Seraphina

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Mum

Wütend starre ich auf das leere Briefpapier vor mir. Die Feder in meiner Hand zittert leicht. "Jessica!" Eine vertraute Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. "Harry!" Ich drehe mich um und sehe ihn auf mich zukommen, seine Augen leuchten vor Freude. "Was für ein Zufall!", lächle ich glücklich, das Herz klopft schneller.

"Ehrlich gesagt nicht", murmelt er und blickt verlegen zu Boden, als würde er seine Schuhe zählen.

Verwirrt mustere ich ihn, versuche, seine Körpersprache zu deuten. "I-ich", stammelt er, während er seine Hände nervös reibt.

"D-du?", grinse ich spöttisch, meine Augenbrauen hochgezogen.

"Du bist so fies!", mault er empört, aber ein kleines Lächeln huscht über seine Lippen.

"Ich weiß. Deshalb lieben mich ja auch alle", lächle ich nicht ohne Ironie, lehne mich zurück und verschränke die Arme vor der Brust.

"Also ich mag dich." Verlegen lächelt er mich an, und seine Ohren scheinen plötzlich etwas röter zu werden.

"Wirklich?", murmle ich überrascht, spüre, wie meine Wangen leicht warm werden.

"Klar", lacht er und seine Augen funkeln. "Du bist witzig, offen und mega süß."

"Süß?", quietsche ich voller Abscheu und mache eine abwehrende Geste. "Wie ein Minimuff", grinst er fies und zwinkert mir zu.

"Pass besser auf, gewisse Minimuffs sind sehr bissig", knurre ich drohend, meine Augen schmal zusammengekniffen.

"Danke für die Warnung", lächelt er unbeeindruckt, und ich sehe, wie sich seine Schultern entspannen. Ich spüre, wie sich meine Lippen ebenfalls zu einem Lächeln verziehen.

"Was ist das?" Neugierig mustert er das Papier vor mir, beugt sich ein wenig vor und seine Augen weiten sich leicht. "Hast du das gezeichnet?"

Verlegen nicke ich und blicke kurz zur Seite. "Wow, du bist echt talentiert. Die Schlange sieht so aus, als ob sie jeden Moment zum Leben erwachen würde."

"Spinner", lächle ich gequält, ein bittersüßer Schmerz in meiner Brust. Wie Recht er doch hat. "Sie heißt Seraphina."

"Wer?" Er runzelt die Stirn und schaut mich fragend an.

"Die Schlange."

"Niedlich, dass du deinen Zeichnungen Namen gibst." Seine Stimme klingt ehrlich interessiert. Ich sehne mich so sehr danach, mit jemandem über meine Gabe zu reden! "Ehrlich gesagt...."

"Verpiss dich, Potter!" Eine scharfe, kalte Stimme lässt mich zusammenzucken. Fassungslos sehe ich Theo an, wie er mit finsterem Blick auf uns zukommt. Ich spüre, wie eine kalte Wut in mir aufsteigt.

"Lass ihn in Ruhe, Nott!", fauche ich wütend, mein Herz schlägt schneller, meine Hände zittern leicht. Finster blickt Nott mich an. Seine Hände sind zu Fäusten geballt, und seine Kiefermuskeln arbeiten unter der Haut. Kerzengerade steht er da, als würde er sich mit aller Kraft zurückhalten. „Sei einfach still", knurrt er plötzlich ungehalten. Seit unserem letzten Treffen und heute sind nicht einmal 24 Stunden vergangen, und er ist wieder wie ausgewechselt.

Genug ist genug! "Hör auf, dich in mein Leben einzumischen!", zische ich, meine Stimme zittert vor unterdrückter Wut. Hasserfüllt blicke ich ihn an. „Hör endlich auf, mein Leben zu zerstören!" Meine Stimme wird lauter, beinahe schreiend. Ich bin viel zu sehr in Rage, um die tuschelnden Schüler um uns herum zu bemerken.

"Ich zerstöre dein Leben?", haucht Nott ungläubig, seine Augen weiten sich für einen Moment. Schlagartig macht seine Überraschung wieder der Wut Platz. Kalt und höhnisch blickt er mich an, seine Lippen verziehen sich zu einem spöttischen Grinsen.

Entnervt schüttle ich meinen Kopf und erhebe mich, meine Beine fühlen sich schwer an. "Ich habe keinen Bock mehr auf die ewigen Diskussionen. Komm, Harry." Ich werfe Harry ein etwas unsicheres Lächeln zu. Doch dieser beachtet mich nicht. Seine grünen Augen fixieren unnachgiebig Nott.

„Harry?", versuche ich es erneut, meine Stimme zittert leicht. „Bitte, Harry, komm jetzt", hauche ich verzweifelt bemüht, eine weitere Eskalation zu vermeiden. Endlich sieht er mich an. Mir fällt ein Stein vom Herzen, als er nickt und seine Bereitschaft zum Gehen signalisiert.

"So einfach entkommst du mir nicht!" Ehe Nott wütend nach meinem Arm greifen kann, stellt sich Harry zwischen uns.

„Lass sie in Ruhe." Überrascht sehe ich ihn an. Alles Niedliche und Tollpatschige an ihm ist verschwunden. Äußerlich unbeeindruckt hält er Notts zornigen Blicken stand, was dessen Wut nur noch zusätzlich entfacht. Als ich den Hass in Theos Augen sehe, wird mir flau im Magen.

"Aus dem Weg, du Idiot!", herrscht Nott Harry wütend an. „Merkst du denn nicht, dass du bloß ein Spielzeug für sie bist? Wenn sie ihr Interesse an dir verliert, wird sie zu mir kommen." Hämisch grinst er Harry an. „Sie gehört zu mir."

Als ich Notts Worte höre, beginnen meine Wangen zu brennen und mir wird beinahe schwindlig. Betreten blicke ich zu Boden. Was, wenn Harry seinen Worten Glauben schenkt? Was, wenn... Theo Recht hat? Ein kalter Schauer läuft über meinen Rücken hinunter. Nein!

"Noch eine Beleidigung und du wirst den Tag deiner Geburt bereuen!" Bewundernd und zugleich verwundert betrachte ich Harry. Voller Entschlossenheit zielt er seelenruhig mit seinem Zauberstab auf Theos Brust. "Verschwinde", knurrt Harry kühl.

Hasserfüllt blickt Theo ihn an. "Du würdest es niemals wagen, deinen Zauberstab gegen mich zu erheben." Das spöttische, arrogante Grinsen ist zurück auf sein Gesicht gekehrt.

„Aber ich würde es tun." Überrascht blickt Theo mich an, seine Augen weiten sich leicht.

„Hast du noch nicht genug leere Drohungen ausgesprochen?", feixt er dann. Als plötzlich Funken aus meinem Zauberstab hervorsprühen, wirft er mir einen beunruhigten Blick zu.

„Die Zeit der leeren Drohungen ist vorbei, Nott", hauche ich. Zum ersten Mal wirkt er verunsichert. Angesichts unserer beiden Zauberstäbe muss er sich eingestehen, dass er in diesem Duell auf verlorenem Posten steht. Wütend stürmt er wortlos davon, nicht ohne uns immer wieder hasserfüllte Blicke zuzuwerfen.

"Dein Ex?", murmelt Harry sichtlich betreten, seine Stirn in Falten gelegt.

„Nein", schüttle ich energisch den Kopf. "Wir haben uns nicht mal geküsst."

"Dann habe ich ihm hoffentlich bald etwas voraus." Verwirrt betrachte ich ihn, seine Augen sind voller Hoffnung.

"Unsinn", lächle ich verlegen. Als sich unsere Blicke kreuzen, erfüllt mich ein warmes Kribbeln. Meine Wangen glühen heiß. Ich kann ihm ansehen, dass er selbst überrascht ob seiner Worte ist. Verlegen räuspere ich mich und suche verzweifelt nach einem anderen Thema.

„Hast du gestern das Spiel der Kestrels...", jäh werden wir plötzlich unterbrochen von einer verhassten Stimme. „Potter und die VERRÜCKTE!"

Theodore Nott - Sie gehört zu mir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt