Kapitel 7

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Er lächelte, doch es war ein trauriges Lächeln - das sah man ihm an - und wischte mir meine Tränen aus meinem Gesicht.

Doch mit dem was er mir sagte, hatte ich wirklich nicht gerechnet .. Ich hatte wirklich damit gerechnet, dass er mich trösten würde, mir das Weite vom Himmel versprechen würde - das war doch üblich oder nicht?

,,Hayat, und du glaubst, dass ich deshalb einen Rückzieher mache? Weißt du eigentlich was du mit mir angestellt hast? Was wusste ich vor kurzem überhaupt über dich? Deinen Namen, wo du studierst und dass du in einer beschissenen Lage bist. Und trotzdessen, obwohl ich so gut wie nichts über dich weiß, kriege ich dich nicht mehr aus dem Kopf. Ja wir kennen uns erst seit einer Woche, und über Gefühle ist es noch viel zu früh um darüber zu reden. Aber wir kriegen das alles zusammen hin, verstanden? Wärst du bereit dafür mich in dein Leben zu lassen? Mich dir zu helfen? Dich besser kennenzulernen? Mit dir eine Lösung für zu Hause zu finden? Und sollte es hart auf hart kommen heirate ich dich eben, natürlich nur wenn sich zwischen uns etwas entwickeln sollte. Was kann er denn bitte dagegen machen?" er schaute mir dabei die ganze Zeit in meine Augen - Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut aus.

Ich nickte bloß, ich war sprachlos, was hätte ich denn bloß sagen sollen?

Ich fing an zu weinen, vor Trauer? vor Verzweiflung? vor Freunde? Ich wusste es nicht. Ich wusste sowieso seit dem Tod meiner Mutter nichts mehr mit mir anzufangen. Ich wusste nur, dass ich Yasin wirklich brauchte.

Mir war es egal wie lange wir uns kannten, schließlich waren wir keine Kinder mehr, die auf der Suche nach der großen Liebe waren.

Ich brauchte ihn einfach. Er wischte mir wieder die Tränen aus dem Gesicht und umarmte mich fest - Ja. Ich brauchte ihn.

Als ich gegen 21 Uhr wieder zu Hause war, blieben mir geschätzte 20 min bis mein Vater reinkommen würde. Bevor mich Yasin nach Hause brachte, schauten wir noch kurz beim Marokkaner vorbei, um meinem Vater etwas zu Essen zu kaufen damit ich nicht kochen musste, da ich es wirklich nicht geschafft hätte. Ich zog mich schnell um, schminkte mich ab - bzw nur die Wimperntusche, die ich trug - und stellte mein Handy auf lautlos bevor ich es versteckte - ein Handy zu haben war ja tabu für meinen Vater.

Anschließend ging ich duschen. Ich hatte den Drang zu heulen, ich konnte einfach nicht mehr. Nach dem Duschen, begrüßte ich meinen Vater, welcher am Tisch saß und aß. Dann machte ich ihm schnell Atay und ging schlafen.

(Marokkanischer (Minz-)Tee)

,,Gehst du jetzt schon schlafen?"

,,Ja Baba, ich bin sehr müde"

Er nickte nur.

Als ich in meinem Zimmer ankam, legte ich meine Sachen für den morgigen Tag zurecht, schaltete das Licht aus und legte mich anschließend hin. Bevor ich einschlief machte ich noch Dua und bat Allah swt dafür, mir zu verzeihen, dass ich nicht mehr beten konnte.

(Bittgebet)

Allah i khalik liya - Nur du an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt