Der Speisesaal ist am nächsten Morgen wie immer ein geschäftiger Ort. Schüler und Schülerinnen unterhalten sich lautstark, während sie ihr Frühstück genießen. Doch als ich den Raum betrete, spüre ich sofort die Blicke auf mir. Das Flüstern und Tuscheln beginnt, sobald ich mich an den Slytherin-Tisch setze.
"Stimmt es, dass deine eigene Mutter dich mit einem Plastikmesser töten wollte?" Dracos Stimme durchschneidet die Gespräche, und plötzlich ist es totenstill.
Kühl fixiere ich Draco. Seine geschwollenen Augen zaubern mir ein kleines Lächeln auf die Lippen. Dracos Stolz ließ es nicht zu, dass er meine gewaltsamen Übergriffe meldete, weshalb ich bisher ungeschoren davon gekommen bin.
Woher weiß er das mit meiner Mutter? Bestimmt hat Snape diese kleine Ratte geplaudert! Wütend presse ich meine Lippen aufeinander und verkneife mir eine Antwort. Ich kann mir keine weiteren Aussetzer leisten!
"Schade, dass sie gescheitert ist", seufzt Pansy. Bösartig funkeln ihre kleinen Schweinsäuglein. Allein bei ihrem Anblick wird mir übel.
"Du hast da wohl etwas falsch verstanden", lächle ich trotz alledem bemüht höflich. Ich darf Dumbledore nicht erneut in Schwierigkeiten bringen! Die öffentliche Demütigung lässt meine Wangen brennen. Die ganze große Halle will sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Hunderte Augenpaare mustern uns. Wenn ich jetzt nicht für mich selbst einstehe, werden es andere auch versuchen.
Angriff ist die beste Verteidigung!
"Hübsch geschminkte Augen. Blau ist ja so was von deine Farbe", ätze ich in Richtung Malfoy. "Hast du dich für Snape hübsch gemacht?"
Hasserfüllt blickt er mich an, seine Hände drohend zu Fäusten geballt. Ich warte darauf, dass er mich angreift, aber er funkelt mich bloß wütend an. Er will keinen Kampf riskieren in Abwesenheit seiner Gorillas! Ich weiß, dass ich aufhören sollte, aber die hasserfüllten Worte sprudeln nur so aus mir heraus! „Dein Daddy hat bestimmt Verständnis für dich. Ich habe gehört, dass ein Abschleppdrache nötig gewesen ist, um seinen Kopf wieder aus dem Arsch des Dunklen Lords zu kriegen."
Die Leute um uns herum schnappen entgeistert nach Luft. Sofort brandet um uns herum hektisches Getuschel auf. Die Demütigung lässt Malfoys Wangen glühen, sein Gesicht ist zur hasserfüllten Fratze mutiert.
"Dreckiges Schlammblut", keucht er hasserfüllt. "Das wirst du bereuen."
Beunruhigt blicke ich ihn an. Ich bin wohl etwas zu weit gegangen. Aber alle angestaute Wut und Frust bahnen sich unaufhaltsam ihren Weg.
"Du willst mir drohen?", grinse ich spöttisch. "Ohne deine beiden Gorillas kannst du es nicht mal mit einem Gartengnom aufnehmen. Apropos Gnome... Wenn ich dich ansehe, zweifle ich ehrlich gesagt an deiner Reinblütigkeit. Bist du sicher, dass dein Vater nicht doch ein Kobold ist?"
Ehe er sich auf mich stürzen kann, zerren ihn seine Freunde eilig weg. Viel zu viele Lehrer beobachten uns. In mir steigt die bittere Erkenntnis auf, dass ich meine Worte vermutlich noch bitter bereuen werde. Doch ich begnüge mich für den Moment damit, meinen bittersüßen Sieg auszukosten.
Der Rest des Frühstücks verläuft in angespannter Stille. Ich kann die Blicke der anderen Slytherins spüren, aber niemand wagt es, etwas zu sagen. Schließlich erhebe ich mich und verlasse den Speisesaal. Auf dem Weg nach draußen höre ich Theodores leises Lachen. Sein spöttisches Lachen verursacht bei mir Gänsehaut.
Als ich den Flur entlanggehe, weiß ich, dass die Konsequenzen meiner Worte nicht lange auf sich warten lassen werden. Doch für einen kurzen Moment fühle ich mich stark und unbeugsam, bereit, mich allen Herausforderungen zu stellen, die noch kommen mögen.
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Theodore Nott - Sie gehört zu mir
FanfictionErschrocken schnappe ich nach Luft, als mich die erste Welle trifft. Ich ertrinke! Verzweifelt zappele ich planlos herum. "Wie ein Fisch auf dem Trockenen." "Sie hätten Biologe werden sollen", huste ich atemlos. Verächtlich blickt er auf mich herab...