Mein Herz pochte unglaublich schnell und ich sah absolut gar nichts und ich wusste, dass ich auf keinen Fall so weitergehen konnte. Die Höhle wurde langsam erhellt, ohne dass jemand eine Fackel angemacht hatte, als würde man eine LED-Lampe anschalten, die erst ihr volles Potenzial aufbauen musste. Als ich mich ängstlich nach der Ursache dafür umsah, bemerkte ich, dass ich einen sanften Schimmer von mir gab, als wäre ich ein großes Glühwürmchen.
Überrascht davon ließ ich Legolas Hand los und betrachtete meine Hände: Der Schimmer schien von unter meiner Haut zu kommen und leuchtete an den Stellen durch, an denen ich keine beziehungsweise nur dünne Kleidung trug.
"Ich leuchte", bemerkte ich und musste grinsen, als mich ein plötzlicher Wall an Mut überkam und ich schickte ein stummes Danke an die Valar. "Ich leuchte!", wiederholte ich und sah meine Gefährten überrascht an.
Aragorn und Legolas sahen genau so erstaunt aus wie ich, Gimli hingegen grummelte nur "Dann brauchen wir wenigstens keine Fackel" und schob uns mit erstaunlicher Kraft voran. Ich fragte mich, ob Gimli je irgendetwas aus der Ruhe bringen konnte und folgte ihm, meine Hände vorausgestreckt wie eine große Taschenlampe.
Ich war sehr glücklich über die Mut-Welle, denn wohin ich auch sah, erspähte ich gruslige Dinge: Ein Gang, den wir passierten, war gefüllt mit tausenden von Totenköpfen, deren leere Augenhöhlen uns zu verfolgen schienen, in einem anderen stand ein Pferdeskelett aufrecht da, als wäre es noch lebendig. Schaudernd zog ich mein Schwert und lief weiter, bis ich eine schnelle Bewegung in meinem Augenwinkel wahrnahm, obwohl dort eine Sekunde vorher nichts war. Außerdem konnte ich den Tod spüren, ähnlich wie nach der Flucht aus der Seestadt, nur, dass es hier komplett still war und es damit viel gruseliger wirkte.
Und ja: Ich wusste, was uns erwartete und ja, ich wusste, dass es gruselig war, doch es gab einen gewaltigen Unterschied zwischen "diese Szene auf dem Bildschirm sehen" und "diese Szene in Realität durchleben". Die Filme und Bücher fühlten sich inzwischen an wie längst vergangene Ereignisse, die in grauem Nebel verschwammen.
"Ich sehe Gestalten von Männern... und Pferden", flüsterte Legolas und selbst dieses leise Geräusch hallte auf die gruseligste Art und Weise durch die Tiefen der verschlungenen Gänge.
Ich sah mich angespannt um und erkannte nichts, doch konnte ich die Anwesenheit dieser Gestalten spüren, als würden sie ihren kalten Atem auf meinen Nacken herabströmen lassen.
"Die Toten folgen uns." Ich war sehr kurz davor, Legolas zu sagen, dass er leise sein sollte, denn seine Aufklärungen trugen nicht gerade zu einer freudigen und lockeren Atmosphäre bei, da manifestierte sich ein fester Nebel an den Füßen des Elbs, der verdächtig nach Händen aussah und nach griff seiner Kleidung. Wäre die Situation nicht so angespannt gewesen, hätte ich vielleicht einen Witz darüber gerissen, doch der Nebel verdickte sich und bildete sich auch an Gimlis Füßen, die geisterhaften Hände griffen auch nach ihm.
Mein Licht schien die Nebelschwaden allerdings davon abzuhalten, sich mir zu nähern, denn sie hielten Abstand von mir, worüber ich sehr sehr glücklich war.
Gimli begann, die Nebelschwaden wegzupusten, was vielleicht nicht die effizienteste Methode war, und starte sie böse an.
"Nicht nach unten sehen", warnte Aragorn uns und erinnerte mich dadurch an die eine Sache, die ich erfolgreich verdrängt hatte: Dass wir auf menschlichen Skeletten liefen. Ich kniff die Augen zusammen und sah nicht nach unten, doch das brauchte ich gar nicht, denn bei jedem Schritt knackte es unter meinen Fußsohlen und ich hätte mich fast übergeben. Jetzt war ich mir der Geräusche auch noch über-bewusst, was nicht gerade entspannend war.
Mit dem Knacken als unseren ständigen Begleiter liefen wir weiter, bis wir endlich wieder auf steinigem Boden standen. Wir befanden uns in einer riesigen Halle, die mehr wie eine Höhle aussah als eine von Menschen angelegte, doch die Eingänge waren genau so aufgebaut wie die, die uns überhaupt hier reingeführt hatten. Außerdem trug der mindestens viermal so große Eingang zu was aussah wie einer Burg dazu bei, dass man sich denken konnte, dass hier nicht nur Fledermäuse und Spinnen ihr Dasein fristeten.
Aragorn ging mit sicheren Schritten auf das Felsengebilde zu und und beeilte mich, aufzuschließen, da ich die einzige Lichtquelle war (in einem Moment der kompletten Dummheit fand ich es lustig, dass ich die Gefährten anzog wie Motten zum Licht).
Erst dann bemerkte ich, dass gegenüber der Burg eine starke Kante war, hinter der sich ein Abgrund auftat, dessen Boden ich nicht erkennen konnte, da er von grünem Nebel verdeckt wurde. Zuerst konnte ich nur den modrigen Geruch einer Höhle wahrnehmen, doch dann zog ein Hauch der grünlichen Nebelschwaden an mir vorbei und alles, was ich dann riechen konnte, war der unvergleichliche Geruch nach Verwesung, dem ich auch nicht entkommen konnte, wenn ich flach durch den Mund atmete. Ich kniff kurz die Augen zusammen, um mich nicht übergeben zu müssen - das schien hier öfter vorzukommen - und als ich sie wieder öffnete, hätte ich fast aufgeschrien, da sich vor mir zwei Gestalten manifestiert hatten.
Sie trugen graue Roben ohne viel Schmuck, ihre Gesichter waren eingefallen ohne dabei alt zu wirken und mein sanfter Schimmer wurde von ihnen reflektiert anstatt durch sie hindurchzugehen und anders, als ich es erwartet hatte, verströmten sie keinen Geruch nach Verwesung sondern gar keinen. Auch wandten sie sich nicht an Aragorn oder Legolas und Gimli, die von mir abgewandt standen, sondern fixierten ihre klaren Blicke auf mich.
Ich wollte panisch etwas sagen, meine Gefährten warnen, doch bevor ich das tun konnte öffneten sich die Münder der zwei Gestalten und sie begannen zu sprechen.
Warum haben alle immer nur Angst vor uns, Bruder? fragte der, der jünger aussah, obwohl das gar nicht leicht festzumachen war.
Ich schloss verdutzt den Mund und warf einen Blick zu Aragorn, der genau wie die beiden anderen krampfhaft nach den Toten ausschau hielt. Keiner von ihnen schien die Stimmen der beiden Gestalten gehört zu haben.
Bei normalen Sterblichen ist das kein Wunder, ich habe dir schon so oft gesagt, dass wir nicht in gruseligen Höhlen umherirren sollten, antwortete der Ältere. Aber bei unserem eigenen Kind...
Die beiden lachten vergnügt, was sehr gedämpft klang, und nachdem ich immer noch nichts gesagt hatte und nur verwirrt herumgestanden hatte, rollten sie fast synchron ihre Augen.
Wir sind Mandos und Lórien, die Herren der Geister, sagten sie einstimmig.
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Leute, ich habe etwas sehr Cooles entdeckt:
Wir sind voll weit oben in der Kategorie "Abenteuer", und dafür, dass ich das hier nur zum Spaß mache, ist das der Hammer!! Danke an euch auf jeden Fall!
(Und dann habe ich geguckt, was auf den höheren Plätzen ist und... Sagen wir es so: WAS ZUM TEUFEL. Wenn ihr wissen wollt, was ich meine... schaut einfach nach, wenn ihr es seht, wisst ihr, was ich meine. Lol)
Leute, ich finde Gimli ist so eine Mood, immer wenn ich die Fanfiction weiterschreibe muss ich lachen, weil Gimli einfach so witzig und relatable ist.
Eine Sache noch: Ich weiß, ich habe gesagt, dass nach meinem Abi mehr kommt, aber obwohl ich sehr viel Zeit habe, bekomme trotzdem (oder gerade deswegen) nichts auf die Reihe, haha. Ich gebe mein Bestes, aber irgendwie bin ich zur Zeit so faul, das ist unglaublich.
Frage an euch: Habt ihr schon Ferien? Wenn ja, was habt ihr so vor, wenn nein, wann geht es bei euch los?
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Herr Der Ringe FF - Take Me To Somewhere Else
FanfictionEin paar Jahre sind vergangen seit Alisa die Zwerge vom Erebor unterstützt und vor dem Tod gerettet hat. Jetzt rufen die Valar wieder nach ihr und ein zweites Mal wird sie in Mittelerde erwartet. ~ Teil 1: Hobbit FF - Take Me To Somewhere Else