Kapitel 5

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Hayat

,,Zum Rhein?"

,,Ja", ich mochte die Wiese am Rhein daher willigte ich ein.

Es war gelegen und außerdem war es dort sehr ruhig, im Gegensatz zur gegenüberliegenden Seite. Auf der anderen Seite gab es eine Promenade mit vielen Ständen, die Musik, Trinken und Essen anboten. Ging man diesen Weg weiter, kam eine riesen Wiese die meistens sehr überfüllt war. Beide Seiten wurden vom Rhein (riesiger Fluss) getrennt, sodass die Leute dort zu uns schauen konnten, und wir zu ihnen.

Die Menschen erkannte man jedoch nicht, da der Rhein ziemlich breit war.

Eigentlich dauerte es nicht lange mit dem Auto zur Wiese. Yasin fiel jedoch ein, dass er zuhause etwas vergessen hatte und nochmal kurz dahin musste, daher blieb ich solange im Auto sitzen.

Hayat, das Mädchen, das keinem Mann Beachtung schenkte, und siehe da ich sitze im Auto eine Mannes den ich gerade mal eine Woche kannte. Ich lachte über mich selbst.

Nie hätte ich daran gedacht Kontakt zu einem Mann aufzubauen, geschweige denn, mich mit ihm zu treffen - zumindest nicht bis zu diesem Zeitpunkt.

Doch mit Yasin war es anders, obwohl ich in gerade mal eine Woche kannte, kam es mir vor als wären viel mehr als nur eine Woche vergangen.

Trotzdem war es nicht in Ordnung mich mit ihm zu treffen, geschweige mit ihm Kontakt zu haben ohne dass eine dritte Person anwesend war - denn so gehörte es sich im Islam.

(Im Islam heißt es nämlich, sind zwei Personen alleine (Mann und Frau) ist die dritte anwesende Person der Teufel)

Ich bin sehr religiös, obwohl es äußerlich vielleicht nicht den Anschein macht, da ich kein Kopftuch trage - leider. Mein Vater erlaubt es mir nicht, denn er mag den Islam nicht. Seit meine Mutter starb, glaubte er nicht mehr an Allah. ,,Würde es Allah wirklich geben, hätte er mir nicht meinen kostbarsten Schatz weggenommen", waren seine Worte.

Außerdem empfand er für mich nur Hass - da ich genauso aussehe wie meine Mutter. Ich durfte zuhause nicht lachen, durfte keinen Fernseher, Laptop, geschweige denn ein Handy haben. Ich durfte mich nicht mit Freunden treffen, und heiraten durfte ich schon mal gar nicht - mit 21 Jahren hatte ich die selben Rechte wie eine 5 Jährige.

- Doch dazu kommen wir später noch einmal zurück.

,,Hayat?"

,,Oh, du bist schon wieder zurück?", ich war anscheinend zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt, da ich überhaupt nicht bemerkte dass er wieder neben mir saß.

,,Ja", er fing an zu lachen, machte den Motor an und fuhr los.

Als wir endlich ankamen näherte sich schon Maghrib (das Abendgebet), denn man sah wie die Sonne allmählich unter ging.

,,Geh schonmal vor, ich komme nach", ich wusste zwar nicht wieso er länger brauchen würde, willigte aber ein und ging schonmal vor.

Als ich einen schönen Platz fand, legte ich meine Tasche ab und ging die paar Schritte zum Rhein. Anschließend nahm ich mir eine Hand voll Steine und warf sie hinter einander in den Fluss. Irgendwie hatte ich verlernt, wie man es schaffte, dass die Steine mehrere Male hüpften bevor sie im Abgrund verschwanden.

Ein Stein machte jedoch mindestens 10 Sprünge bevor er verschwand - doch ich war nicht die Jenige, die ihn warf.

,,Okay du musst mir dringend zeigen wie das geht", sagte ich in einem anflehenden Ton, zu dem ein Lachen folgte.

Doch als ich mich umdrehte, traf mich der Schock.

Allah i khalik liya - Nur du an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt