Kapitel 42

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Dana P.o.V.

Mit zitternden Beinen gehe ich zu mir ins Wohnzimmer.
Ally zwingt mich dazu mit Harry zu sprechen.
Liam soll dafür sorgen, dass ich auch wirklich mit Harry rede.
Er läuft hinter mir her und gibt mir keine Möglichkeit zum fliehen.
Ich weiß nicht, was ich Harry sagen soll.
Von Ally habe ich mitbekommen, dass er von meiner Schwangerschaft weiß. Sie hat es ihm selbst ausversehen gesagt.
Seitdem hat er mich auch ein wenig terrorisiert mit anrufen.
Ich weiß, dass wir deswegen reden müssen.
Es muss ja irgendeine Einigung wegen dem Kind getroffen werden.

Ally verzeiht Harry für sein Verhalten.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich ihm das verzeihen kann.
Obwohl er jetzt für Ally gespendet hat.
Ich bin halt noch zu unsicher. Er hat mich belogen.
Wir hätten doch darüber reden können. Vielleicht hätte ich ihm mut machen können.
Natürlich wäre ich auch die ganze Zeit bei ihm gewesen.
Außerdem weiß er, was mir Ally bedeutet.
Er hat mir dreist ins Gesicht gelogen, als ich verzweifelt war.
Ich war andauernd verzweifelt und mutlos, sobald immer mehr Leute getestet wurden. Und es keinen passenden Spender gab.
Dabei war Harry ein passender Spender für Ally.

Ich gehe ins Wohnzimmer.
Dort sitzt Harry angespannt auf der Couch.
Seine Haare sind total verwuschelt. Wahrscheinlich hat er sich wieder andauernd durch die Haare mit der Hand gefahren. Das macht er immer, wenn er nervös ist.
Sobald ich vor ihm stehe, hebt er seinen Kopf.
Seine Augen ziehen mich wieder in ihren Bann.
Ich liebe ihn.
Er ist der Mann meiner Träume.
"Dana, ich bin so froh, das du hier bist." sagt er zu mir.
Er steht Ruckartig auf und kommt auf mich zu.
Sobald er vor mir steht, möchte ich ihm am liebsten um den Hals fallen. Ich habe ihn die letzten Wochen so vermisst.
Vielleicht sollte ich über meinen Schatten springen und ihm einfach verzeihen.
Wir beide lieben uns.
Außerdem werden wir Eltern.
Ich bekomme ein Kind von dem Mann, den ich liebe.
Besser kann es doch nicht sein.

"Harry, warum hast du nicht mit mir darüber geredet. Es tat so verdammt weh, es durch Zufall zu erfahren." sage ich zu ihm.
Vielleicht ist es auch der ärger darüber, dass er mir nichts erzählt hat. Das mich so wütend gemacht hat.
Ich habe gedacht, wir können über alles reden.
Irgendwie kam das Gefühl in mir hoch, dass er mir nicht vertraut.
"Ich hatte Angst vor deiner Reaktion. Irgendwie habe ich gedacht, du machst gleich Schluss mit mir. Außerdem habe ich gedacht, du könntest es nicht verstehen, dass ich nicht spenden wollte. Ich hatte selbst einfach zuviel Angst. Deswegen habe ich es lieber für mich selbst behalten. Ich habe aber andauernd mit mir gerungen, es dir zu erzählen. Dann bekam ich Angst, dass du denken würdest ich möchte Ally nicht helfen wollen. Das war aber nie der Grund. Der Arzt hat mir Todesangst eingejagt." antwortet er mir.
Ich lasse mir seine Worte durch den Kopf gehen.
Selbst ich hätte bestimmt Angst bekommen, wenn ich möglicher Spender gewesen wäre.
Es gibt natürlich wie bei jeder Operation Risiken. Eine Versicherung gibt es nicht dafür, dass alles gut geht.

Ich schaue zu dem Bild von meiner Mama und mir.
Damals war ich drei Jahre alt und strahle mit meiner Mama um die Wette.
Damals hat sie das erste mal die Diagnose bekommen. Trotzdem hat sie mir nie das Gefühl gegeben, dass sie leidet.
Nach ihrem Tod habe ich gelitten. Ich habe nicht nur meine Mama verloren, sondern auch meinen Vater.
Er ist bis heute nicht über den Tod meiner Mama hinweg gekommen.
Sie hatte auch immer eine wundervolle Art gehabt einem immer zum lachen zubringen.
Außerdem war sie immer für mich da.
Manchmal stelle ich mir wirklich vor, dass sie oben im Himmel ist und zu mir sieht.
Der Himmel wurde für die überlebenden geschaffen, damit sie besser mit dem Tod klarkommen. Trotzdem finde ich es einen beruhigenden Trost, dass es einen Himmeln geben soll und wir uns am Ende alle Wiedersehen werden.
Ich habe jahrelang darunter gelitten, dass meine Mama nicht mehr bei mir ist.
Bis ich Harry getroffen habe.
Es ist als hätte meine Mama ihn mir geschickt, damit ich endlich weiterleben kann.
Besser gesagt mein Leben wieder genießen kann.
Er hat alles besser gemacht in meinem Leben. Seitdem ich ihn kenne, kann ich auch wieder Leben.
Wir haben sogar jetzt neues Leben geschaffen.

Ich atme tief ein.
Er hat mein Leben besser gemacht.
Mein Leben ist besser seitdem ich ihn kenne.
Endlich kann ich mein Leben Dank ihm genießen.
"Harry, ich verzeihe dir. Aber verheimliche nie wieder etwas vor mir." sage ich zu ihm.
Wahrscheinlich hätte ich ihm früher oder später sowieso verziehen.
Ich hätte ihm bestimmt früher verziehen, wenn ich darüber nachgedacht hätte. So wie ich gerade darüber nachgedacht habe.
Ich wollte aber nicht wirklich darüber nachdenken.
Jetzt habe ich es getan und bin zum Entschluss gekommen ihm zu verzeihen.
"Ich werde dir nie wieder etwas verheimlichen." sagt er zu mir.
Ich lege meine Arme um seinen Hals und küsse ihn.
Verdammt habe ich es vermisst ihn zu küssen.
"Meine Anwesenheit wird anscheinend nicht mehr gebraucht." höre ich Liam im Hintergrund.
Eindeutig hört man auch sein grinsen in seiner Stimme heraus.
Er wollte aufpassen, dass ich Harry nicht töte.
Niemals im Leben würde ich ihn töten.

Harry beendet den Kuss und legt seine Stirn an meine Stirn.
"Wir werden Eltern." flüstert er mir zu.
"Ja." antworte ich ihm.
"Ich freue mich so sehr darauf Vater zu werden." sagt er zu mir.
Euphorisch fange ich an zu quieken. Er freut sich auf unser Baby.
Genauso freue ich mich auch auf unser Baby.
Besonders da jetzt auch alles geklärt ist zwischen uns.
Ich drücke meine Lippen auf seinen Mund und verwickeln ihn in einen stürmischen Kuss.
Jetzt kann unsere Zukunft beginnen. Ich freue mich so darauf.

One Way To One Direction (a German One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt