Ewiger Albtraum

688 12 0
                                    

Gerade als Professor McGonagall mich sanft am Arm packte und mich aus dem Wald führen wollte, bemerkte ich etwas Merkwürdiges. Ein seltsames Zucken in ihren Augen, etwas, das nicht zu der Professorin passte, die ich kannte. Mein Magen verkrampfte sich, und ein ungutes Gefühl überkam mich.

Ich versuchte, das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken. „Professor McGonagall... was machen Sie hier draußen?"

Ihr Lächeln war kühl, fast unnatürlich. „Wir sind hier, um dich in Sicherheit zu bringen, Jessica. Keine Sorge, alles wird gut."

Aber es war Flitwicks Haltung, die den Verdacht in mir verstärkte. Er wirkte zu ruhig, zu gefasst für die angespannte Situation. Sein Zauberstab war locker in seiner Hand, und doch blitzten seine Augen mit einer Kälte, die ich bei ihm nie zuvor gesehen hatte.

Plötzlich klickte es. Das war eine Falle.

Ohne weiter nachzudenken, riss ich mich von McGonagalls Griff los und machte einen Satz zurück, mein Herz hämmerte gegen meine Rippen. „Ihr seid nicht McGonagall und Flitwick!", rief ich, meine Hand umklammerte meinen Zauberstab fester.

Das Lächeln, das auf ihren Gesichtern erschien, war unheimlich und falsch. „Sehr clever, Jessica", spottete die „McGonagall" vor mir, ihre Stimme nun tiefer und bedrohlicher. „Aber nicht clever genug."

Mit einem Knall verwandelten sich die beiden Gestalten. Statt der vertrauten Lehrer standen nun zwei maskierte Todesser vor mir, ihre Gesichter hinter dunklen Kapuzen verborgen. Der Schock durchfuhr mich wie ein Blitz. Ich hatte es geahnt, aber die Wahrheit zu sehen, war etwas ganz anderes.

„Lass sie nicht entkommen!", zischte einer der Todesser, und schon schnellte der erste Fluch in meine Richtung.

Instinktiv warf ich mich zu Boden, gerade rechtzeitig, um dem roten Lichtstrahl auszuweichen. Mein Herz raste, und in meinem Kopf herrschte Chaos. Wie konnte ich hier rauskommen?

„Stupefy!", rief ich und schickte einen Betäubungszauber auf den Todesser, der mir am nächsten war. Doch er wehrte den Zauber mit Leichtigkeit ab und lachte hämisch.

„Du hast keine Chance, Kleine", höhnte der andere Todesser. „Wir holen dich, ob du willst oder nicht."

Panik ergriff mich, doch ich zwang mich, ruhig zu bleiben. Denken, Jess. Denken! Sie versuchten, mich einzukesseln, aber ich kannte den Wald besser, als sie es vermutlich vermuteten. Mit einem schnellen Seitensprung tauchte ich hinter einem Baumstamm ab und ließ den nächsten Fluch an mir vorbeirauschen.

„Du kannst nicht ewig weglaufen!", rief der eine Todesser und seine Schritte kamen näher.

Ich muss fliehen, dachte ich verzweifelt, doch der Ausgang des Waldes war zu weit. Wenn ich es nicht schaffte, sie abzulenken, würde ich in wenigen Minuten gefangen sein. Mein Blick glitt über die Lichtung, und da kam mir eine Idee. Eine waghalsige, aber vielleicht meine einzige Chance.

Mit einem schnellen Bewegungszauber schickte ich einen großen Ast in ihre Richtung, was sie für einen Moment ablenkte. In diesem Augenblick rannte ich los, so schnell meine Beine mich tragen konnten. Ich wusste, dass ich nicht ewig davonrennen konnte, aber ich hatte einen Plan – zumindest einen groben.

Die Todesser waren direkt hinter mir, und ich konnte ihre Flüche hören, die immer wieder an Bäumen und Felsen abprallten. Mein Herz schlug bis zum Hals, und meine Lungen brannten, aber ich zwang mich weiterzulaufen.

Dann sah ich es: Ein dichter Gebüschwall, hinter dem ich mich verstecken konnte, nur ein paar Meter entfernt. Mit letzter Kraft sprang ich hinein, rollte mich ab und blieb regungslos liegen. Ich hielt den Atem an und lauschte. Die Schritte der Todesser kamen näher, doch sie waren unsicher.

„Wo ist sie?", fauchte der eine.

„Sie kann nicht weit sein! Sucht weiter!"

Doch ich bewegte mich nicht. Ich wusste, dass das meine einzige Chance war. Minuten vergingen, die sich wie Stunden anfühlten. Schließlich entfernten sich die Schritte, und es wurde still.

Erst als ich sicher war, dass sie weit genug weg waren, kroch ich langsam aus meinem Versteck. Meine Hände zitterten, und mein Herz raste immer noch, aber ich war am Leben. Knapp entkommen. Aber sie würden wiederkommen.

Ich musste einen Weg finden, diesen Albtraum zu beenden – bevor sie mich fanden. Oder noch Schlimmeres.

Theodore Nott - Sie gehört zu mir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt