Kapitel 50

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Langsam verstand ich den Zusammenhang, denn wir liefen in Richtung eines offenen Fitnessplatzes. ,,und jetzt?", doch ehe ich die Frage zu Ende stellen konnte, rannte er schon los und hob sich elegant hoch. ,,Du musst mir nicht beweisen wie sportlich du bist", unbeeindruckt schaute ich weg. ,,Du guckst mich doch nur nicht an, weil ich verdammt heiß aussehe während ich Sport mache", rief er mir zu während er ein paar Klimmzüge machte.

Er hatte Recht, doch das wollte ich nicht zugeben.

Ich setzte mich lachend auf einen kleinen Fels in der Nähe des Platzes und schaute in Richtung Meer. Durch den Mond und den Wellen konnte man ein wunderschönes Schattenspiel auf dem Meeresspiegel beobachten. Mit jeder Welle veränderte sich das Bild, dass durch die Reflexion des Mondlichtes entstand.

Nach einer Weile schloss ich meine Augen.

,,Die Natur liefert uns eine so wunderschöne Show.", Mama, bis heute verließ ihre Stimme nicht mein Herz ,,Jede Welle versucht uns ihre eigene Geschichte zu erzählen und all die Lichter helfen uns dabei diese besser zu verstehen. Ist es nicht komisch, dass wir uns schnell verlieren wenn wir die Schönheit der Natur zu lange betrachten? Egal ob es sich dabei um die Schattenspiele zwischen Mond und Meer handelt, oder Vögel, die in einer perfekten Form die Welt erforschen, oder".

,,oder wunderschöne Frauen, in denen man sich schnell verliert. Alles was Gott erschaffen hat, bringt seine eigene Schönheit mit sich. Wie meine wunderschöne Frau"

,,Ach Mounir", selbst nach fast zwanzig Jahren brachte mein Vater meine Mama in Verlegenheit.

Jedes Jahr verbrachten wir unsere Sommertage in Marokko am Strand ehe meine Mama verstarb. Und diese waren die schönsten Erinnerungen. Wie sie mit ihren wunderschönen Kleidern und Sandalen, durch den Strand hüpfte als wäre sie noch ein kleines Kind und Lieder trällerte. Wie sie mit Kindern spielte und ihnen Kleinigkeiten kaufte, die sie glücklich machten.

Jeder liebte meine Mama, denn sie hatte etwas Besonderes an sich. Selbst Fremde wickelte sie mit ihrem unvergleichbaren Charme, um den Finger. Ihr wunderschönes Lächeln, dass jeden ansteckte und welches meinen Vater zu einem kleinen Jungen verändern konnte, der seine Augen nicht von einem wunderschönen Mädchen lassen konnte.

Meine Mama machte meinen Vater in jeder Hinsicht sprachlos, und er sie verlegen. Sie waren ein so wunderschönes Paar.

Nach einigen Minuten setze sich Yasin zu mir und das Bild meiner Eltern verschwand langsam vor meinen Augen. ,,Alles okay mein Schatz?"

Ich nickte ,,Ja Habibi".

Erst jetzt merkte ich wie verschwitzt er war ,,Wehe du kommst auf die Idee mich zu umarmen". Er zog eine Augenbraue hoch und fing an zu grinsen. ,,Wehe!".

,,Keine Sorge, ich fass dich schon nicht an", äffte er meine Stimme an ,,aber ich wollte es echt tun bevor du es gesagt hast". Ich boxte ihn auf den Arm. ,,Ach, ich darf dich nicht anfassen, aber du mich?".

Ich wischte mir als Antwort meine Hand an meinem Kleid ab. ,,Das kriegst du noch zurück warte ab!", wir fingen beide an zu lachen.

Eine Weile beobachteten wir das Meer. ,,Man merkt, dass du ein Meerkind bist."

,,Was ist denn ein Meerkind?"

,,Ein Kind, dass in der Nähe des Meeres aufgewachsen ist."

,,Woran merkst du das denn? Mal abgesehen davon, dass du das weißt?"

,,Ich weiß nicht, sobald wir in der Nähe des Meeres sind hab ich das Gefühl, dass du dich wohlfühlst und die Natur um dich herum mehr als sonst aufnimmst."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 28, 2018 ⏰

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