Kapitel 3

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Hier leider nur ein kurzes Kapi, mehr habe ich leider in den letzten Tagen zwischen Arbeiten, Lernen und Turnieren nicht zustande gebracht... Sorry!

Alles Liebe,

eure Sunfall2002

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"Wo willst du hin, Mama?" Caprice seufzte, dann wuschelte sie dem kleinen Jungen noch einmal durch die Haare, ehe sie besorgt sagte: "Ich habe dir doch erzählt, dass ich noch einmal jagen gehen muss. Du bleibst solange hier und stellst keinen Quatsch an, ok? Und verwandel dich vor allem nicht, hörst du? Keiner darf davon wissen!" "Jaaa... Wann kommst du wieder?", nörgelte der kleine Junge seine Mutter an. "Das kann ich dir auch nicht sagen. Und desto früher du mich gehen lässt, desto früher bin ich zurück." Mit diesen Worten verschwand die junge Frau aus der Tür.

Das Thema "Adoptivmutter" hatte die kleine Familie nicht mehr angesprochen, seit Caprice von ihrem Alpha zurückgekehrt war und sie war froh darüber. Denn wie bitteschön sollte man einem 6-Jährigen Kind erklären, dass seine Mutter sich umgebracht hatte? Richtig - gar nicht.

Nachdem sie sich verwandelt hatte, streifte sie erneut durch den Wald. Zu Caprice' Leidwesen war das Wetter seit gestern allerdings keinesfalls besser geworden, sondern eher noch schlechter. Nicht nur, dass es noch immer eiskalt draußen war - und natürlich noch immer dieser verflixte Nebel zwischen den Bäumen hing -, nein, jetzt gab es auch noch regelmäßige Graupelschauer, die ihr dünnes Fell durchweichten! Plötzlich blieb die junge Wölfin stehen. Sie könnte schwören, dass sie etwas gehört hatte. Da! Ein Rascheln im Gebüsch! Auf leisen Pfoten schlich sie sich bis zu dem betreffenden Busch und entdeckte ein wohlgenährtes Reh auf einem kleinen Fleckchen Gras. Das würde sie sich holen! Endlich mal etwas, auf das sie stolz sein könnte!

Caprice tapste leise und vorsichtig noch einige Schritte näher an das Reh heran, dann kauerte sie sich nieder und sprang. Sie biss dem Reh kräftig in den Hinterlauf und ließ es nicht los, bevor sie den widerlichen Geschmack von Blut im Maul hatte. Sie hasste es zu töten, doch es gehörte nun einmal zum Gesetz des Mondes. Als das arme Reh endlich aufgehört hatte zu zappeln und seine Augen glasig wurden, lockerte die schwarze Wölfin ihren Kiefer ud ließ das Bein des Tieres aus dem Maul gleiten.

So schnell sie konnte, schleifte die junge Wölfin den schlaffen Körper des Rehs nach Hause zum Anwesen von Riley. Kaum war sie in dessen Garten angelangt, verwandelte sie sich zurück in einem Menschen und wusch sich in dem kleinen Besucher-WC das Gesicht und ihre Hände, die noch immer blutbefleckt waren. Dann eilte sie zu ihrem Alpha.



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