Kapitel 18: Kleopardas Verrat

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"E- Exekutiert???" Rutena hielt sich eine Hand geschockt vor den Mund. Kleoparda nickte. "Ja... Der letzte war Voltenso. Er war einer der angesehen Mitglieder der Gilde... Doch dann wollte er diese Gilde verlassen, weil er eine Freundin gefunden hatte, die die Dunkelheit verachtete. Er verließ die Gilde und griff sie kurze Zeit danach an. Jedoch scheiterte sein Angriff und er floh. Doch unser Meister gab einigen den Auftrag, ihn zu jagen. Sie fanden ihn und brachten ihn zur Gilde zurück... Dann wurde er von unserem Boss zum Tode verurteilt und schließlich von Caesurio getötet...", "Wie schrecklich!" sagte Rutena. Kleoparda nickte. "Ja. Voltenso hatte alles versucht, um seinem Urteil zu entkommen... Doch er konnte nicht." Rutena klammerte sich an die Gitter. "Darum... wagt es niemand, diese Gilde zu hintergehen." Kleoparda sah zu Boden. "Ich will aber... nicht hier sein. Man wird hier pausenlos terrorisiert...", "Warum hast du dich der Gilde dann überhaupt angeschlossen?" Kleoparda sah Rutena in die Augen. "Das habe ich nicht. Zumindest nicht freiwillig. Ich bin damals als kleines Felilou fast umgekommen in der rauen Natur... Bis mich Despotar fand. Er nahm mich in die Gilde mit und trainierte mich. Das war zu einer Zeit, wo er noch nicht der stellvertretende Gildenmeister war. Damals war er noch nett und trainierte mich, bis ich stark genug war. Aber... vorher musste ich mit ihm eine Vereinbarung machen. Er trainierte mich nur... Wenn ich in der Gilde bleibe. Ich hatte keine andere Wahl als zuzustimmen." Kleopardas Stimme schlug zu Trauer um. "Wenn ich das alles geahnt hätte... Wäre ich lieber gestorben, anstatt in dieser Gilde..." Rutena streckte ihre Hand durch das Gitter und legte eine Hand auf Kleopardas Schulter. "Kleoparda... Ich verstehe dich." Kleoparda sah Rutena an. "Wenn ich doch nur... Etwas tun könnte...." Dann sah Kleoparda auf. "Ihr beide seid für die Schattengilde sehr wertvoll." Sie seufzte. "Ich.... ich kann versuchen, euch zu befreien." Rutenas Augen weiteten sich. "Aber... das bedeutet doch, dass...", "Das ich eventuell getötet werde?" Kleoparda sah nach oben. "Nein. Wenn Despotar mich als seine Schülerin noch immer schätzt... Dann werde ich verschont.", "Tus nicht." sagte Rutena. Kleoparda sah sie nur an. "Rutena. Ich will Gutes tun. Ich will euch helfen. Dies... ist meine Entscheidung." Rutenas Augen wurden feucht. "Kleoparda... aber..." Kleoparda hob eine Pfote und hielt sie vor Rutenas Mund. "Pscht... Es ist okay, Rutena. Ich nehme das Risiko in Kauf." Sie stand auf. "Ich werde nicht sterben." Dann drehte sie dich um und ging. Rutena streckte ihre Hand aus. "N- nein...!" sagte sie. Dann zog sie ihre Hand zurück und sah sie an. "Warum macht sie das...?", "Wer macht was?" Rutena sah sich um. Zoroark richtete sich auf. "Z- Zoroark." Zoroark stand auf. "Kleoparda... Sie will uns befreien.", "Das ist doch gut." sagte Zoroark. "Warum weinst du?" Rutena wischte sich die Tränen weg. "Sie wird sterben!" Zoroark sah sie an. "Wie meinen?", "Sie hat mir erzählt, was mit einem anderen Mitglied geschehen ist. Wenn sie uns hilft... Hintergeht sie die Gilde und sie wird getötet!" Zoroark legte eine Hand auf ihre Schulter. "Nein, wird sie nicht.", "Du kennst diese Gilde nicht!" sagte Rutena traurig. "Ich will nicht, dass jemand wegen uns stirbt." Zoroark hob die Arme und ließ eine Nachtflut auf die Gitter los, doch nichts geschah. "Was... was ist das? Warum funktioniert meine Attacke nicht?" Wütend rammte er sich gegen die Gitter.
Wenig später kam Kleoparda zurück. Sie trug den Schlüsselbund in ihrem Maul, den Noctuska benutzt hatte, um ihre Zelle aufzuschließen. Sie warf ihn in die Zelle. Der Schlüsselbund landete mit einem leisen Klirren auf dem Steinboden. "Beeilt euch." Rutena hob den Schlüssel auf. "Ich kann nicht..." sagte sie. Kleoparda schüttelte den Kopf. "Du musst! Los, mach schon!" Zoroark nahm Rutena den Schlüssel aus der Hand. "Ich mach es für dich." sagte er und suchte den richtigen Schlüssel heraus. Dann steckte er seinen Arm durch die Gitter und steckte den Schlüssel in das Loch und ruckelte an ihm herum, bis die Zelle sich öffnete. Zoroark nahm den Schlüssel heraus und die Gitter bewegte sich nach oben. Er verließ die Zelle und hielt Rutena eine Hand hin. "Los, Rutena! Komm!" raunte er. Rutena sah ihn an und ergriff dann seine warme Hand. Zoroark zog sie auf die Beine. "Kommt! Ich führ euch hier raus." sagte Kleoparda und machte kehrt. Sie lief auf den Ausgang zu. Zoroark und Rutena folgten ihr. Zunächst lief alles gut. Kleoparda führte sie leise durch die Gänge, doch dann plötzlich zeichnete sich ein riesiger Schatten vor ihnen ab. Zwei böse Augen funkelten Kleoparda an. "Kleoparda. Das hätte ich niemals erwartet.", "D- De..." Sie sah den Titanen an. "Despotar!" Das Gestein- Pokémon sah sie vernichtend an. "Kleoparda. Ich dachte, dass du bei Voltensos Hinrichtung dabei sein musstest, hätte dich belehrt. Aber stattdessen verrätst du uns?" Despotars Stimme klang beunruhigend ruhig. Kleoparda wich einen Schritt zurück. Doch im nächsten Moment packte Despotar sie und hob sie in die Luft. "Aaaargh...!" kreischte Kleoparda. Despotar sah sie an. "Verräterin! Hatten wir nicht einen Pakt geschlossen?", "Du hast dich zu sehr verändert, Despotar! Ich will den Pakt nicht mehr erfüllen!" Mit diesen Worten öffnete sie ihr Maul und schoss Despotar eine Finsteraura entgegen. Despotar ließ sie los und Kleoparda landete mit ein paar Saltos auf dem Boden. "LAUFT!" brüllte sie Zoroark und Rutena an. "Folgt dem Flur, dann biegt rechts ab!", "Nein, Kleoparda...!" rief Rutena, doch Kleoparda warf ihr einen Blick zu. Kleoparda wusste, dass sie gegen Despotar keine Chance haben würde. "Ich weiß nicht, wie viel Zeit ich euch verschaffen kann... Aber ich werde versuchen, Despotar solange aufzuhalten, wie es nur irgend geht!" Und mit diesen Worten schoss sie einen Spukball auf Despotar ab. Dieser zerschlug ihn jedoch mit seinem Schweif. "Kleoparda. Warum?" Despotar wurde nun allmählig wütend. Der Boden begann, zu beben. Dann schossen Steine aus dem Boden. Kleoparda verengte die Augen und rannte los. Sie wich den Steinen aus und sprang dann in die Luft. Mit Hyperstrahl griff sie Despotar an. Der Strahl traf das Unlicht- Pokémon, doch sein harter Steinpanzer hielt dem Angriff stand. Kleoparda landete auf dem Boden. Despotar brüllte und ließ erneut Steine aus dem Boden schießen. Diesmal wurde Kleoparda getroffen und gegen die Wand geschleudert. Sie sank daran herunter. Drohend ging Despotar auf sie zu. "Bewegt... euch...." keuchte Kleoparda. Sie hob den Kopf. Sie war arg verwundet, doch sie richtete sich auf. "Lasst mich nicht... umsonst kämpfen." Zoroark nickte. "Komm, Rutena!" Er rannte los und riss Rutena mit sich. Rutena warf einen Blick über die Schulter. "Kleoparda!" Kleoparda lächelte ihnen zu und stand dann auf.

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