Kapitel 41: Träume und Briefe

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Ich fuhr aus dem Schlaf und schob sofort meine Decke bei Seite, dann sprang ich aus dem Bett. Dicke Schweißperlen standen auf meine Stirn. Ich ignorierte sie, jagte durch meinen Flur, riss meine Tür auf. Kalter Nachtwind pfiff um meine Ohren. Auch ihn ignorierte ich. Zielsicher steuerte ich auf die Nachbartür zu und hämmerte, wie besessen dagegen. Nur eine Minute danach wurde sie aufgezogen. Ein verschlafener Naruto blickte mir entgegen.

"Sora...was zum...?", er rieb sich die Augen. Ein Steinklotz zerfiel auf meinem Herzen zu Staub. Wenige Sekunden später lag ich ihm um den Hals. "Du lieber Himmel..."

"Es geht dir gut, Jashin sein Dank.", tatsächlich war ich kurz in Versuchung Hidans Pseudo-Gott zu danken.

"Warum soll es mir nicht gut gehen?", meinte Naruto verwirrt und strich mir unbeholfen über den Rücken.

"Ich hatte einen furchtbaren Traum. Kohana kam darin vor, Hotaka, Sasuke, Hinata und du auch und ihr seid alle gestorben.", ich spürte die Tränen bei dieser Erinnerung aufsteigen, schluckte sie aber runter.

"Wenn Sasuke stirbt, ist das doch kein Grund zum heulen.", murmelte Naruto leise. Ich hob den Kopf und sah skeptisch zu ihm auf. Nahm er mich eigentlich ernst? Dann aber, musste ich ihm Recht geben.

"Stimmt eigentlich. Ich weiß auch gar nicht, warum ich von ihm träume.", murmelte ich dann.

"Wenn du jetzt auch noch in ihm verliebt bist, raste ich aus. Echt jetzt!", meinte Naruto und gähnte, was das Ganze nicht wirklich unterstützte. "So, jetzt wo ich wach bin, habe ich Hunger aber Ichiraku's hat wohl leider zu. Also nur eine Instandsuppe."

"Ich hab eine bessere Idee.", ein Lächeln huschte auf mein Gesicht. Er musterte mich neugierig. "Ich könnte uns etwas zu Essen machen und dann übernachtest du einfach bei mir, weil..." Ich spürte, dass ich rot wurde. "Ich will nach dem Traum nicht alleine sein." Ich ließ ihn los und sah ihn an. Naruto wirkte ernst.

"Ich weiß, wie du dich fühlst Sora.", meinte er leise und legte mir eine Hand auf den Kopf, wie man das bei Kindern tat. Dann grinste er. "Wehe du kannst nicht gut kochen! Ich hol meine Matratze." Er verschwand in seiner Wohnung, während ich in meine tapste und mein Kochbuch suchte. Die unangenehme Wärme war verschwunden, jetzt zitterte ich fast ein wenig. Ich griff einen schwarzen Morgenmantel, der an der Klinge der Badtür hing.

Naruto war, direkt nach dem Essen eingeschlafen. Ein leichtes Lächeln huschte auf mein Gesicht, als ich meinen Freund so sah. In Büchern war es für Mädchen immer extrem aufregend mit einem Jungen in einem Zimmer zu schlafen aber das hier war ja nur Naruto. Ich schlich aus dem Schlafzimmer in die Küche und griff mir Papier und Stift, dann setzte ich einen Brief an:

Lieber Itachi,
mir geht es gut, sag das den Anderen bitte, vor allem Hidan, der alten Nervensäge. Ich vermisse euch sehr, ihr mich hoffentlich auch. Tobis Scherze müssen im Vergleich zu vorher ja stinklangweilig geworden sein. Sag ihm, er soll auf keinen Fall versuchen Deidara's Lehm ohne mich zu klauen.

Ich nehme an den Chunin-Auswahlprüfungen teil, ich glaube, das könnte dich noch interessieren. Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich ein komisches Gefühl bei der Sache, etwas stimmt da nicht. Mach dir keine Sorgen, ich werde damit fertig werden, immerhin hab ich keine Angst. Außerdem hab ich ein Team, dass mir helfen wird, wobei Kohana womöglich keine große Hilfe sein wird aber wir sind auch ohne sie stark genug. Mach dir also bitte keine Sorgen um mich, Sorgenfalten sehen nämlich wirklich blöd aus.

Liebe Grüße an alle, Sora.

Ich rollte das Papier zusammen und legte ein Siegel darauf, dass es nur von Itachi gelöst werden konnte. Dann formte ich Fingerzeichen.

"Was willst du um die Zeit?", knurrte die weiße Schlange. Ich streckte ihr die Rolle entgegen.

"Bring das zu Itachi.", befahl ich Kyōfu, welcher böse zischte.

"Eines Tages werde ich dich töten.", knurrte er, als er eine Schuppe löste.

"Na von mir aus.", erwiderte ich schulterzuckend. Die kleine, weiße Schlange umwand die Rolle und löste sich in Rauch auf, genau wie Kyōfu. Ich schaltete das Licht der Küche aus, kuschelte mich in mein Bett und lauschte Narutos gleichmäßigen Atemzügen, eh ich selbst einschlief.

Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich finde Kyōfu sympatisch (und jaaa, damit deute ich an, dass sie keinen neuen Vertrauten Geist bekommt). 

Der Weg eines Ninja // Naruto FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt