Kapitel 92: Ein freudiges Wiedersehen

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Rutenas POV:

Ich wurde sanft wachgerüttelt. Ich hörte Fennexis' Stimme. "Rutena. Wach auf." Ich öffnete langsam die Augen. "Guten Morgen." Fennexis lächelte mich an. Ich lag auf dem Boden, mit dem Kopf auf einem Blätterhaufen. Ich richtete mich auf. Die Sonne schien bereits hell am Himmel. "Oh Arceus, die Sonne..." rief ich und war sofort hell wach. "Wie lange ist es her, seit ich sie das letzte mal sah?", "Viel zu lange." antwortete Zoroark. Er stand bei den anderen und blickte mich an. "Wir sind abreisebereit. Aber ich wollte, das du möglichst lange schläfst.", "Lieb von dir." Ich rieb mir die Augen. "Also... wir sind abreisebereit?", "Allerdings." Galoppa wieherte. "Feelinara hat uns erzählt, was wir zu tun haben." Feelinara stand mit einem Engelsgesicht neben ihr und grinste über beide Ohren. "Du hast echt nette Freunde, Rutena." Kleoparda nickte. "Finde ich auch. Das du mich wiederbeleben wolltest, Rutena....", "Du hast genauso dein Leben für uns gegeben, wie Viskogon und Galoppa auch." sagte ich. "Also. Ich bin bereit." Fennexis neben mir lächelte. "Sehr gut. Dann los."
Zusammen liefen wir los. Am Tag hatte der Leuchtwald ein ganz anderes Gesicht als in der Nacht, was mich ein bisschen beruhigte. Wir spazierten am Fluss entlang, wissend, was unser Ziel sein würde. Als wir den Leuchtwald hinter uns ließen, räusperte sich Viskogon. "Soweit ich das alles in Erinnerung habe, sollte die Spiegelquell- Kreuzung ungefähr.... drei Stunden von hier weg liegen." Sie hüstelte. "Insofern meine grauen Zellen nicht eingerostet sind, während ich tot war." Ich musste kichern. "Das ist lange." maulte Zoroark. "Dein Ernst? Wir sind in der Schattendimension schon länger gelaufen!" rief Feelinara aufgebracht. "Ja, aber ich bin nicht gut zu Fuß... Und ich hasse, hasse, hasse es, so weit zu laufen." sagte Zoroark. "Ja, dann hättest du kein Erkunder werden sollen." lachte Galoppa und warf den Kopf zurück. "Aber ich trage dich nicht, sei dir da mal gewiss.", "Ich stehe auch nicht auf einen brennenden Hintern." gab Zoroark zurück. "Ich fliege lieber auf Rutenas Besen." Ich musste lachen. "Aber ich finde das Laufen bequem. Kannst ja versuchen, alleine zu fliegen." Ich hielt Zoroark die Fackel hin. "Mach dich bloß lustig!" knurrte Zoroark, musste aber dann doch lachen. Die Stimmung war zum ersten mal seit langer, langer Zeit wieder heiter. Ich hatte es wirklich vermisst. Und vorallem gingen Viskogon und Galoppa mit ihrem zweiten Leben so locker um, als wären sie niemals Tod gewesen. Das bewunderte ich schon ein wenig.
"Wie weit noch?" fragte Kleoparda nach einer Weile. Viskogon blickte gen Horizont und dann in die Ferne. "Hm.... Ich schätze, es dürfte nicht mehr allzu weit sein. Ich kann mich wie gesagt auch bodenlos verschätzen, wer weiß....", "Nein, ich glaube, dass du recht hast." sagte Fennexis. Sie kniff die Augen zusammen und starrte in die Ferne. "Ich kann die Kreuzung glaube ich schon sehen!", "Na also." Viskogon atmete erleichtert aus. "Also bin ich wohl doch nicht eingerostet.", "Du siehst auch gar nicht so rostig aus." stichelte Galoppa sie. "Danke für's Kompliment, ich danke." Viskogon grinste. "Na dann! Wer auch immer dort auf uns wartet, wir sollten ihn nicht warten lassen. Was für ein Wortspiel..." Sie lächelte und ging weiter. "Ganz deiner Meinung." meinte Galoppa. "Yay, ich liebe diese Atmosphäre!" rief Feelinara. "Ihr habt echt nicht zu viel versprochen! Nicht einmal die Leute in unserem Klan waren so freundlich und heiter...." Als sie ihren Klan erwähnte, wurden ihre Augen kurz traurig. "Ach, nicht so wichtig. Auf jeden Fall bin ich froh, hier zu sein.", "Freut mich." meinte Zoroark. Kleoparda nickte nur unsicher.
Als wir die Kreuzung erreichten, vielen mir fast die Augen aus dem Kopf. Am Ufer des Flusses saßen Hypnomorba und Kirlia aus dem Psycho- Prüferteam. Neben ihnen stand Panzaeron und trippelte unruhig von einem Fuß auf den anderen, während Swaroness seelenruhig im Flusswasser trieb und ihre schneeweißen Federn putzte. "Hypnomorba! Kirlia! Hey!" rief ich und rannte los. "Panzaeron, Swaroness!" Kirlia sah auf. "Da seid ihr ja!" Sie stand auf und wir umarmten uns. "Ihr wart fast zwei einhalb Monate weg!", "Was?" Ich starrte sie an. "So lange? Das kam mir nur wie eine Woche oder so vor...", "Vermutlich vergeht die Zeit in dieser Welt schneller." sagte Fennexis. Hypnomorba hinter Kirlia erhob sich ebenfalls. "Ja... viele aus dem Dorf rechneten gar nicht mehr damit, dass ihr zurückkommen würdet, bis Cresselia bei uns aufgetaucht ist.", "Cresselia war bei euch?" fragte ich. "Ja. Sie sagte uns, dass wir vier uns auf den Weg zur Spiegelquell- Kreuzung machen sollten, um euch abzuholen.", "Verstehe." Ich lächelte. Zoroark kam zu mir. "Uff... Hallo.", "Dein Fell ist ziemlich verklebt und verfilzt, Zoroark." kommentierte Panzaeron. Zoroark warf ihm einen Blick zu. "War das ein Kompliment oder eine Attacke?" fragte er. "Such's dir aus." Panzaeron lächelte breit und sein Stahlpanzer schillerte im Sonnenlicht. Swaroness schwamm ans Ufer und breitete die Schwingen aus. "Ich bin froh, euch wiederzusehen. Oh..." Als sie Viskogon und Galoppa entdeckte, wäre ihr Unterkiefer (wenn man das bei Vögeln so nennen konnte) fast mit dem Boden kollidiert. "Was... zur... Hölle? Viskogon? Galoppa? Ich dachte, ihr wärt...?", "Tod?" Viskogon kam lächelnd zu ihr herüber. "Waren wir auch. Bis Giratina uns wiederbelebt hat.", "Oh, welch eine Freude!" rief Hypnomorba. "Und Arkani wird mit Sicherheit aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, Galoppa.", "Er war dabei, als ich starb." Galoppa erinnerte sich. "Ich glaube, er würde das alles für einen Traum halten.", "Sandamer zappelt übrigens zu Hause schon rum." sagte Panzaeron. "Er kann schon gar nicht mehr stillsitzen, Folipurba ist deswegen schon fast genervt. Er ruft die ganze Zeit "Rutena und Zoroark kommen heute wieder!". Ich bin froh, dass ich mir das nicht weiter anhören musste." Ich kicherte. "Er freut sich so doll?", "Willst du mich zum Lachen bringen?" fragte Kirlia. "Er ist Zoroarks bester Freund!" Zoroark lachte peinlich berührt. "Oje... Ich stelle mich dann mal drauf ein, zu Hause platt wie ein Flunschlik gedrückt zu werden." Feelinara und Kleoparda kamen langsam hinzu. "Wow... Du bist hübsch." sagte Kleoparda zu Swaroness. "Ich danke." Swaroness reckte stolz die Brust raus. "Na dann. Bevor wir die ganze Zeit verquatschen, wie wär's mit einer Heimreise?", "Nichts dagegen einzuwenden." sagte ich aufgeregt. "Es gibt da nur... Ein Problemchen." sagte Kirlia. "Panzaeron und Swaroness können ja jeweils einen von euch auf dem Rücken tragen. Aber... Der Rest muss teleportiert werden, und ich glaube, das wird ein bisschen schwer, weil wir dann fünf Leute teleportieren müssten. Ich weiß nicht, ob wir das in einmal schaffen.", "Wenn nicht, dann machen wir's halt zweimal." meinte Hypnomorba. "Ich fliege auf Swaroness." sagte Feelinara entschlossen. "Nichts gegen dich, Panzaeron, aber Feen...", "Sind anfällig gegen Stahl, das ist mir bewusst." sagte Panzaeron keckernd. "Ich verstehe das, keine Sorge.", "Gut." Feelinara nickte. Swaroness ging in die Knie, sodass Feelinara auf sie rauf klettern konnte. "Da sich Zoroark ein paar Mal in dich verwandelt hat, habe ich schon etwas Übung..." sagte die Fee. "Pass auf, Swaroness. Entweder erwürgt sie dich oder kratzt dir den gesamten Rücken auf." warnte Zoroark sie vor. "Haha." Swaroness lachte und breitete die Schwingen aus. "Na, das kann ja was werden.", "Kleoparda sollte auf Panzaeron fliegen, sie ist die Zweitleichteste von uns." meinte Viskogon. "Wie bitte?" Kleoparda starrte sie an. "Du bist schlank und zierlich." erklärte Viskogon. "Panzaeron kann dich sicher ohne Probleme nach Blütenburg tragen. Per Flugtransport dauert es nicht so lange nach Blütenburg.", "Höchstens drei Stunden." fügte der Stahlvogel hinzu. "Was habt ihr eigentlich immer mit eurer drei?" fragte Zoroark. "Drei ist... eine gute Zahl." mutmaßte Galoppa. "Dann müssen Rutena, Zoroark, Viskogon, Fennexis und ich teleportiert werden.", "Wir können selber fliegen." sagten ich und Fennexis wie aus einem Mund. "Das stimmt." sagte Zoroark. "Per Besen wird es sicher auch nicht so lange dauern, oder?", "Überhaupt nicht. Ich kann außerdem die Besen mit einem Tempo- Zauber belegen, dann geht alles doppelt so schnell.", "Ihr Hexen könnt echt alles." sagte Zoroark. "Gut, dann reduziert sich die Zahl der zu teleportierenden auf drei." sagte Hypnomorba. "Nimmst du zwei, Kirlia?", "Ja, das dürfte kein Problem sein. Erst bei drei wird es kritisch. Galoppa, Viskogon, ihr kommt mit mir.", "Fein, dann übernehme ich Zoroark." bestimmte Hypnomorba. "Gut. Dann sehen wir uns in Blütenburg wieder."

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