Nachdem sie eine gefühlte Ewigkeit nur gerannt waren, als wäre der Teufel hinter ihnen her, blieb Rutena atemlos stehen. „Hah... hah... Lass... lass uns mal eine Pause machen...!" keuchte sie und stütze sich auf ihren Knien ab. Sie hatte Seitenstechen bekommen. Zoroark sah sie an. „Schon am Ende?" Er sah zum Himmel. „Wir sollten ein paar Minuten hier bleiben. Wenn uns jemand angreift, dann bemerke ich ihn.", „Danke..." Rutena ließ sich auf den Boden sinken. Nach kurzer Zeit beruhigte sich ihr Atem und der Schmerz in der Seite ließ nach. „Ich glaube, es geht wieder." sagte Rutena und richtete sich auf. Plötzlich viel der Füchsin etwas auf. „Hey... Hey, Zoroark... sieh mal!" Sie deutete auf ein rabenschwarz wirkendes Gebäude, welches auf einem Hügel stand. Es war ein alter Palast mit einem hohen Turm. „Ist das... ein Schloss?" fragte Zoroark. „Das... das sieht zumindest so aus." antwortete Rutena. Ihre Augen verengten sich. „Ich... ich habe das Gefühl, wir müssen dort hin." Zoroark sah sie an. „Bist du irre? Wir sollten unnötigen Auseinandersetzungen aus dem Weg gehen! Wir müssen zusehen, dass wir hier aus der Schattendimension herauskommen!" Rutena schüttelte den Kopf. „Vielleicht finden wir in diesem Palast den Ausweg!" Rutena klang überzeugt. „Aber wir wissen doch nicht, wer in dem Palast haust!" knurrte Zoroark. „Rutena... wir können nicht einfach da hinein gehen!" Rutena schüttelte den Kopf. „Ich bin mir aber ganz sicher!" Zoroark seufzte. Er wusste schon, dass er es Rutena nicht ausreden konnte. „Na gut... Aber wir müssen vorsichtig sein!" Zoroark und Rutena schlichen auf den Hügel zu.
Die Palastmauern ragten hoch und schwarz in die Höhe. Das laute Krächzten einiger Kramurx war zu hören, die die beiden genau beobachteten. Sie saßen auf den Mauern und dem Turm des Schlosses, ihre schwarzen Schwingen angelegt. Zoroark sah zu ihnen hoch. Die Vögel machten keine Anstalten, sie anzugreifen. Er schlich mit Rutena dicht an den Backsteinmauern entlang zu einem großen, schmiedeeisernen Tor. Das Metall war schwarz wie stygisches Eisen und gut zwei Meter hoch. „Wir kommen da ungesehen locker nicht rein." sagte er. „Aber ich kann versuchen meine Illusionen zu benutzen, um in den Garten zu kommen..." Rutena nickte. Zoroark schloss die Augen. Er verwandelte sich in einen Schatten und schlüpfte so unter das Tor durch. Dort angekommen, nahm er seine normale Gestalt wieder an. Er öffnete das Tor. Es war schwer und quietschte leise. Starker Wind kam auf und heulte sanft vor sich hin. Rutena schlüpfte durch den Spalt, den Zoroark geöffnet hatte, und half ihm, es wieder zu verschließen. Als das Tor wieder geschlossen war, sah Rutena sich um. „Hier ist es unheimlich..." flüsterte sie. Im Garten standen blattlose Bäume, deren Äste in der Dunkelheit wie knorrige Arme wirkten. „Du wolltest hier rein." knurrte Zoroark. Rutena hob die Hände zu seiner abwehrenden Geste. „Ja ja ja ja! Keine Panik!" Zoroark ging wortlos an ihr vorbei zu einer großen Flügeltür aus Eichenholz. Zu seinem Erstaunen war sie nicht verschlossen. Knarrend schwang sie nach innen auf. „Komm. Schnell, rein hier." Zoroark ließ Rutena an sich vorbei schlüpfen und schloss die Tür hinter sich. Es war totenstill im Palast. „Ich sehe nichts." sagte Rutena. Sie tastete nach ihrer Fackel, entzündete sie und hielt sie hoch. Der Boden war mit rotem Teppich ausgelegt. „Ich frage mich, wer hier wohnt." murmelte Zoroark. Dicht an dicht liefen er und Rutena durch einen riesigen Flur. Bald gelangten sie zu einer Tür am Ende des Ganges. „Öffnen?" fragte Zoroark. Rutena nickte wortlos. Zoroark drückte die Tür auf. Vor ihnen erstreckte sich ein gigantischer Raum. An den Wänden waren Zellen eingelassen, die mit fetten Stahlgittern abgesperrt waren. „Woah...!" Zoroark und Rutena starrten in die Runde. In den Käfigen befanden sich Pokémon. Die meisten von ihnen schliefen. „Was... was sind das für Pokémon?" In einem Käfig hatte sich ein Vipitis zusammengerollt. In einem anderen ruhte ein Vegichita. In weiteren Käfigen schliefen ein Knilz, ein Feelinara und ein Lorblatt. Sie alle wirkten schlapp. „Was... was ist denn hier los?" fragte Rutena. Sie stellte sich an das Gitter von Vipitis. Das Schlangen- Pokémon hob den Kopf. Rote Giftzähne saßen in seinem Maul. „Wasssss isssst denn?" fragte es ein wenig ungehalten. „Oh, du bisssssst wieder da, Hexentochter!" Mit giftigem Blick starrte Vipitis Rutena an. „Warum bissssst du hier? Willssssssst du mir wieder Gift abzapfen?", „Ich weiß nicht wovon du redest." antwortete Rutena. „Was macht ihr hier? Wer seid ihr?" Vipitis fauchte und schlug mit seinem Schweif gegen die stabilen Gitter. Der Schweif des Schlangen- Pokémon endete in einer klingenartigen Verhornung. Feinselig züngelte es. „Tu nicht ssssssso, alsssss wüssssssstesssssst du von gar nichtssssss!" zischte es aufgebracht. „Du bisssssssst die Tochter der Hexe!" Vipitis schnappte nach ihr, stieß aber gegen das Gitter. Wütend zischte es und wich zurück. „Ich weiß echt von gar nichts mehr!" sagte Rutena. „Ich habe mein Gedächtnis verloren, während ich weg war! Antwortest du mir jetzt?" Zoroark stellte sich neben sie. „SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS!" zischte Vipitis wütend. „Ich glaube dir zwar nicht, aber na schön!" Vipitis kroch wieder näher an die Gitter heran. „Wir alle hier sssssssind die Spielzeuge für die Herrin des Schlosssssssessssss! Sie zapft unsssss Kräuter, Staub oder anderessssss ab, um essss für ihre Zaubertränke zu verwenden!", „Was?" Rutena sah zu Zoroark. „Ihr seid hier ein Leben lang eingesperrt und euer einziger Sinn ist es, dieser „Hexe" Zutaten für Zaubertränke zu spenden?!?", „Genau ssssso issssst esss!" bestätigte Vipitis. „Du bissssst auch nicht besssssser, Rutena! Du hasssst dassselbe getan!", „Klappe!" herrschte Rutena ihn an. „Ich will nichts von dieser Art von schrecklicher Vergangenheit wissen! Ich werde zusammen mit Zoroark diese Hexe suchen und sie zwingen, euch freizulassen!" Vipitis lachte leise. „Dasssss würde ich dir nur zu gern glauben, Kind. Aber du kannsssst dich nicht einfach mit deiner Mutter anlegen!" Rutena wurde blass. „Meiner... Mutter?" Sie sah zu Zoroark. Jetzt wurde ihr alles klar. Sie waren in den Palast gelaufen, aus dem Rutena stammte. Zoroark knurrte. „Hmm... Wir schaffen das schon." sagte er und nickte zuversichtlich. „Vielleicht lässt deine Mutter ja mit sich reden.", Vipitis kniff misstrauisch die Augen zusammen. „Mitleid und Ssssssorge gibt esssss hier in diessser Welt nicht... Wasssss sssssseid ihr für ssssseltssssame Leute?", „Krieger des Lichts." antwortete Rutena knapp. Vipitis riss die Augen auf. „Wassssssss?" Rutena sah ihn an. „Überrascht?", "Ich wusssssste gar nicht, dassssss esssss immer noch Widerstand hier gibt! Die letzte Rebellin war diessssssse Cressssssselia und die isssssssst geflohen!" Rutena lächelte amüsiert. "Wir sind hier, um aus dieser Welt zu entkommen. Und wir werden einen Weg finden."
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Pokémon Mystery Dungeon- Düstere Vergangenheit
Fiksi PenggemarFynx ist eingesperrt- und weiß nicht, was passiert ist. Doch als es von Zorua gerettet wird, kann es ein neues Leben anfangen. Doch was haben die Träume zu bedeuten, von denen es jede Nacht heimgesucht wird? Bald hat sie das Gefühl, das diese Gesche...