Taten statt Worte

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"Snape hat mir garantiert, dass das deine letzte Nacht in Hogwarts sein wird!" Mehr belustigt als verärgert betrachte ich Malfoy, der inmitten seiner Getreuen Hof hält.

"Ich verstehe sowieso nicht, wie es solcher Abschaum nach Slytherin geschafft hat." Wütend betrachte ich das bleiche blonde Mädchen, das immer wieder verächtliche Blicke in meine Richtung wirft. Pansy, diese dumme Kuh! Ich hasse einfältige Zicken wie sie!

Als ich spüre, wie sich meine Hand zur Faust verformt, zwinge ich mich unter einer enormen Willensanstrengung, sie wieder zu öffnen. Eine weitere gewaltsame Auseinandersetzung würde Snape den langersehnten Grund für meinen Verweis liefern!

"Etwas muss sie ja auf dem Kasten haben, ansonsten wäre sie nicht hier." Überrascht wenden wir uns alle zu dem dunkelhaarigen Jungen um. Trotz seines sehnigen, schlacksigen Körperbaus strahlt er ein ungeheures Selbstbewusstsein aus. Theodore Nott.

"Oh Theodore, wie edel von dir, dass du dich sogar für solchen Abschaum einsetzt", schmachtet Pansy. Nott hat einzig ein verächtliches Zucken seiner Mundwinkel für Pansy übrig.

Mein Herz schlägt schneller, als er sich auf mich zubewegt. Unwillkürlich bringe ich meinen Körper in Abwehrhaltung, was von ihm mit einem spöttischen Grinsen zur Kenntnis genommen wird. Nur mit Mühe gelingt es mir, dem Blick seiner stahlblauen Augen standzuhalten.

"Das Einzige, das zählt, ist ihr reines Blut. Du bist doch eine Reinblüterin?" Verlegen spüre ich die Aufmerksamkeit aller im Raum. Normalerweise versuche ich, möglichst unauffällig zu bleiben, doch damit ist es jetzt wohl vorbei. Aber Malfoys linkes blaues Auge ist mir das Ganze definitiv wert!

"Ich definiere mich nicht über meinen Blutstatus", kontere ich kühl. Unbeirrt halte ich seinem herausfordernden Blick stand.

"Schlammblut, Schlammblut!", kreischt Pansy schrill. Am liebsten würde ich ihr den Finger brechen, mit dem sie hysterisch auf mich zeigt!

"Worüber definierst du dich dann?", murmelt Theo. Sein amüsiertes Lächeln lässt mein Herz schneller schlagen. Angestrengt denke ich über einen schlagfertigen Konter nach. Als mir keiner einfällt, entschließe ich mich zum Rückzug aus dem Gefecht. Stumm stehe ich auf, nähere mich der Tür zum Schlafraum.

"Das Schlammblut versucht zu flüchten!" Vielleicht sollte ich das Zaubereiministerium bitten, mir eine Zelle mit Meerblick in Askaban zu reservieren. Denn eines Tages werde ich diese Bitch Pansy erwürgen.

"Über meine Taten", murmle ich schließlich und bleibe vor dem überraschten Draco stehen. Schwungvoll verpasse ich Malfoy ein zweites blaues Auge.

"Ich werde nicht zulassen, dass du Schwächere quälst und demütigst!" Stumm blicken mich alle an. Malfoy, diese elende Memme, wimmert herzzerreißend.

"Spar dir die Show für Snape", herrsche ich ihn an. Meine Hand pulsiert schmerzhaft, doch das ist es allemal wert gewesen. Gelassen spaziere ich davon. Eine unbeschwerte Leichtigkeit erfüllt mich. Ich weiß, dass ich das Richtige getan habe. Aus der Ferne höre ich noch Theodores Lachen. Sein spöttisches Lächeln hat sich in mein Gedächtnis gebrannt.

Theodore Nott - Sie gehört zu mir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt