Kapitel 57: Höllenfeuer

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Rutenas Sicht:

Jetzt war ich verwirrt. Was sollte das jetzt heißen? Hatte der Illusionsrauch mich schon überwältigt und ich konnte mich nicht mehr daran erinnern? Hatte Fennexis mich danach hier eingesperrt? Aber... Wo war Zoroark dann?! Mein Herz begann, zu rasen. Hektisch sah ich mich um, aber ich sah meinen Partner nirgends. "Zoroark?" rief ich seinen Namen. "Zoroark, wo bist du?!", "Wer ist Zoroark?" fragte Sengo. "Mein Partner. Bitte, Sengo, hast du ihn gesehen?" fragte ich panisch. Sengo verengte die Augen. "Nein. Hier ist niemand, außer uns beiden." Diese Nachricht traf mich wie ein Schlag. "Bitte nicht...!" Ich sank auf die Knie. "Was ist denn los?" Sengo kam zu mir. "Ist dir nicht gut?", "Ich war mit einem Partner unterwegs... Wo ist er nur?" Sengos Blick verwandelte sich in Mitleid. "Wenn er nicht hier ist... Ist er entweder noch im Schloss... Oder tot." sagte er. Ich sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. "Das ist nicht dein Ernst???!" kreischte ich hysterisch. Sengo sagte nichts. Aber das beunruhigte mich noch mehr. "Antworte doch!" piepste ich. Sengos warme Hand legte sich auf meine Schulter. "Rutena... Doch, es ist mein Ernst." Ich wimmerte auf. "Du bist noch so jung... Ich dachte, du würdest deine Mutter kennen. Oder einen Ausweg." Ich schüttelte den Kopf. "Ich weiß gar nichts! Ich habe mein Gedächtnis verloren und weiß absolut NICHTS!" Ich schrie schon fast vor Frust und Verzweiflung. "Beruhig dich." flüsterte Sengo. "Wir könnten gemeinsam einen Ausweg finden." Ich sah ihn einen Moment lang an. "Ähm... ja...", "Gut. Dann taste die Wände ab." riet er mir. Ich nickte und kroch zu einer Wand. Mit meinen Händen tastete ich jeden Millimeter ab und hoffte, auf einen geheimen Hebel oder so zu stoßen, der eine Tür öffnen würde. Meine Fackel beleuchtete den Raum schwach, das Licht tanzte an den Wänden. "Hm..." Meine Nägel fuhren an den Rändern der groben Steine entlang. "Hier ist nichts..." Ich hörte ein Scharren und drehte mich um. Sengo kratzte mit seinen Klauen an der Wand entlang. "Nicht ein einziger Hinweis..." murmelte er. "Nur diese Botschaften an der Wand." Ich sank mutlos an der Wand herab. "Heißt das, wir kommen hier nicht raus?" Sengo sah zu mir. Er nickte nur stumm. "Wohl nicht." Er seufzte. "Das... das ist unser sicheres Ende. Dank der Hinterlassenschafften voriger Verurteilter können wir uns genau ausmalen, wie ungefähr das aussehen wird..." Mein Magen drehte sich um. "HÖR AUF!" kreischte ich. "Mir wird schlecht!", "Nicht doch." Sengo kam zu mir herüber. "Ich wusste nicht, dass dir davon übel wird. Tut mir Leid." Ich nickte nur. "Kein... Problem...", "Es gibt nur noch eine Möglichkeit." sagte Sengo. "Wenn hier jemand reinkommt... Müssen wir ihn angreifen.", "Klingt nach einem soliden Plan... Warum genau steckst du hier eigentlich fest?" Sengo musterte mich von der Seite. "Ich bin ein Rebell. Einer der letzten." antwortete er. "Viele von uns wuren getötet oder auf grausame Weise hingerichtet." Ich nickte. "Und du?", "Ich weiß es nicht..." sagte ich ehrlich. "Ich... es ist alles so verschwommen." Sengo nickte. "Lass uns nur hoffen, dass wir hier heraus kommen."
Schritte waren zu hören. Sengo hob den Blick und knurrte. Eine in der Steinwand eingelassene Tür schwang auf. In der Türöffnung... stand Fennexis. Aber sie war nicht allein. Neben ihr stand ein Sichlor. Sengo sprang sofort auf. Ich tat es ihm nach. Ich hob meine Fackel vom Boden auf und ließ eine Nitroladung auf Fennexis los. Sengo sprang dem Feuerring mit einem Zermalmklaue- Angriff hinterher. Doch Fennexis hob ihre eigene Fackel. "Turma." Ein Schild erschien vor ihr, welches die Angriffe einfach abfing. Sengo wich knurrend zurück. "Ihr lehnt euch noch immer auf... Dabei ist es doch aussichtslos für euch, nicht wahr?" Sie schnippte mit den Fingern. Von irgendwoher schossen Eisenketten aus dem Boden, die mich und Sengo fesselten. "Tja... Ihr könnt eurem Schicksal nicht entrinnen, Rebellen, niemals." Sie sah zu ihrem Begleiter. "Sichlor... Ich will, das du zuerst Sengo tötest. Damit meine... Tochter... sich in Ruhe ansehen kann, was mit Leuten wie ihnen passiert." Das Wort "Tochter" hatte sie mit so viel Verachtung und Anwiederung ausgesprochen, dass ich den Eindruck hatte, dass Fennexis dieses Wort am liebsten nicht gesagt hätte. Fennexis setzte ein Psychogrinsen auf. "Holya." Mit einem lauten Knall schlug die Tür hinter ihnen zu. "Verstanden, Lady Fennexis." sagte Sichlor und ging drohend auf Sengo zu. Seine langen und scharfen Klingenarme blitzten in der Dunkelheit auf. "Hehehe..." Sengo versuchte, sich von den Ketten loszureißen, wurde jedoch zurückgehalten. Sichlor blieb vor ihm stehen. "Stirb." Einer seiner Sensenarme hob sich. "Nein! Hör auf!" kreischte ich, aber Fennexis lachte nur. Ich kniff die Augen fest zu. Ich wollte nichts sehen. Aber Fennexis' Lachen wurde lauter. "Du kannst deiner Bestimmung nicht entgehen." sagte sie. Mithilfe einer unsichtbaren Psychokraft zwang Fennexis mich, meine Augen zu öffnen und Sengo anzusehen. Ich wehrte mich dagegen, aber ich war machtlos. "Tu es, Sichlor." befahl ihm Fennexis. Sichlor nickte. Mit weit aufgerissenen Augen musste ich zusehen, wie Sichlor ausholte und die Spitze seines Klingenarms in Sengos linkes Auge rammte. Blut spritzte. Sengo kreischte vor Schmerz auf. Fennexis kicherte. Sengo versuchte sich nun noch härter, zu befreien, aber Fennexis' Zauberketten waren zu mächtig und zu stark. Sichlor zog seine Klinge wieder aus Sengos Gesicht. Blut rann Sengos Wangen herab und tropfte auf den Boden. Das leise, dumpfe Geräusch, das entstand, als die Tropfen auf den Steinboden auftrafen, bohrte sich wie ein Messer in meine Ohren. Ich wimmerte auf. "H- Hör auf!" wimmerte ich. "Ist das schon zu viel für dich?" fragte Fennexis. Ihre Stimme klang rau. "Ja... JA!" schrie ich. "Bitte, hör auf! Tu mir und ihm das nicht an!!!" Fennexis kicherte. "Warum? Ihr zwei bekommt eure gerechte Todesstrafe." Mir blieb der Atem weg. "Mach weiter." rief Fennexis Sichlor zu. Sichlor nickte. Als nächstes schnitt er Sengos Bauchgegend auf. Sengo kreischte vor Schmerzen. Die Wände und der Boden wurden mit Blut getränkt. Ich schrie. "LASS ES SEIN!!!" In dem Moment spürte ich Wärme an meinem Körper. Eine pulsierende Wärme. Der... Z- Stein? Ich sah an mir herunter. Tatsache. Der Pyrium Z leuchtete. In dem Moment vielen die Ketten von mir ab. "Illusion..." hörte ich eine Stimme sagen. Kam diese Stimme aus dem Stein??!? Dann erinnerte ich mich. Ja... Ja, es war nur eine Illusion. Ich griff nach dem Z- Stein und presste ihn an mich wie ein Plüschtier. Seine Wärme umfing mich. Dann umgab mich die Z- Aura. Kraft durchströmte mich. Wenn ich hier raus wollte... Musste ich nur fest daran glauben, dass es eine Illusion war. Flammen tanzten um mich herum. "Flammen des Himmels und der Erde..." begann ich unbewusst, die Aktivierungsformel des Pyrium Z's zu murmeln. "Rasend in Wut und Leid, Gebieter über Asche und Staub... Hört meine Stimme und bekennt euch zu mir als eure Herrin und dient mir... Oh, unzähmbare Flammen der Hölle..." Ich spürte, wie ich mich aufrichtete und die Arme ausbreitete. "BRENNT!" Die Flammen wurden immer Wärmer und größer. "DYNAMISCHE MAXIFLAMME!!!"


Holya: schließen--> Zauberspruch zum Verriegeln von Türen oder Fenstern.

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