Drei Jahre später sitze ich wieder einmal im Büro von Professor Dumbledore."Wie ich hier sehe, hat Professor Snape wieder einmal deinen Verweis von der Schule gefordert." Prüfend sieht er mich durch die halbmondförmigen Gläser seiner Brille an.
"Ganz was Neues", murmle ich spöttisch.
Sein Gesicht wird ernst. "Testest du, wie weit du gehen kannst, ehe ich dich von der Schule werfe?"
Betroffen schüttle ich den Kopf. Außerhalb von Hogwarts habe ich nichts und niemanden. Meine Kehle fühlt sich an wie zugeschnürt, es will mir nicht gelingen, Worte zu meiner Verteidigung zu stammeln. Als er mein aufrichtiges Schuldbewusstsein bemerkt, wird sein Blick wieder weicher.
"Ich kann dich nicht für immer beschützen, verstehst du?"
Stumm nicke ich. Ich spüre, dass es besser ist, gerade nichts zu sagen.
"Jedes Mal, wenn ich dich ansehe, sehe ich sie...." Seufzend streichen seine faltigen Finger durch seinen ellenlangen Bart. Sein Blick ist in die Ferne gerichtet, Wehmut erfüllt seine greisen Gesichtszüge.
"Wen?" Die Nervosität lässt mein Herz schneller schlagen.
Traurig lächelt er mich an. "Sie heißt – hieß – Ariana."
Deshalb hat er also immer seine schützende Hand über mich gehalten.
"Eine unerwiderte Jugendliebe?" frage ich vorsichtig.
Stumm schüttelt er den Kopf.
Als ich die Trauer in seinem Blick nicht länger ertrage, suche ich nach aufmunternden Worten. "Als meine Mutter damals versucht hat, mich mit einem Plastikmesser in die Hölle zu schicken", schaudernd halte ich inne, "hat mir ein Sicherheitsmann etwas gesagt, das mich bis heute nicht loslässt. Das Leben ist wie ein Fahrstuhl. Auf dem Weg nach oben muss man manchmal anhalten, um bestimmte Menschen aussteigen zu lassen."
Eindringlich blickt er mich an. Ein wehmütiges Lächeln umspielt seine Lippen. "Dieses Bild gefällt mir. Was uns wohl am Ende des Aufzuges erwartet?"
"Moder und Würmer, die unsere Leiche langsam zersetzen", murmle ich zynisch.
Amüsiert schüttelt er den Kopf. "Du solltest nicht so zynisch und verbittert sein. Genieße es, jung zu sein!"
Sein Gesichtsausdruck wird wieder ernst, doch das vergnügte Funkeln in seinen Augen verrät ihn. „Jetzt geh!" Warnend blickt er mich an. „Zurück in den Unterricht! Ich will mindestens während einer Woche keine Beschwerden mehr von Snape zu deiner Person hören!"
Ich versuche mir die lakonische Antwort noch zu verkneifen, doch es ist bereits zu spät! „Ohrschützer von Professor Sprout könnten da helfen. Obwohl es Gerüchte gibt, dass Professor Snapes Tiraden selbst die Schreie von Baby-Alraunen in den Schatten stellen!" Ehe er mich ein weiteres Mal ermahnen kann, wechsle ich schnell das Thema hin zu einer Frage, die mir schon seit Ewigkeiten unter den Fingernägeln brennt.
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Theodore Nott - Sie gehört zu mir
FanfictionErschrocken schnappe ich nach Luft, als mich die erste Welle trifft. Ich ertrinke! Verzweifelt zappele ich planlos herum. "Wie ein Fisch auf dem Trockenen." "Sie hätten Biologe werden sollen", huste ich atemlos. Verächtlich blickt er auf mich herab...