Kapitel 85: Giratinas Macht

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Rosafarbene Punkte schwebten wie Glühwürmchen um Diance herum. "Ich weiß, was auf euch zukommt. Und es wird alles andere als leicht sein. Giratinas Geist ist getrübt. Es vermag es nicht mehr, über die Dimensionen zu herrschen. Es kann nicht aus der Schattenwelt ausbrechen. Darkrai hat es hier eingesperrt, bis der Schatten sein Bewusstsein vergiftet hat." Rutena sah Diancie an. "Giratina ist nicht nur der Herr der Dimensionen... Es wacht auch über die Seelen der Verstorbenen. Denk daran, Rutena." Ein müdes Lächeln erschien in Diancies Gesicht. Rutena wusste um Arceus' Willen nicht, was Diancie ihr damit sagen wollte. "Was willst du damit sagen?" fragte sie. Diancie lachte warm. "Das wirst du wissen, wenn die Zeit gekommen ist." Rutena sah zu Boden. "Diancie..." sagte sie dann. "Warum kann uns kein legendäres Pokémon helfen? Solch eines wie Lunala, das die Dimensionen durchqueren kann?" Diancie schwebte noch etwas näher an Rutena heran und streckte eine Hand nach Rutenas Kette aus. Sie legte ihre Hand auf den Pyrium Z, der sofort begann, heftig zu pochen. "Selbst wenn Lunala noch einmal hierher zurückkehren würde... In der Schattendimension sind die Dinge ein wenig anders. Die Legenden, die dem Licht zugewandt sind, haben hier keine große Macht mehr... Somit würde es euch eigentlich nur ein Nachteil sein, wenn eines von ihnen euch hilft." Diancie nahm die Hand von dem Z- Stein. "Der Pyrium Z schließt die Kraft des wilden Höllenfeuers in sich ein... Unzähmbare Flammen, die alles vernichten, was sie berühren.... Und doch würde Giratina diese Flammen überstehen." Diancies Blick wurde glasig. "Giratina ist auf einem ganz anderen Level als Darkrai oder Cresselia... Giratinas Macht ist viel größer. Viel älter." Rutena sah Diancie mit großen Augen an. "W-was?" Diancia fuhr fort. "Giratina kann vielleicht nicht mehr in eine andere Dimension entkommen, aber für kurze Zeit- für sehr kurze Zeit- kann es in die Gegenwelt flüchten, um von dort aus anzugreifen... Es hat zwei mächtige Erscheinungen. Die eine ist alt und Giratina nimmt sie meist nur in der Zerrwelt an. Die andere ist die Form, die es nur außerhalb der Spiegelwelt annehmen kann. Das mächtige Schlangenwesen mit den sechs Krallen am Rücken nennt man Giratinas Urform... Die andere ist seine Wandelform. Giratina kann all seine Kraft und Fähigkeiten euch gegenüber ausspielen. Es zu bezwingen, ist fast eine Sache der Unmöglichkeit." Rutena schluckte. "Eine Inschrift, die wir in der Klammhöhle gefunden haben, sagte, dass es möglich sei, Giratina mit der vereinten Macht von Illusion und Magie zu bezwingen... Ist das etwa doch nicht wahr?" Diancie legte Rutena eine Hand auf die Schulter. "Nun, ihr müsst wissen, dass Cresselia euch niemals in die Irre führen würde." sagte sie. "Wieso Cresselia?" fragte Rutena. "Cresselia hat diese Nachricht für euch dort hinterlassen, als sie aus der Schattendimension floh. Sie hat das hier vorausgesehen. Sie wusste, dass es so kommen würde. Es stimmt, mit der Macht von Illusion und Magie kann man Giratina aus seinem Wahn erwecken, aber nur, wenn man es vermag, Giratina damit zu täuschen." Diancie schloss die Augen. "Und um das zu erreichen... ist eine unglaubliche, innere Kraft von Nöten. Ich kann dir nicht sagen, was du tun kannst, um diese Kraft zu wecken.. Ich befürchte, dass du das selber herausfinden musst. Ich kann dir aber einen Rat geben... Handle niemals unüberlegt. Wenn nur ein kleines bisschen schief geht, könnte es zu spät sein. Giratina ist eine uralte Bestie. Er hat schon viele Kämpfe und Schlachten ausgefochten. Er hat schon viele Intrigen und Kämpfe gesehen. Für jemanden, dessen Kampferfahrungen noch nicht über Jahrtausende hinwegreichen, ist ein Sieg fast unerreichbar. Giratina könnte jeden Fehler von euch ausnutzen, um euch niederzuschmettern. Ihr müsst euer Vorgehen strategisch überdenken." Dann plötzlich schimmerte Diancies Gestalt auf. "Ich... ich kann nicht länger bleiben, es tut mir furchtbar leid...", "Diancie, warte! Ich habe noch so viele Fragen an dich!" rief Rutena, aber Diancie schüttelte den Kopf. "Ich kann dir nicht mehr helfen, Rutena. Du musst jetzt alleine stark sein. Du musst..."
Noch ehe Diancie den Satz beenden konnte, verschwand sie einfach, wie als wäre sie nie da gewesen. Rutena ließ sich auf die Knie sinken. Ihre Chancen auf einen Sieg über Giratina waren also geringer, als sie gedacht hatte... So ein Mist. Aber jetzt bemerkte sie, wie müde sie war. Sie rollte sich auf dem Boden zusammen und ließ sich in die Traumwelt hinübergleiten...

Am nächsten Morgen wurde sie von Fennxis geweckt. Die Hexe rüttelte leicht an ihr, bis Rutena die Augen öffnete. "Rutena.... es ist Zeit." sagte sie. Rutena setzte sich auf und rieb sich die Augen. Zoroark und Feelinara waren bereits wach. "Was ist denn los, Rutena? Du siehst aus, als hättest du die halbe Nacht nicht geschlafen." bemerkte Zoroark. Rutena sah zu Boden. "Naja... stimmt schon." Sie schilderte ihren Verbündeten, was vergangene Nacht geschehen war. Als sie fertig war, nickte Fennexis langsam. "Also Diancie weiß, was für Mächte Giratina in sich vereint und das es schwer ist, es zu besiegen." fasste sie zusammen. "Das, was es dir über Giratina erzählt hat, klingt äußerst gefährlich. Wir dürfen uns keine Fehltritte erlauben, wie es aussieht.", "Wie also gehen wir vor?" fragte Feelinara. Fennexis sah sie ratlos an. "Nun ja... ich habe noch Blendpuder, aber... ich habe leider keine Ahnung. Strategien kommen meistens erst mitten im Kampf daher, also kann ich dir leider nicht sagen, was wir tun müssen, Feelinara." Rutena meldete sich zu Wort. "Und da ist noch etwas... Diancie sagte, dass es möglich ist, mit Illusion und Magie Giratinas Wahn zu beenden, aber nur, wenn man es schaffft, es zu täuschen.", "Das klingt... sehr schwierig, wenn Giratina bereits uralt ist und viele Kämpfe ausgefochten hat. Es könnte vielleicht schon mal getäuscht worden sein und wird von daher vorsichtig an die Sache rangehen." murmelte Feelinara. "In der Tat. Und dann wäre da aber noch die Tatsache, dass Diancie nichts bezüglich der Kraft des Mondes gesagt hat, die Lunala Feelinara gab." warf Zoroark ein. "Vielleicht ist sie ein entscheidender Schlüssel.", "Wer weiß... Aber es nützt uns jetzt nichts, uns den Kopf darüber zu zerbrechen. Wir sollten aufbrechen.", "Da ist was Wahres dran." sagte Feelinara. "Also los... gehen wir auf Teufeljagd."

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