Kapitel 20

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Beim genaueren Hinhören des Textes fiel mir auf, dass das Lied zur momentanen Situation passte und änderte es schnell.

Anscheinend schlief ich ein, denn das Nächste was ich bemerkte, war ein Tippen auf meine Schultern. Irritiert schaute ich meine Sitznachbarin an. Es war eine ältere Dame, die mich lächelnd ansah.

,,Entschuldige Liebes, ich wollte Sie nicht wecken aber der Kontrolleur kommt gerade"

Ich nickte ,,Dankeschön"

Nachdem der Kontrolleur wieder weg war, schaute ich auf meine Uhr ,,11:37"

Ich hatte 2 einhalb Std geschlafen, da ich immernoch müde war, schloss ich wieder meine Augen. Nach einer halben Std wurde ich von einem Klingeln geweckt. Es war mein Handy - unbekannt.

- ,,Ja bitte?"

- ,,Schön, dass du dich so von mir verabschiedest", bei dieser Stimme zuckte ich sofort zusammen, Tränen füllten meine Augen und Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut. Ich blieb still.

- ,,Wäre schön, wenn du etwas sagen würdest"

- ,,Es ist alles gesagt"

- ,,Achja Hayat? Du hast nichtmal den Grund erwähnt"

Wieder blieb ich still

- ,,Ich versteh dich einfach nicht. Seit dem Tag deiner Entlassung verstehe ich dich nicht. Komme ich dir wie ein Psychopath vor, weil ich dich in Ruhe lassen kann? Dann sag es. Liebst du mich nicht? Okay das kann man ändern. Aber hau verdammt noch mal nicht ab"

Ich atmete tief ein und aus, sagte aber kein Wort

- ,,Safe*, lässt du mich jetzt Selbstgespräche führen? Sag doch was" (* es reicht od. okay)

- ,,Es tut mir Leid Yasin"

Mit zitternden Fingern lag ich auf.

Ich schloss meine Augen, Tränen kullerten meiner Wage entlang.

-

,,Ich versteh mich doch selbst nicht! Wie willst du es dann tun?", hätte ich ihm am liebsten gesagt.

,,Meinen Grund? Ich ertrage es nicht dich zu sehen, mir zu wünschen dass du an meiner Seite wärst, meine Hand hältst, mich zum Lachen bringst. Ich ertrage es nicht, jedesmal Herzklopfen zu haben, weil ich dich sehen könnte. Ich ertrage es nicht, dich zu sehen und zu wissen, dass du nicht mir gehören kannst", ja das hätte ich ihm am liebsten gesagt. Doch nein, ich entscheide mich lieber dafür ein Vollidiot zu sein, beim Telefonat nicht zu reden und einfach aufzulegen - Super Hayat, gut machst du das.

Ich verdeckte mein Gesicht mit meinen Händen und fing leise an zu weinen.

Plötzlich bemerkte ich, wie jemand meine Schulter streichelte. Ich schaute meine Sitznachbarin an ,,Er muss Sie sehr verletzt haben, trotzdem sollten Sie nicht weinen"

Ich wischte mir die Tränen weg und lächelte die alte Dame an ,,Er hat mich nicht verletzt, ich bin die Jenige die ihn verletzt"

,,Und wieso weinen Sie dann Liebes, wenn ich Sie fragen darf?"

,,Weil ich ihn über alles liebe"

Die alte Dame schaute mich irritiert an ,,Das verstehe ich nicht"

,,Ja es ist kompliziert", ich lächelte die Dame traurig an.

,,Dann erzählen Sie mal, ich bin ganz Ohr". Sie war so unglaublich süß und so besorgt. Sie hatte etwas mütterliches an sich, ich sah keinen Grund, es ihr nicht zu erzählen und begann.

Allah i khalik liya - Nur du an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt