Im Dunkel der Gänge

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Plötzlich werde ich von einer bleiernen Müdigkeit überwältigt.

Müde taumle ich durch die schummrigen Gänge. Nach allem, was passiert ist, will ich nur noch weg! Aber wo soll ich hin? Vorsichtig lehne ich mich gegen die kühle Steinmauer. Snapes Stimmungsschwankungen sind noch schlimmer als die meiner Mum! Hastig wische ich eine einzelne Träne ab, die über meine Wange kullert. Eine weinende Slytherin, ich würde zum Gespött der ganzen Schule werden!

"Taschentücher sind leider alle von Malfoy benutzt worden, nachdem du ihn gestern so bloßgestellt hast."

Bloss nicht er!

"Was willst du?", murmle ich kraftlos.

Kurz verfinstert sich seine Miene. "Mich wieder mal mit dem charmantesten Mädchen in Hogwarts unterhalten", grinst er spöttisch.

"Verschwinde, Nott!", knurre ich unfreundlich.

"Und wenn nicht? Verpasst du mir dann auch ein blaues Auge?" Sein spöttisches Grinsen raubt mir den letzten Nerv! Eine rasende Wut steigt in mir auf.

"Warum kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?", fauche ich ungehalten.

"Ich genieße unsere anregenden Gespräche viel zu sehr. Wenn du nett zu mir bist, verrate ich dir vielleicht auch ein Geheimnis." Schelmisch lächelt er mich an. Die ganze Situation scheint ihm eine diebische Freude zu bereiten. Vermutlich aalt er sich wie Snape im Leid anderer!

"Spuck's aus!", zische ich entnervt.

"Na ja", lächelt er hochnäsig, "für deine Verhältnisse war das durchaus nett."

Wütend funkle ich ihn an. Gelassen erwidert er meinen Blick, mit diesem widerlich triumphierenden Grinsen im Gesicht!

"Ich würde an deiner Stelle nicht zurück in dein Bett schlüpfen." Beunruhigt registriere ich sein schiefes Grinsen.

"Wieso?" Beklommen blicke ich ihn an.

"Tut mir leid, für mehr Informationen hat deine 'Freundlichkeit' nicht gereicht." Das Ganze bereitet ihm sichtlich Vergnügen.

In letzter Sekunde duckt er sich weg, meine Faust verfehlt ihn nur um wenige Millimeter. Ehe ich mich versehe, stecke ich schon in seinem unerbittlichen Klammergriff. Grob verdreht er meine Arme hinter meinem Rücken, verzweifelt versuche ich, ihm mein Knie zwischen die Beine zu rammen!

"Du riechst gut", kichert er spöttisch. Mir wird übel angesichts der Nähe zwischen uns. Ich habe noch nie gegenüber einer anderen Person einen solchen Hass gefühlt! "Fahr zur Hölle, Nott!"

"Noch nicht, später", grinst er lässig. „Zuerst werde ich mich noch um dich kümmern." Voller Angst registriere ich sein wölfisches Grinsen. Seine eisblauen Augen funkeln grausam. Verzweifelt versuche ich vergeblich, mich aus seinen Armen zu befreien.

Theodore Nott - Sie gehört zu mir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt