Kapitel 36

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,,Noch zwei Wochen, dann hab ich meinen Engel endlich wieder bei mir", war die Nachricht von Yasin, durch die ich geweckt wurde.

Grinsend antwortete ich ihm und ging danach ins Bad um die Gebetswaschung zu machen und zu beten. Anschließend zog ich mir eine helle Jeans, eine weiße Bluse und weiße Vans an, nahm meine Tasche und verließ das Haus um zur Uni zu fahren.

Da ich heute nur zwei Vorlesungen besuchen musste, endete für mich die Uni um 14 Uhr, sodass ich noch genug Zeit hatte, bei Khalti vorbeizuschauen.

,,Ich versteh das einfach nicht. Sie ist wie ausgewechselt. So still. Ist fast gar nicht mehr zu Hause. Und angerufen wurde ich auch schon von der Uni, weil sie dort nicht mehr so oft hingeht.

Glaubst du es liegt an Hatim? Denn ich kenne ihn und seine Familie. Eigentlich müssten sie einen guten Einfluss auf sie haben. Du hast doch Hatim auch kennengelernt. Er ist ein netter und liebevoller Mensch", sie schüttelte mit dem Kopf ,,ich versteh das einfach nicht"

,,Beruhig dich Khalti und mach dir keine Sorgen. Das ist grad nur ne Phase. Lass ihr Zeit, sie wird wieder die Alte"

,,eine Phase? Sie ist ein Jahr jünger als du und benimmt sich so als wäre sie mitten in ihrer Pubertät. Es ist so als hätte man die erwachsene Amina gegen eine kindliche Version ausgetauscht"

,,Ich weiß, dass es im Moment nicht einfach für dich ist. Aber hab einfach Geduld"

Khalti und ich waren gerade dabei Mittagessen zuzubereiten als sich die Tür öffnete und Amina ins Haus hereintrat.

,,Ach Hayat du bist ja hier. Wie geht es dir?"
,,Gut alhamdulillah und dir?"
,,Auch", dabei stellte sie ihre Tasche auf die Kommode und setzte sich anschließend auf einen Stuhl in meiner Nähe, bevor sie weitersprach ,,Ich hab dich lange nicht mehr gesehen. Was hast du die letzte Zeit gemacht?"

,,Ich hab die Prüfungen bestanden und hab deshalb zwei Semester übersprungen. Wir haben nicht mehr die selben Vorlesungen"

,,Oh achso. Glückwunsch", war das Ironie, die ich in ihrer Stimme hörte?

,,Danke", ich wandte mich wieder dem Pizzateig zu um ihn weiter zu kneten. Heute wollten wir nämlich selbstgebackene Pizza zubereiten.

,,Hayat wieso grinst du so?"
,,wie bitte?", ich war leicht abwesend, sodass ich erst beim zweiten Mal die Frage meiner Tante verstand.

,,Grinse ich?", fragte ich irritiert
,,Ja und das über beide Ohren. Sag schon, was ist der Grund?"
,,Ich musste daran denken wie Yasin und ich zusammen Pizza gebacken haben. Also eher er, weil ich sie nur belegen durfte und nachdem die Pizzen im Ofen waren, fing er an mich mit Mehl zu beschmeißen. Das endete dann in einer Mehlschlacht, bis wir und die Küche komplett weiß waren"

Daraufhin fing sie an zu lachen und schüttelte den Kopf ,,Ihr seid doch verrückt"
,,Kann gut sein", ich fing ebenso an zu lachen.

,,Du scheinst ihn sehr zu lieben! Ich bin so glücklich darüber, dass ihr doch noch zusammengefunden habt"

,,Ich auch aber trotzdem ist das mit der Krankheit ein Problem"

,,Ach Quatsch! Wenn du weiterhin die Chemotherapien machst, bist du bald wieder gesund in shaa Allah"

,,Das ist ja das Problem Khalti", ich überlegte kurz was ich sagen sollte, bevor ich weitersprach ,,Ich werde für mehr als anderthalb Jahre keine Therapien mehr machen können"

,,Und wieso denn das? Die haben doch bis jetzt gut geholfen"

,,Ja das schon. Aber .."
,,Aber was?", skeptisch hob sie ihre Augenbraue und wartete darauf, dass ich etwas sagen würde.

Allah i khalik liya - Nur du an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt