Kapitel 89: Zwei Gesichter

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Zoroarks POV:

Natürlich... Das war der Schlüssel. Wenn ich es schaffen würde, Giratina in seiner Imagination einzufangen.... „Du hast recht, Feelinara." funkte Fennexis nun dazwischen. „Es gibt nur einen Haken." sagte ich. „Ich muss Giratina direkt in die Augen sehen, wenn ich diese Art von Illusion anwenden will. Das wird schwer." Feelinara nickte. „Lass das meine und Rutenas Sorge sein." Fennexis lächelte. „Wir schaffen das. Und wenn Rutena ihr Calad Lil einsetzt, wird Feelinara eine Mondgewalt abfeuern. Ich kann Giratina mit einem Infernozauber ablenken." Alle drei nickten sich zu. Fennexis legte jeweils zwei Finger auf die rautenförmigen Markierungen auf den Köpfen der beiden anderen und löste das Sanyan Hen auf. Ich wusste, was ich zu tun hatte. „Rutena!" rief Fennexis ihr zu. Rutena wich gerade einem Hieb von Giratina aus und flog zum Boden zurück. „Was ist?", „Nimm Zoroark auf deinen Besen und fliege ihn so nah an Giratinas Gesicht ran, wie du nur kannst.", „Verstanden.", „Wenn ich „jetzt" sage, setzt du das Calad Lil ein.", „Roger.", „Fein." Fennexis nickte und hob die Fackel. „Náre Maxima!" Eine riesige Flammenwand türmte sich plötzlich auf. Giratina kreischte und starrte die Flammen entgeistert an. „Komm, Kumpel." Rutena klemmte sich ihren Besen wieder zwischen die Beine und nickte mir zu. Ich positionierte sich direkt hinter ihr und legte ihr die Arme um die Taille. „Bereit?" fragte Rutena. „Ich denke." antwortete ich. Rutena und ich hoben ab. Fennexis stand vor der Flammenwand und sah Giratina an. „Na los! Nimm das!" Mit Psychokinese ließ sie die Flammen zu Säulen auftürmen und auf Giratina zuschießen wie Stacheln. Giratina wich ihnen aus, musste dann aber eine mit Dunkelklaue abwehren. Feelinara hielt sich unauffällig im Hintergrund auf. „Los." Rutena schoss auf Giratina zu und feuerte einen Psystrahl auf Giratina ab. Er kreischte, als der Strahl seine Stirn traf. Fennexis' Flammensäule traf ihn und er brüllte. „Schnapp ihn dir!" Rutena schwebte nun direkt vor Giratinas Gesicht. Ich sah den Teufel mit eindringlichem Blick an. Meine Augen begannen, zu leuchten. „Öffne dein inneres Auge!" befahl ich. Giratinas feuerrote Augen weiteten sich, als mein Trick Wirkung zeigte. „Was machst du?!" kreischte er. „Du wirst mir jetzt schön brav zuhören!" befahl ich. Giratinas Augen nahmen dieselbe Farbe an wie meine, bevor das große Legendäre Pokémon laut aufschrie und versuchte, sich von meinen Augen loszureißen. Er warf den Kopf herum und stieß gegen eine Kristallsäule. Ein weiterer Schrei folgte, dann krachte Giratina bewusstlos zu Boden. Auch ich wurde von meinem Körper fortgerissen.

Ich fand mich urplötzlich in einer dunklen Gegend wieder. Überall waberte dunkler Nebel umher und tote Bäume standen überall herum. Und dann sah ich Giratina einige Meter von mir entfernt liegen. Er lag gefangen unter schwarzen Dingern, die ihn an den Boden nagelten. Sie sahen aus wie Fesseln. Ich lief auf ihn zu. Giratina drehte mir den Kopf zu. Seine Augen waren seltsam trüb. „Wer....?", „Du..." Ich blieb stehen. „Bist du... das wahre Giratina?" Giratina versuchte, den Kopf zu heben, aber die Schattenfesseln ließen das nicht zu. „Ich bin es, ja... Wie bist du in meinen Geist vorgedrungen?", „Manipulation des inneren Auges", antwortete ich. Giratina kreischte vor Schmerz auf. „Der Schatten verpestet meinen Geist. Ich kann mich kaum noch gegen ihn verteidigen. Meine Stärke hat kaum noch Einfluss auf die Finsternis, die meinen Körper steuert." Ich sah es an. „Ich bin gefangen in meinem Geist, und ich kann hier nicht weg. Ich verliere bald völlig das Bewusstsein.", „Wir sind hier, um dich zu erlösen", sagte ich. Giratina knurrte. „Wie wollt ihr das tun? Darkrais Macht in dieser Welt ist mächtiger als meine jetzige, die hier genauso geschwächt wird, wie die der anderen. Das Problem ist auch noch... Mein Schatten- Ich wird immer stärker, je schwächer ich werde. Was willst du tun, um es aufzuhalten?", „Licht." sagte ich. Giratina sah mich an, als hätte ich einen Clownshut auf. „Licht? Wo willst du das hernehmen?", „Ich werde das Licht in meinen Erinnerung hierher projizieren, wenn ich es kann. In der Zwischenzeit werden meine Freunde deinen physischen Körper angreifen." Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf die Bilder aus meiner Vergangenheit. Ich gab mir die größte Mühe. Tatsächlich änderte sich das Bild. Wir fanden uns im Lebenswald wieder. Schatten waberten über die Wurzeln der Bäume und ließen ihre Blätter welken, aber mit größter Anstrengung schaffte ich es, das Bild aufrechtzuerhalten. „Der Lebenswald..." sagte Giratina. Die Fesseln, die ihn zurückhielten, lockerten sich ein wenig. „Du hast starke Erinnerungen, wenn du es schaffst, sie hier in den Schatten zu rufen, Polyfuchs." Ich konzentrierte mich weiterhin. Das Bild wechselte zum Kristallwald. Die Kristalle schimmerten abwechselnd schwarz und weiß- blau. Ich biss die Zähne zusammen. Der Schatten fraß sich in meinen Kopf wie ein Parasit und machte es mir nicht gerade leichter, die Erinnerung aufrechtzuerhalten. Giratina schaffte es nun, den Kopf zu heben. „Diancies Kristallwald", sagte er. Ich nickte. „Das Licht in diesen Bildern lockert die Fesseln..." bemerkte das Rebell- Pokémon. Ich freute mich, das zu hören. Jetzt musste ich die Regenbogenquelle herholen. Und ich schaffte es tatsächlich. Jetzt lösten sich die Schatten auf. Giratina brüllte und bäumte sich auf. Die Schattenfesseln rissen und zerfielen zu Staub. In dem Moment verschwamm meine Sicht. Hatte ich mich überanstrengt?
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Rutena war zum Boden zurückgeflogen, sonst wäre Zoroark, der nun bewusstlos war, von ihrem Besen gekippt. Sie hielt ihn fest. Plötzlich kreischte das bewusstlose Giratina markerschütternd auf. Es schien aus Zoroarks Trance zu gleiten und krümmte sich. „WAS HABT IHR GETAN?!" kreischte es. Dann erklang eine andere Stimme, die mehr telepathisch durch den Raum hallte. „Greift an! Ich gewinne in meinem Geist wieder die Oberhand!!" Zoroark zuckte. Fennexis sah zu Rutena. „Los, Rutena! Jetzt!" Ich nickte und stand auf. Giratina schlug um sich. „CALAD LIL!" Lichtschwaden bildeten sich an der Spitze meiner Fackel. Kugeln bildeten sich über mir in der Luft, die ich auf Giratina warf. Sie explodierten, als sie Giratina trafen und setzten ein Feuerwerk frei. In dem Moment sprang Feelinara neben sie und feuerte eine Mondgewalt ab. Giratinas Geschei hallte laut durch den Raum und weitere Kristallsäulen vielen in sich zusammen. Fennexis hielt sich die Augen zu, weil helles Licht den Raum durchflutete.


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