Die Entdeckung

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Am nächsten Morgen auf dem Weg zum Unterricht halte ich plötzlich inne, als ich bemerke, dass ich Richtung Kerker unterwegs bin. Schnell drehe ich mich um und laufe planlos davon.

Malfoy und seine kleinen Freunde warten bestimmt auf mich! In einem direkten Duell würde ich mir gute Chancen ausrechnen, aber nicht, wenn ich in ihren Hinterhalt gerate. Kurz ziehe ich es in Erwägung, Dumbledore um Hilfe zu bitten. Wenn Malfoy und seine beiden Gorillas von Dumbledore in flagranti erwischt werden, kann nicht einmal mehr Snape ihnen helfen! Der Gedanke daran zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen.

Als ich zwei rote Haarschöpfe um die Ecke flitzen sehe, erinnere ich mich wieder an Dumbledores Auftrag. Eilig folge ich ihnen, bevor die Treppen sich verschieben und ich den Anschluss verliere. Ich sehe gerade noch, wie eine massive Holztür ins Schloss fällt. Ohne weiter zu überlegen, öffne ich die Tür.

Ich befinde mich auf einem schwach erleuchteten Korridor. Fackeln erzeugen unheimliche Schatten an den Wänden. Langsam wird mir etwas mulmig zumute. Komisch, der ganze Flur ist menschenleer! Ich bin mir absolut sicher, dass sie hier hinein gelaufen sind! Arbeiten sie vielleicht mit Unsichtbarkeitszaubern? Wider meinen Willen bin ich beeindruckt; ich hätte diesen beiden Chaoten niemals solche Zauberfähigkeiten zugetraut.

Erinnerungen an meinen alten Deutschlehrer und seinen Schwall an „Lebensweisheiten" steigen in mir auf. Oberflächliche Gedanken können zu allem führen, nur nicht zu tiefergehenden Einsichten.... Ich wünschte, ich könnte zurück in jene unbeschwerte Schulzeit.

Vorsichtig nähere ich mich der Statue der buckligen Hexe. Überrascht blicke ich auf die steinerne Rutsche.

Soll ich?

Als ich höre, wie der Stein sich wieder schließt, fasse ich mir ein Herz und schlüpfe schnell hindurch. Rasend schnell sause ich über den Erdboden, bis ich plötzlich hart aufpralle. Meine Knie werden beim Aufprall in meinen Magen gerammt und der Schmerz raubt mir die Luft.

Von der plötzlichen Helligkeit schmerzhaft geblendet, kneife ich die Augen zu.

"Snape hat uns eine Spionin auf den Hals gehetzt!", vernehme ich plötzlich eine schrille Stimme!

"Unser Geheimnis darf nicht ans Licht kommen!"

Ich habe viel zu große Angst, um meine Augen zu öffnen. Schützend halte ich meine Hände vor mein Gesicht. „Bitte", wimmere ich, total überfordert und verängstigt. Ich würde lieber sterben, als für Snape zu spionieren! Aber die Angst schnürt mir die Kehle zu und es gelingt mir nicht, die Worte auszusprechen.

"Sorry", flüstert einer von ihnen. Dann wird alles schwarz, ein bodenloser Fall beginnt.

Theodore Nott - Sie gehört zu mir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt