Herr Der Ringe FF - Take Me To Somewhere Else

Kapitel 40

Ich hörte die Nazgul kreischen und wusste, dass die Schlachte bereits begonnen hatte. Ihre Schreie waren sehr leise, da sie von etwas weiter weg kamen, dennoch gingen sie mir durch Mark und Bein. Außerdem spürte ich den Tod in der Luft liegen und die gewaltige Last der Gestorbenen brachte mir einerseits eine gewisse Zuversicht (das war wahrscheinlich die Valar-Seite in mir), andererseits füllte sie mich mit dem mir inzwischen schon altbekannten Gefühl der Furcht (hallo, menschliche Seite). Ich verfluchte die Valar, die dachten, es wäre kein Problem so etwas auf das Gewissen eines Menschen zu packen und folgte den Gefährten.

Wir verließen unsere Position und kletterten nach unten zum Flussufer und während ich - sehr konzentriert - kletterte, hielt ich nach den beiden Valar ausschau, konnte sie aber nirgendwo entdecken. Erst als ich ganz unten angekommen war und wieder festen Boden unter den Füßen hatte, hörte ich ihre Stimmen in meinem Kopf.

Wir verlassen dich jetzt wieder, Kind, sagte Mandos. Ich konnte weder ihn noch seinen Bruder sehen, wusste aber, dass sie in der Nähe waren.

War schön mit dir, ergänzte Lórien und ich konnte hören, dass er sich Sorgen machte, den Krieg und die Schlachten vor Augen habend. Wir sehen uns wieder.

Damit verschwanden die Beiden und hinterließen eine seltsame Leere. Ich fühlte mich gar nicht bereit, jetzt, wo ich die Masten und Segel der Schiffe von Nahem sehen konnte und die scharfen Kommandos der Kapitäne hören konnte. Ich stellte mich etwas gerader hin und imitierte Aragorns Haltung, der stolz auf sein Schwert gestützt kerzengerade am Ufer stand und durch zusammengekniffene Augen die Schiffe beobachtete. Ich fühlte mich dann ein wenig besser und befahl mir selbst, ruhig zu bleiben. Wir hatten eine Geisterarmee bei uns, was konnte da schon schief gehen?

Das erste Schiff steuerte knarzend das Ufer an und ich konnte die Soldaten sehen, die auf ihm standen: Breite, starke Männer komplett in schwarz gekleidet, mit sowohl Äxten als auch Schwertern, Bögen und anderen sehr brutal aussehenden Waffen, ich meinte sogar einen Morgenstern unter ihnen zu sehen.

"Ihr dürft nicht weiter", erhob Aragorn die Stimme, kurz bevor sie uns entdeckt hätten. Die Soldaten standen auf und wir hatten jetzt ihre volle Aufmerksamkeit. Ich versuchte unter ihren stechenden Blicken nicht zu schrumpfen. "Ihr werden Gondor nicht betreten."

Ein kurzer Moment verging, indem Aragorns Worte einsackten, dann begannen alle auf dem nächstgelegenstem Schiff zu lachen. Ich fand meinen Mut in ihrem Lachen, da ich sie unbedingt zurechtweisen wollte, aber ich wartete auf den richtigen Moment. 

"Wer seid Ihr, dass Ihr uns den Zugang verwehren könnt?", fragte der. der aussah wie der Kapitän des Schiffes. Er hatte eine sehr hohe Stirn und seine spärlichen Haare trug er zu einem Zopf auf seinem Kopf, was eher aussah wie ein Vogelnest.

"Legolas", sagte Aragorn eisern, ohne seinen Blick von den Männern auf dem Schiff abzuwenden. "Schicke dem Bootsmann einen Warnschuss neben sein Ohr."

Legolas zog einen Pfeil, legte ihn an die Bogensehne und zielte und das alles innerhalb den Bruchteilen einer Sekunde. 

"Nicht danebenschießen", sagte Gimli und stieß mit dem Stiel seiner Axt gegen den Bogen, kurz bevor Legolas den Pfeil abschoss. Er flog nur für eine Sekunde, dann hatte er sich in die Brust einen Soldaten gebohrt, der neben dem Kapitän stand. Der Soldat schrie, wobei es eher klang, als wäre er wütend und nicht schmerzerfüllt, dann ging er zu Boden. 

"Oh!", Gimli hielt seine Hand vor den Mund und ich musste mir ein Lachen verkneifen, als Legolas ihn rügend ansah. "Tja, so kann's gehen! Wir haben Euch gewarnt!" Auch Aragorn sah ihn missbilligend an, aber ich wusste, dass hinter seinem Blick keine Schärfe lag.

"Bereitmachen zum Entern!", rief Gimli begeistert, worauf er als Antwort nur erneutes Lachen und spöttische Kommentare bekam. 

"Wir sollen von Euch geentert werden? Von welcher Streitmacht?", fragte der Kapitän und segelte an uns vorbei.

"Dieser Streitmacht", antwortete Aragorn und auf sein Kommando hin erschienen die Toten hinter uns und rannten durch uns hindurch. Ich bekam Gänsehaut, denn es fühlte ich an, als würden eiskalte Finger über meine Haut gleiten doch ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. Die Seeleute erwiderten die Kampfschreie der Toten, auch wenn sie angsterfüllt aussahen, doch sie hatten keine Chance. Es dauerte nicht einmal zehn Minuten, da fiel der letzte Soldat.

Und wir mussten nicht einmal etwas dafür tun.

Sobald sobald alle Männer getötet waren, versammelten sich die Toten wieder um uns herum und nach einem schnellen Befehl von Aragorn bemannten wir die Schiffe und segelten zur Schlacht.

Es dauerte nicht lang, da konnten wir die Kampfgeräusche hören: Schreie, sowohl schmerzerfüllt als auch blutdurstig, das Aufeinandertreffen zweier Schwerter und das Wiehern von Pferden. Ich konnte die Schlacht noch nicht sehen, konnte mir aber sehr wohl vorstellen, welche Ausmaße sie angenommen haben musste. Kurz bevor wir die Schlacht zu Gesicht bekommen konnten, hörten wir ein fremdes Horn. Es spielte eine Art kurze Melodie, die irgendwie traurig klang, doch ich wusste ganz genau, dass die dazugehörigen Krieger alles andere als traurig waren. Ich fluchte innerlich, da ich zu dem Zeitpunkt die Mûmakil total vergessen hatte.

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Sorry für das abgehackte Ende, dieses Kapitel sollte eigentlich Teil 1 des Lesetags werden und ich habe auch schon ein paar Teile geschrieben, aber es wird wohl doch erst nächstes Wochenende werden (ich nerve mich damit schon selber!!! Sorry Leute).

Dieses Kapitel ist Lillienrose gewidmet! Sie hat heute Geburtstag und hat sich ein Kapitel als Geschenk gewünscht! Ich wünsche dir alles alles Liebe, ich hoffe du bekommst tolle Geschenke und hast einen wunderbaren Tag! Fühl dich ganz doll gedrückt 💗

(Samstag, 30.06. Lesetag. Schreibt's euch in den Kalender :D)