Kapitel 8

1.5K 84 9
                                    

Dieses Monster war so unglaublich hässlich, dass ich gar nicht so lange hinsehen wollte. Die Haut des Trolls war bedeckt von Blasen und Warzen, ich konnte in seine Nase gucken und damit meine ich auch seine gesamten Inhalt und den Geruch aus seinem Mund konnte ich schon aus vielen Metern Entfernung riechen. 

Die Kreatur brüllte und griff dann an, natürlich mich zuerst, da ich wie ein Trottel einfach mitten in der Halle stehengelieben war, doch bevor es mich erreichen konnte steckte ein Pfeil in seiner rechten Schulter und es richtete seine Aufmerksamkeit auf den Schützen. Legolas sprang mit einer eleganten Rolle aus dem Einschlagsfeld der Keule des Trolls und schoss einen weiteren Pfeil, diesmal in den linken Arm des Monsters, doch es schien ihn nicht wirklich zu interessieren, denn er hatte sich ein neues Ziel ausgesucht: Sam. Der Troll schlug mit seiner Keule auf den kleinen Hobbit ein, doch treffen konnte er ihn nicht, einfach weil Sam sehr schnell und zu klein war, um ihn mit den langsamen Reflexen eines Trolls zu töten. Doch dann er drängte den Hobbit in die Ecke und hob den Fuß, um Pastete aus Sam zu machen.

Alarmiert sah ich mich nach einer Möglichkeit um, doch kam gar nicht mehr dazu, denn Aragorn und Boromir zogen an der Metallkette, die um den Hals des Trolls gebunden war und brachten ihn um sein Gleichgewicht. Mit einem wütenden Brüllen zog er an der Kette und schleuderte sie mitsamt Boromir an die nächste Wand, wo der Mann liegenblieb und sich für ein paar Sekunden nicht bewegte, doch ich konnte sehen, dass sich sein Kopf leicht bewegte und machte mir keine großen Sorgen um ihn. 

Als nächstes warf Gimli eine Axt in die Brust des Trolls und was einen normalen Menschen fünfmal umgebracht hätte, bewirkte bei dem Troll genau so viel, als würde sich eine Mücke auf die Nase setzen: Es nervte, aber tat nicht weh. Was es allerdings erreichte war, dass er wütender wurde und auf den Zwerg einschlug, der auf Balins Grab stand und obwohl Gimli sich retten konnte, wurde das Grab zerschlagen.

Ich sah, wie die Hobbits sich hinter einer Säule in Sicherheit brachten und Legolas zwei Pfeile auf einmal schoss, um wenigstens ein kleines Anzeichen von Schwäche in ihm hervorzubringen, doch es klappte mal wieder nicht. Bei den darauffolgenden Versuchen des Trolls, Legolas mit seiner Eisenkette zu schlagen, wickelte sie sich um eine Steinsäule und elegant wie immer rannte der Elb auf ihr hinauf und schoss einen Pfeil in den Kopf des Ungetüms. Der Troll brüllte und taumelte, doch nach ein paar Sekunden stand er wieder gerade und nahm die Hobbits ins Visier. Ich sah, wie Frodo von den anderen getrennt wurde und wollte zu ihm rennen, doch auf einmal sprang mich ein Ork an, den ich nicht gesehen hatte, und ehe ich mich versah lag ich auf dem Rücken mit einem Speer neben meinem Kopf im Boden, der mich nur um Haaresbreite verfehlte hatte. Ich erschreckte mich zu Tode, sprang aber sofort wieder auf und parierte einen Schlag mit meinem Schwert, der gegen mein Bein geführt war. Ich hörte Frodo im Hintergrund nach Aragorn rufen, der allerdings alle Hände voll damit zu tun hatte, sich gegen zwei neue Orks zu verteidigen, die aus dem Nichts aufgetaucht waren. Ich sah, wie er versuchte zu dem Hobbit zu gelangen, doch mehr konnte ich nicht sehen, da der Ork vor mir mich weiter angriff. Er schien irgendwie besser und schlauer zu sein, als der Rest seiner Bande, denn ich brauchte ziemlich lange, um eine Schwachstelle zu finden und mein Schwert in seine Brust zu stoßen. 

Als ich meinen Gegner besiegt hatte, fiel mein Blick auf Aragorn und Frodo, die beide in derselben Ecke lagen und sich nicht bewegten. Frodo lag auf dem Bauch, den riesigen Speer des Trolls unter sich und Gott sei Dank hatte er das Mithrilhemd an, dachte ich.

Merry und Pippin stießen einen Kampfschrei aus, stürzten sich auf den Troll und stachen mit ihren kleinen Schwertern auf den Nacken des Monsters ein, bis er vor Schmerzen seinen Kopf zurückwarf und Legolas die Chance bot, ihm einen Pfeil in die Kehle zu schießen. 

Der Troll brüllte lauter als vorhin und taumelte wieder, doch diesmal schlug er mit einem rumsenden Geräusch auf dem Boden auf und bewegte sich nicht mehr vom Fleck. Erleichterung durchströmte mich, als ich die massige Gestalt am Boden sah, doch die anderen schienen das gar nicht richtig wahrzunehmen. Sie rannten alle auf Frodo zu, der immer noch mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden lag, Aragorn an seiner Seite, der zum Glück wieder aufgestanden war und jetzt den Körper des Hobbits umdrehte. Frodo hustete und öffnete die Augen, was alle vor Erleichterung fast weinen ließ. 

"Er lebt noch." Sam sah aus, als wäre ihm gerade Jesus persönlich begegnet.

"Mir fehlt nichts", antwortete Frodo. "Ich bin nicht verletzt. 

"Du hättest tot sein müssen! Dieser Speerstoß hätte einen wilden Eber aufgespießt", bemerkte Aragorn und sah den Hobbit verwirrt an. 

"An diesem Hobbit ist mehr dran, als das Auge sieht", sagte Gandalf lächelnd. Frodo öffnete den ersten Knopf seines Hemdes, wodurch das silbrige Funkeln des Mithrilhemdes sichtbar wurde und grinste.

"Ich unterbrechen wirklich ungern, aber ich denke wir sollten weitergehen", bemerkte ich, als ich leise Schreie in der Ferne hörte. "Die Orks sind uns auf den Fersen."

"Zur Brücke von Khazad Dum!", sagte Gandalf und rannte los. Ich half Frodo auf die Beine und als wir alle gemeinsam aus Balins Grabkammer rannten, hätte ich fast den epischen Soundtrack laut vor mich hingesungen, einfach weil es total in mein Gehirn eingebrannt war, doch dann besann ich mich eines Besseren und sang es nur im Kopf. 

Die seltsamen Schreie der Orks wurden lauter und als ich einen Blick nach hinten warf, konnte ich sehen, dass ziemlich viele auf unseren Fersen waren. Sie kamen von allen Seiten, sogar von oben, bis wir eingekesselt waren von einer Übermacht Orks. Für einen Moment war es komplett still, abgesehen von dem Schaben von den Rüstungen und Schilden unserer Feinde, doch dann ertönte ein lautes Grollen, das sogar die starken Steinsäulen und den Boden vibrieren ließ und Panik breitete sich in den Reihen der Orks aus. Am Ende der Halle schien feuerfarbendes Licht durch die Lücken zwischen den Steinsäulen und das Grollen ertönte noch einmal, diesmal klang es allerdings beängstigend nahe. Legolas zog seinen Bogen und zielte auf das Licht, während Gimli sich freute, dass die Orks abzogen. Innerlich hab ich mir einen Facepalm auf die Dummheit des Zwerges, der anscheinend nicht weiter gedacht hatte und kniff die Augen zusammen. Ich konnte eine alte und mächtige Präsenz spüren, das Beben schwerer Schritte und die Hitze des Feuers und wich einen Schritt zurück. Vergiss Orks und Trolle, gegen das hier verglichen sahen sie total lächerlich aus. 

"Was ist das für eine neue Teufelei?", flüsterte Boromir.

Gandalf schloss die Augen und atmete tief durch, bevor er antwortete. Als er dann den Mund öffnete, klangen seine Worte müde und angespannt. "Ein Balrog. Ein Dämon aus der alten Zeit. Ein Feind, gegen den ihr nichts ausrichten könnt. Lauft!"

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Yo
Was geht

Das ist das letzte vorgeschriebene Kapitel, das ich habe, aber ich gebe mir Mühe demnächst weiterzuschreiben.

Stay fresh, Leute!

Stay fresh, Leute!

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Herr Der Ringe FF - Take Me To Somewhere ElseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt