Kapitel 48: Neues Rätsel

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"Die Stadt hat ziemlich gelitten..." sagte Sandamer. "Einige der Häuser sind komplett niedergebrannt, andere von Steinen vollkommen zerstört... Nur noch wenige Hütten sind noch bewohnbar. Ihr habt Glück gehabt." Zoroark nickte. "Ja... Das merke ich." Sandamer grinste. "Elevoltek wird Hilfe von Außen beordern... Alleine können wir diesen Schlamassel nicht beseitigen.", "Wie sähe diese Hilfe denn aus?", "Keine Ahnung, werden wir ja sehen."
Cresselia näherte sich. "Eure Stadt sieht schlimm aus." sagte sie. "Cresselia. Was geschieht jetzt?" wollte Zoroark wissen. "Ich werde Darkrai verfolgen...", "Was geschieht, wenn wir... Ich meine... Falls wir..." Cresselia sah ihn mit ihren Augen durchdringlich an. "Wenn ihr in die Schattendimension gezogen werdet?" Ihre Stimme hallte in Zoroarks Kopf wieder. Kurz war er erschrocken. Dann nickte er zögernd. "Ich weiß nicht, was euch erwartet. Aber ich kann dir eins sagen, es ist ein Fehler, sie dir wie diese Welt vorzustellen." Cresselia sah gen Himmel. "Alte Freunde werden euch begegnen... Und manche werden euch als Feinde ansehen... Aber ein Ding kann ich dir verraten: Ihr werdet einen Weg finden, zurückzukehren, auch wenn er noch so unauffindbar zu sein scheint... Ihr dürft nur die Hoffnung niemals verlieren. Und ihr müsst klug sein. Denn Hinter dem Horizont... Hinter dem, was du sehen kannst... Dort ist immer Hoffnung. Man muss nur mit seinem ganzen Herzen daran glauben."  Cresselia sprach mal wieder in Rätseln. "Was... Was soll das bedeuten?", "Das findest du heraus.", "Was soll was bedeuten?" unterbrach sie Sandamer.  "Ach, gar nichts." sagte Cresselia lachend. "Ich wollte mich von euch tapferen Kämpfern verabschieden. Ihr habt wahre Stärke gezeigt. Ihr könnt Stolz auf euch sein.", „Das hört man nicht alltäglich von einer Legende." Sandamer deutete eine Verbeugung an. Cresselia lächelte. „Ich sage nur die Wahrheit." sagte sie beschwichtigend. Dann drehte sie sich um. „Lebt wohl. Möge Arceus mit euch sein.", „Cresselia, warte!" rief Zoroark, doch Cresselia sah ihn an. „Nein. Du wirst schon alles rausfinden, was du wissen musst." Dann löste sie sich in Licht auf.


Zoroarks POV:


Jetzt wurde ich sauer. Cresselia hatte uns so viel geholfen. Aber jetzt sprach sie in Rätseln und das mochte ich überhaupt nicht! Man konnte mir den Ärger wohl ansehen, denn Sandamer sah mich an. „Was... was ist denn los?", „Ach, gar nichts." Ich schüttelte den Kopf. „Ich... ich geh kurz rein, ja?", „Klar. Ich gehe zum Dorfplatz und sehe mir an, wie es den anderen geht." Ich nickte. Wie es meinen Kameraden ging, interessierte mich brennend. Dann viel mir der Tod von Viskogon und Galoppa wieder ein. „Ich... komme bald nach." Sandamer nickte. „Verstanden." Er drehte sich um und lief davon. Ich ging in die Hütte zurück. Rutena schlief friedlich. „Rutena..." Dann bemerkte ich, dass sie etwas in der Hand hielt. Ich beugte sich zu ihr herunter und öffnete ihre Hand. Mit einem leichten Klirren viel der Pyrium Z auf den Boden. Ich hob ihn hoch. Die Farbe des Steins war ermattet, das Flammenzeichen auf seiner Oberfläche wirkte grau. „Wirkt so, als hätte der Stein an Kraft verloren..." Der Stein strahlte immer noch ein bisschen Hitze aus. Ich legte ihn zurück in Rutenas Hand. „Pass gut darauf auf..." Dann fiel mir auf, dass ich meinen Stein nicht mehr hatte. Verdammt, hatte ich den etwa verloren? Ich drehte mich um und rannte aus der Hütte, zu der Stelle, an der ich den Stein benutzt hatte. Panisch suchte ich den Boden ab. Ich sah nichts. „Mist, wo ist er?" Ich kniete mich auf den Boden und tastete die staubige Erde ab. Dann bemerkte ich ein mattes Schimmern unter den Trümmerteilen eines Hauses. Ich schob die Trümmer zur Seite. Da lag er, der rautenförmige Noctium Z. Der Stein schimmerte mystisch, aber auch er war ermattet und hatte einen Sprung. Ich schloss meine Hand um den Kristall. Er pulsierte leicht in meiner Hand. Ich atmete erleichtert auf. „Ich muss auf ihn aufpassen..." Ich richtete mich auf und lief zu unserer Hütte zurück.

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Nach einer Weile erwachte Rutena. Sie gähnte ausgiebig. „Na, Prinzessin? War der Schlaf genügend?" fragte Zoroark mit einem schelmischen Unterton. „Naja... ungenügend trifft es besser." sagte sie. Sie öffnete ihre Hand und sah den Pyrium Z an. „Was hast du in der Zwischenzeit gemacht?", „Ich... habe mit Cresselia gesprochen.", „Und?" Rutena sah auf. „Nichts Wichtiges. Außer, dass ich aus ihr mal wieder nicht schlau geworden bin." Rutena stand auf. „Nicht?" Er schüttelte den Kopf. „Hattest du das Gefühl, es war wichtig?", „Sehr wichtig sogar..." Zoroark knirschte mit den Zähnen. „Egal. Komm, lass uns zum Dorfplatz gehen." Rutena nickte. „Einverstanden." Zusammen schlugen sie den Weg zum Dorfplatz ein.
Alle Pokémon waren bereits dort versammelt. Als Sandamer sie kommen sah, winkte er ihnen zu. „Ihr kommt gerade recht. Wir haben auf euch gewartet. Wir möchten den Gefallenen Ehre erweisen..." Zoroark nickte schweigend. „Wo sind denn Blitza, Luxio und Schlapor?" fragte Rutena. „Blitza und Luxio sind schwer verletzt worden und in Ohrdochs Behandlung. Schlapor ebenfalls, aber sie kann bald raus." Sandamer trat zur Seite und ließ Zoroark und Rutena in die erste Reihe vorstoßen. Als Elevoltek sie sah, nickte er und hob seine Stimme. „Der Krieg hat uns alle gezeichnet. Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Die Stadt hat darunter gelitten, und das alles nur, um zwei Pokémon, Gejagte und gleichzeitig Helden mit Kämpferherz, zu verteidigen. Wir haben alles gegeben, um den Schatten Einhalt zu gebieten, die ihre Seelen jagten. Doch zwei von uns... haben im Kampf ihr Leben verloren. Wir haben uns hier versammelt, um unsere Trauer auszusprechen." Neben Elevoltek lagen Viskogon und Galoppa. Beide hatten die Augen geschlossen. Viskogons Nackenbruch konnte man ihr deutlich ansehen. Galoppa war mit Blut bedeckt. Ihr Feuer flackerte nur noch schwach und Steinsplitter ragten aus ihrem Rücken. Rutena trieb es beim Anblick der beiden die Tränen in die Augen. „Lasst uns nun eine Schweigeminute halten." Alle senkten die Blicke und ein grausames Schweigen machte sich breit. Rutena faltete ihre Hände und sah traurig auf die beiden Pokémon. ‚Du hast uns versprochen, dass du aufpasst, Viskogon... Das du zurück kommen würdest. Aber... Du hast es doch nicht geschafft...!', „Weine nicht. Ich lebe doch weiter. In deinem Herzen." hörte Rutena plötzlich eine Stimme sagen. Es war die von Viskogon. Rutena sah sich um. Doch Viskogon lag immer noch Tod auf dem Boden. Hatte sie sich das eingebildet? Sie sah gen Himmel. Eine der weißen Haufenwolken strahlte am Himmel, der von silberweißem Licht gesprenkelt war. Jedoch zeichnete türkisfarbenes Polarlicht den Himmel. ‚Nanu?' Wenn Rutena sich nicht ganz täuschte, hatte diese Wolke Viskogons Form. Aber nach einem Bruchteil einer Sekunde war das Schauspiel auch wieder verschwunden. ‚Viskogon...' Rutena liefen die Tränen über die Wangen. ‚Ich werde dich nicht vergessen. Danke für alles!'

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