Kapitel 52: Fennexis

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Zusammen mit Zoroark durchquerte Rutena die Halle. Sie spürten die Blicke der Pokémon in ihrem Nacken. Vipitis war nahe an die Gitter gerutscht, Vegichita umklammerte sie mit seinen Händen, Feelinara drückte ihre Schnauze gegen die Gitter. Am Ende des Raumes befand sich erneut eine große Tür. Doch dahinter drangen Geräusche hervor. Zischende Geräusche. Klappernde Geräusche. „Was ist das?" fragte Rutena. „Keine Ahnung antwortete Zoroark. „Egal, was es ist, ich mache jetzt die Tür auf..." Er drückte die Klinke herunter und öffnete die Tür.
In dem Raum befand sich ein riesiger Eisenklotz an der Decke. Mit drei Strängen hing er von ihr herunter. Der Eisenklotz war mit Stacheln bedeckt. „Wieso fällt das Ding nicht runter?" fragte Rutena. „Was ist das überhaupt?" Plötzlich bewegte sich einer der Stränge. „Teeeeeen..." hörte man etwas seufzen. „Ten?" fragte Rutena. „Taaaaaaan...." Noch ein weiterer Strang löste sich. „Teeeeeeel...", „Tentantel?" fragte Zoroark. Dann lief es ihm wie ein Schauer den Rücken hinunter. „Das... das ist kein Eisenklotz... Sondern ein Pokémon!" In dem Moment drehte sich der Metallklotz um und die beiden starrten in feinselige, gelbe Augen. „Teeentaaaanteeeel.... Muss töten...!" Mit seinen zwei Tentakeln schlug es nach Zoroark und Rutena, während es sich mit dem dritten an der Decke festhielt. Rutena warf sich auf den Boden und Zoroark wich zur Seite aus. „Lauf!" schrie er. Tentantel schlug mit Metallklaue nach ihm und schleuderte Zoroark zur Seite. "Uff...!" Eine Lichtkanone flog auf Zoroark zu. Anscheinend beachtete Tentantel Rutena nicht. Zoroark wich aus und rollte sich unter Tentantels Arm durch. "Hmpf!" Mit Dunkelklaue schlug er nach Tentantels Arm. Jammernd zog das Stahl- Pokémon seinen Arm zurück. Sein zweiter Arm schoss vor, bereit, Zoroark niederzuschlagen. Zoroark jedoch wich wieder aus. Im nächsten Moment setzte Tentantel Säurespeier ein. Zoroark wich der lilanen Säure aus, die sich in den Boden ätzte. "Lass ihn in Ruhe!" Rutena hob ihre Fackel. "Nitroladung!" Das Feuer verbrannte Tentantels Tentakel. "Argh!" kreischte das Stahl- Pokémon auf. "Ru... Rutena- chaaaaaan!" Tentantel zog seine Arme zurück. "Zu Befehl...!" Rutena senkte ihre Fackel. "Was heißt "zu Befehl"?" fragte Rutena. "Als Tochter der Hexe... Habe ich deinem Kommando zu folgen..." antwortete Tentantel. "Na schön..." Rutena senkte ihre Fackel. "Wo ist... meine Mutter?" Rutenas Gesicht verzog sich leicht bei dieser Frage. "Lady Fennexis... ist in ihrem Zimmer..." Tentantel deutete mit einem verbrannten Tentakel auf einen Raum. "Danke." sagte Rutena. "Komm, Zoroark." Ihr wurde mulmig im Bauch. Vorsichtig und ohne Tentantel aus den Augen zu lassen folgte Zoroark seiner Partnerin. Dann erreichten sie die Tür. Vorsichtig öffnete Rutena sie.
Vor ihnen erstreckte sich ein Teppichboden. Am hinteren Ende des Raumes stand ein Thron. Und auf ihm saß ein Pokémon. Es hatte gelbes und rotes Fell, eine spitze Schnauze und die Erscheinung eines Fuchses. "Ich habe euch erwartet." sagte es. "Rutena und Zoroark.", "Dann bist du Fennexis?" fragte Zoroark. Die Gestalt auf dem Thron nickte. "Gut erfasst, Kleiner." Fennexis stand auf. Sie war groß. "Ihr seid also von eurer Mission zurück gekehrt." Rutena sah ihre Mutter ungläubig an. "D- Du bist...?" Fennexis sah Rutena an. "Du brauchst gar nicht den Mund aufzumachen, meine Tochter." sagte die Füchsin etwas barsch. "Ich weiß, was geschehen ist... Ich habe es in meiner Kristallkugel gesehen." Sie sah mit funkelnden Augen auf die beiden herab. "Ihr nennt euch 'Krieger des Lichts' und habt die Seiten gewechselt... Dafür könnt ihr aber mehr oder weniger nichts." Sie atmete tief ein und aus. "Ihr solltet zu den seelenfressenden Türmen gehen." sagte sie. "Wir wollen aber nicht." gab Rutena zurück. Fennexis hob eine Augenbraue. "Nicht?" Rutena schüttelte den Kopf. "Nein!" Fennexis lachte höhnisch. "Pffft... das ist witzig." sagte sie. "Meine eigene Tochter will diese Welt verraten, na hallo..." Sie hielt sich die Hand vor den Mund. "Also, ehrlich, du enttäuschst mich, Rutena..." Sie schnippte mit den Fingern. Im nächsten Moment schossen Ketten aus der Erde und wickelten sich um Zoroark und Rutena. "Ngh!" rief Rutena und versuchte, sich zu befreien. Fennexis ging auf sie zu und kniete sich vor ihr hin. Sie schob eine Hand unter Rutenas Kinn und hob ihr Gesicht zu ihr. "Du bist mutig und hast ein Kämpferherz, Kleine, und ich weiß, wie sehr dir deine Freunde in der anderen Welt wichtig sind. Besser, ich lösche sie aus deinem Gedächtnis, damit du keinen Kummer hast." Rutena sah die Hexe giftig an. "Ich will aber nicht! Ich will dorthin zurück!" Fennexis setzte ein belustigtes Lächeln auf. "Nein, wie niedlich. Du kannst da aber nicht hin. Es ist nicht möglich, ohne den Willen des Teufels, der die Dimensionstore kontrolliert." Rutena hielt inne. "Es gibt immer mehrere Wege.", "Sei nicht naiv." sagte Fennexis schroff. "Kind, du bist noch zu jung und unerfahren." Dann ließ Fennexis Rutena los und richtete sich auf. "Ich werde deinem Willen einen kleinen Denkzettel verpassen, Rutena, du bist doch meine Tochter." Fennexis drehte sich um und verschwand dann. "Sie war ja nicht sehr überrascht..." murmelte Zoroark. "Nicht im Geringsten..." knurrte Rutena. "Aber sie führt was im Schilde. Wir müssen gewappnet sein!" Zoroark nickte. "Kannst du die Ketten mit deiner Psychokinese losbekommen?", "Mal sehen." Rutenas Augen leuchteten, doch die Ketten bewegten sich nicht. "Nein... die seinen magisch geschützt zu sein... Ich kann sie nicht manipulieren." Zoroark nickte. "Mist..."
Nach einer guten halben Stunde kam Fennexis zurück. "So, meine Hübsche." sagte sie und kniete sich erneut vor Rutena nieder. "Ein kleiner Zaubertrank dürfte dir nicht schaden." Fennexis hielt einen Becher in der Hand, in dem sich eine dampfende Flüssigkeit befand. "Feenstaub, Vitalkraut, magisches Wasser und Sanwe- Kraut. Ein relativ einfaches Rezept.", "Sanwe- Kraut?" fragte Rutena misstrauisch, aber ruhig. "Gedankenkraut." antwortete Fennexis. "Edra le nin. Lín faer lhaw nin." murmelte sie einige Worte vor sich hin. "Edonna le i dúath. Ped na nin.", "Was ist das für eine komische Sprache?" fragte Zoroark. Fennexis sah ihn vernichtend an. "Aurasia. Die Sprache der Magie." knurrte sie. Rutena verstand nur Bahnhof. "Wie bitte?" Fennexis schüttelte nur traurig den Kopf. "Trink das, Kind." Sie hielt Rutena den Becher hin. "Nein!" knurrte Rutena. "Du hast doch irgendwas vor!" Fennexis lächelte. "Du misstraust mir, hm?" Fennexis' Augen leuchteten kurz auf und Rutena jammerte auf, als Fennexis Psychokinese wirkte. "Aaaaaah!" Fennexis flößte Rutena die Flüssigkeit ein. "Ich will dich doch verstehen können, Kind..."

Natürlich ist für eine Übersetzung gesorgt. ^^
"Edra le nin. Lìn faer lhaw nin. Edonna le i dúath. Ped na nin." bedeutet "Öffne dich mir. Dein Geist gehört mir. Beuge dich der Dunkelheit. Sprich mit mir."

Pokémon Mystery Dungeon- Düstere VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt