Kapitel 65: Kampf gegen Schmerz

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Als das Licht verlosch, stand er als Sandamer vor Skelabra. „Mal sehen, was du gegen Klauen und Stachelkugeln machen kannst." grinste er. „Waah...?" Skelabra sah verdutzt aus. „Ja, gib's ihm, Zoroark!" johlte Feelinara. „Geht schon mal vor. Nicht, dass noch andere, ungemütliche Gesellen auftauchen." riet Zoroark ihnen. „Ich komme nach, wenn ich hier fertig bin!", „Okay." Rutena nickte. Feelinara sah sie unsicher an. „Sicher, dass das eine gute Idee ist?", „Ich vertraue Zoroark. Er kriegt das hin." sagte Rutena mit Überzeugung in der Stimme. „Los, komm." Schnell huschte sie zu Fennexis. „Kannst du sicher stehen?", „Es geht schon, Liebes." antwortete die Hexe. Rutena griff sich einen Arm von ihr und legte ihn sich um den Nacken. „Komm, ich stütze dich." Fennexis nickte und Rutena lief mit ihr, so schnell es ging, tiefer in den Wald hinein. Feelinara folgte ihnen und hielt dabei wachsam die Augen auf.

Zoroarks POV:

Ich sah zu Skelabra, der meinen Freunden verärgert hinterher blickte. „Ihr entkommt mir nicht!" schrie er und wollte ihnen folgen,aber ich schoss ihn mit einem Spukball ab. „Dann musst du erst an mir vorbei!",„Gargh!" Wütend schoss Skelabra die Feuerkugeln des Irrlichts auf mich ab. Ichwich aus und schoss vor. Meine langen Sandamer- Klauen wurden von Schatten umhüllt und ich traf Skelabra mitten in seine Kronleuchter- Fresse. Kreischendwich der Geist zurück. „Improvisierter Walzer!" rief ich. Ich rollte mich so fest zusammen, wie ich nur konnte, und ließ mich auf das Kronleuchter- Pokémonzurollen. Die Stacheln an meinem Rücken wurden zu praktischen Spikes, die mein Tempo unterstützten. Skelabra schwebte zur Seite und ich hielt augenblicklich an. „Energieball!" rief Skelabra. Ich entrollte mich und zerschlug die Energiekugel mit einer Dunkelklaue. Dann machte ich mir meinen Schauflerzunutze. Von unten rammte ich mich gegen Skelabra. „Hayaaaa!" Während Skelabra noch schief und benommen in der Luft hing, holte ich bereits zu einem weiteren Schlag aus und schmetterte ihn auf den Boden. „Wann gehen Kronleuchter denn mal kaputt?" fragte ich. „Ich mache dich alleeeee!" kreischte Skelabra zornig und ließ eine Kraftreserve auf mich los. Aber ich verschwand mit Schaufler wieder im Boden. Einige Meter entfernt buddelte ich mich wieder aus und raste miteinem neuen Walzer auf Skelabra zu und zerstach mit meinen Stacheln sein Gesicht, während ich ihn an einen Baum presste und den Boden zerpflügt hatte.„Untergang!" kreischte Skelabra, aber aufgrund meiner Stacheln in seinem Gesicht hörte sich das mehr an wie „Untwrgngn". Ich legte den Rückwärtsgang ein und entrollte mich wieder, während Skelabra vor Wut kochte. „Ich vernichte dich! Dich und deine Freunde!" Skelabra sah aus, als wäre es in einen wütenden Bibor- Schwarm geraten. „Bislang sieht es nicht so aus, als ob du dazu in der Lage wärst!" erwiderte ich und musste mir Mühe geben, um nicht noch ein paar demütigende Sprüche vom Stapel zu lassen. Aber der Geist sah gerade wirklich lächerlich aus. Dann spürte ich plötzlich den bohrenden Blick des Geistes in meinem Körper. „Leidteiler." sagte er. „Nein!" rief ich. Aber gerade, als ich ihn attackieren wollte, weigerte sich mein Körper, sich zu bewegen. „Drecks...kerl...!" Skelabra lachte. „Jetzt mache ich aus dir Fuchskebab." sagte der Geist. „Kannst du überhaupt was essen...? Argh!!" Ich sackte zusammen. „Spar dir deine abfälligen Bemerkungen, Diener des Lichts." knurrte Skelabra. „Ich werde dich läutern lassen... Vielleicht täte dir eine Gehirnwäsche ganz gut.", „Komm gar nicht erst auf die Idee...!" blaffte ich, während mich meine Kräfte Stück für Stück verließen. Geister waren tückisch, das brauchte mir niemand zusagen. Aber derartig gemein...
Eine dunkle Schockwelle jagte durch meinen Körper. Jedes Haar an meinem Körper stellte sich auf. Der Noctium Z... er glühte! „Was ist das?" fragte Skelabra. Ich antwortete nicht. Eine weitere Schockwelle jagte durch meinen Körper. Adrenalin schoss in mir hoch. Ich sah auf die leuchtenden Augen Skelabras. Dann entfuhr mir ein Knurren. Ich zwang meinen Körper, sich zu bewegen. Mit einem Hieb holte ich aus und beförderte Skelabra auf den Boden. Mein Kräfteverlust stoppte plötzlich. Ich atmete auf. Der Noctium Z schien wie eine Art zweites Herz zusein. Ein Herz, welches Kraft durch meinen Körper pumpte. Ich verschwand mit Schaufler im Boden und rammte dem am Boden liegenden Geist meine Krallen in den Körper. Skelabra jaulte wie ein Hundewelpe, dem man auf den Schwanz getreten war. „Und jetzt... sag auf Wiedersehen." knurrte ich. „Nachtflut!"
Die Schattenwelle verschlang Skelabra, aber leider auch die Bäume hinter ihm. Ich hörte noch den schmerzerfüllten Schrei des Geistes. Als die Schattenverschwanden, lag er K.O. auf dem Boden. Ich atmete befreit auf. Meine Illusion flackerte und ich stand wieder in meinem normalen Körper an Ort und Stelle. Jetzt musste ich aber zusehen, dass ich meinen Freunden folgte. Ich streckte die Nasein die Luft und schnüffelte. Ihr Geruch war deutlich wahrzunehmen. Ich folgte dem Geruch in tief schwarzes Unterholz. Unheimliche Geräusche drangen durch den Wald. Bald erreichte ich eine Lichtung. Zwei Wege kreuzten sich hier. Feelinara stand auf der Lichtung. Als sie mich sah, hellte sich ihr Blick auf. „Da bist du ja... Oh je, du siehst schlimm aus.", „Ich bin noch halbwegs in Ordnung." scherzte ich. Feelinaras Blick wurde ernst. „Darüber macht man keine Witze." Sie deutete mit einer Pfote auf meinen Gürtel. „Da dran hast du etwas zu hängen, was dir helfen könnte." Ich erinnerte mich daran, dass ich ein Gefäß mit Fennexis' Heiltrank dabei hatte. „Du hast Recht. Danke für die Erinnerung.", „Kein Problem." Feelinara drehte sich um. Rutena saß an einer Feuerstelle bei Fennexis, die auf dem Boden lag und regelmäßig atmete. „Er ist hier, du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen." rief sie meiner Partnerin zu. Rutena sah auf. Das Feuer tanzte in ihren Augen. „Sehr gut." Ich ging mitFeelinara zu ihr und wir setzten uns auch ans Feuer. Ich pulte den Korken aus dem Hals des Glasgefäßes an meinem Gürtel und nahm einen Schluck des Heiltranks. Sofort ging es mir besser. „Fennexis' Heiltrank wirkt Wunder..."murmelte ich. „Freut mich... zu hören." Fennexis schlug die Augen auf und setzte sich auf. „Du solltest wirklich..." wollte Rutena einwenden, aber ihre Mutter viel ihr ins Wort. „Mir geht es gut, Rutena. Keine Bange." Sie setzte ein Lächeln auf. „Locken wir so nicht eher die Gegner zu uns?" fragte ich. Feelinara sah zu mir. „Ja, schon. Aber Fennexis braucht wirklich Ruhe..." murmelte sie. „Du hasst mich ja gar nicht..." flüsterte Fennexis. Feelinara sah auf. „Ich habe keinen Grund mehr. Wir verfolgen jetzt ein und dasselbe Ziel. Natürlich, das, was du mir angetan hast, ist schwer zu vergeben, aber Rachegefühle in mir zu schüren ist genauso hilfreich, wie einem Käfer die Flügel auszureißen. Es bringt mir nichts. Und insofern... Natürlich heißt das jetzt nicht, dass ich dich automatisch mag, aber ich hasse dich nicht. Nein." Feelinara sah weg. „Und bitte erinnere mich jetzt nicht daran. Ich hasse sowas." Unter Feelinaras rechtem Auge schimmerte etwas. Es war ein schwarzes Piek- Zeichen, welches ich jetzt erst bemerkte. „Was ist das? Das unter deinem Auge?", „Das?" Feelinara legte eine Pfote auf das Mal. „Ach... nur ein Zeichen, das mir von meinem Klan gegeben wurde. Nichts Wichtiges. Sie sind eh alle tot." Sofort bereute ich es, gefragt zu haben. „Tschuldige.", „Nicht schlimm." Feelinara setzte ein gequältes Lächeln auf. Aber ich wusste sofort, dass es ein gefälschtes Lächeln war. Ich wusste, wie hart es für sie sein musste, zu wissen, dass sie niemanden mehr hatte. 


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