machen. Zoroark und Feelinara zählen auf dich." Dann lächelte sie. "Ich kann immer noch... deine Gedanken hören, Rutena. Und es freut mich... Das du alles versuchen würdest, mich zu retten. Aber dieses Mal..." Sie holte zitternd Atem. "Diesmal... wird es mein letzter Atemzug sein..." Sie legte ihre Hand auf meine Stirn. "Tyel..." Ich spürte abermals ein Brennen auf meiner Stirn. "Was machst du?!", "Ich... löse das Sanyan Hen..." antwortete Fennexis. Dann erschlaffte ihr Arm und sank auf den Boden. "Leb wohl... Rute...na..." Dann schloss Fennexis die Augen. "Nein, halt durch!" Ich griff ihren Arm. "HALT DURCH! Bitte, lass mich nicht allein!" Fennexis jedoch reagierte nicht. Ich wusste... Das sie gerade eben von mir gegangen sein musste. "Nein!" Ich begann, laut zu weinen. Ich schlug mit meiner Faust auf den Boden ein. "Nein, nein, nein!" Ich biss fest die Zähne zusammen. Ich hatte alles versucht... Aber nichts hatte geholfen. Fennexis hatte nicht überlebt. Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter. "Rutena.... Steh auf." Es war Zoroarks Stimme. "Ich weiß, dass du sie lieb gewonnen hast, und wie sehr ihr Verlust schmerzen muss. Mit ihr haben wir unser mächtigstes Mitglied verloren. Aber... wir müssen weiter.", "WAS WEIßT DU SCHON?!?" schrie ich ihn an und schlug seine Hand weg. "Lass mich in Ruhe. Lass mich jetzt einfach in Ruhe!!!" Zoroark sah mich entgeistert an. Feelinara tauchte neben ihm auf und schlang eines ihrer Bänder um seinen Arm. "Gib ihr Zeit, Zoroark." Zoroark sah zu Feelinara. "Noch nie... hat sie so reagiert. Wir müssen hier weg... Sonst erwischen die uns noch.", "Du redest... von den Lichtjägern." mutmaßte Feelinara. Zoroark nickte. "Dann sollen sie mich eben finden!" rief ich. "Rutena, komm wir müssen....", "GEH WEG!" schrie ich ihm ins Gesicht. Zoroarks blaue Augen verengten sich. "Na gut. Ich gehe. Sieh zu, wie du allein klar kommst." Er drehte sich um. Feelinara sah ihn an. "Du lässt sie doch jetzt nicht... zurück, oder?" fragte sie. "Feelinara... Du hast sie gehört. Jetzt... kann man nichts mit ihr machen. Wenn sie zur Besinnung kommt... Dann wird sie es begreifen. Aber jetzt... merk sie nicht, wie sehr sie mir gerade wehgetan hat." Feelinara ließ Zoroark los. "Komm, Feelinara." Feelinara sah unschlüssig zwischen Rutena und Zoroark hin und her. "Ja, geh nur! Geh nur!" schrie ich ihm hinterher. Zoroark sah mich das letzte Mal an. Und zum ersten Mal entdeckte ich etwas in seinem Blick, was ich nicht nie gesehen hatte, wenn er mich ansah. Zorn.

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