Kapitel 23

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Schnell verließ ich das Zimmer, damit Hayat es nicht hörte und stellte mir die Frage ob ich rangehen sollte oder nicht.

Ich entschied mich dafür ranzugehen.

(Das Gespräch verläuft eigentlich auf englisch, aber ich schreibs hier auf deutsch)

,,Ja bitte?"

,,Mit wem spreche ich da? Hayats Cousine?"

,,Ehm ja"

,,Salamu wa alaykum, ist sie gerade nicht zu sprechen? Geht es ihr überhaupt gut?", er klang sehr besorgt.

,,Wa alaykumu salam, nein sie schläft gerade und ja ihr geht es gut alhamdulillah, darf ich fragen, mit wem ich rede?"

,,Achso klar, ehm ich bin Yasin, falls du weißt wer ich bin.", das hätte ich mir irgendwie denken können.

,,Ja weiß ich, soll ich Hayat bescheid sagen, dass du angerufen hast?"

,,Nein brauchst du nicht, aber könntest du mir einen Gefallen tun?"

,,Der wäre?", langsam wurde ich nervös.

,,Meine Nr findest du in Hayat's Handy, könntest du mich vielleicht auf den laufenden halten?"

,,Inwiefern auf den laufenden halten?"

,,Also schau mal, aus ihren Erzählungen weiß ich, dass du ihre beste Freundin bist, daher schätze ich dass du über alles bescheid weißt, und bestimmt auch weißt, dass ich nicht aufgeben werde. Ich möchte lediglich paar mal in der Woche wissen, ob es ihr gut geht, wie es mit dem Studium läuft und ob ihre Erinnerungen wiederkommen, natürlich nur wenn du dich dafür bereit erklärst"

,,Ich schätze das krieg ich hin"

,,Echt? Barakallahu feeki! Du weißt gar nicht, wie viel mir das bedeutet"

,,Wa feek barakallah, ich kann's mir denken, du scheinst sie sehr zu lieben"

Wir unterhielten uns noch einige Minuten, bis wir auflegten um schlafen zu gehen. Schnell löschte ich den Anruferverlauf und ging wieder in unser Zimmer um endlich schlafen zu können.

Viele Monate vergingen

- wir befanden uns endlich in der Mitte des Sommers, und unsere Semesterferien fingen an.

In den letzten Monaten, schrieb ich einige Male in der Woche mit Yasin - natürlich nur mit Hatim's Erlaubnis und Hayat fand sich schnell in die Uni ein und lernte den Stoff ziemlich schnell, den sie nachholen musste.

Außerdem besuchte sie die Chemotherapien, die sie sehr schwächten. Allmählich verlor sie ihre schönen schulterlangen Locken, die jedoch langsam anfingen wieder zu wachsen - natürlich nur bis zur nächsten Therapie - ihre schönen grünen Augen wurden immer farbloser und ihr Lächeln war zu gebrochen, man sah es ihr an, wie fertig sie mit ihren Kräften war - und das nicht nur auf die Chemotherapie bezogen.

Immer wieder bekam sie Albträume von Yasin, wie ihm etwas zustöße.

Und wenn sie schöne Träume von ihm hatte, wachte sie ebenso weinend auf.

Mir wurde alles zu viel, sodass ich mich mit ihrem Vater auf etwas einigte. Auf die sowohl beste Entscheidung meines und ihres Lebens.

Hayat

,,Assalamu wa alaykum, mit wem spreche ich da? Meine Tochter Amina? Ja, okay, mhhm, in Ordnung, ich werde nochmal mit meinem Mann und meiner Tochter reden und melde mich dann, okay, wa alaykumu salam"

Allah i khalik liya - Nur du an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt