Einen schönen 1.Advent euch allen! Noch einmal vielen Dank für eure Votes und eure lieben Kommis! Jeder einzelne davon zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht! ♥
Überrascht blickten die Amaroks sie an, dann zogen sie sich zu einer Beratung zurück. Caprice konnte ihr aufgeregtes Geflüster bis hier her hören, doch verstand sie kein einziges Wort. Sie wusste, dass sie mit diesem Angebot einen großen Schritt gewagt hatte. Es war mehr als unüblich, Wölfen eines fremden Rudels anzubieten, sich dem eigenen anzuschließen, vor allem, wenn sie ohne Alpha waren. Denn normalerweise würde jeder Alpha, der sein Rudel stark machen möchte, in diesem Moment angreifen und das gegnerische Rudel unterwerfen oder gar vernichten.
Doch Caprice' Vater hatte sie anderes gelehrt. Er hatte sie stets gelehrt, dass man gewaltfrei handeln solle, wenn man respektiert und gemocht werden wollte. Mit Gewalt erzeugte man immer nur Furcht und im schlimmsten Fall Gegengewalt und das wollte sie nicht. Sie wollte beweisen, dass es auch anders ging und sie wusste, dass sie damit - vor allem nach Rileys grausamer Herrschaft - die Herzen ihres Rudels im Sturm erobern würde. Und sie brauchte ihre Unterstützung.
Tief in ihren Gedanken versunken merkte sie nicht, wie ihr Sohn neben sie auf den Felsen kletterte und zuckte erschrocken zusammen, als er sich an ihr Fell drückte. Nach einem kurzen Moment des Schockes kuschelte sie sich allerdings an ihn und leckte ihm kurz den Kopf, bevor sie sich dem Beta des Amarok-Rudels zuwandte.
Offensichtlich hatte dieses nämlich seine Besprechung beendet und war nun bereit, seine Entscheidung zu verkünden. Der fremde Beta blickte sie einen Augenblick an, dann sagte er ohne jegliche Feindlichkeit in der Stimme: "Nachtjägerin, wir haben uns entschieden. Wenn ihr erlaubt, werden wir uns eurem Rudel anschließen, bis auf zwei Ausnahmen." Nun traten zwei weitere Wölfe vor. Die eine war offensichtlich eine tragende Werwölfin, der andere Wolf scheinbar ihr Gefährte. Caprice bemerkte sofort die spezielle Färbung der Augen, die den 'Mächtigen' Wölfen vorbehalten war und wusste sofort, warum die beiden es vorzogen, alleine zu leben.
Ohne ihnen jedoch eine Chance zu geben, etwas zu sagen, erhob sie erneut ihre Stimme und sagte mit einem respektvollen Kopfneigen: "Ich verstehe eure Beweggründe, doch will ich euch sagen, dass ihr und euer Junges ebenso in meinem Rudel willkommen sein werdet, wie alle anderen auch. Seht mir in die Augen. Glaubt ihr, dass ausgerechnet ich euch verstoßen würde?"
Abgesehen von einigen wenigen anderen Wölfen, die scheinbar ebenfalls das Merkmal an Caprice und den beiden anderen Wölfen bemerkt hatten, sahen alle Wölfe ihres Rudels sie verständnislos an. So auch ihr Beta. Mit einer kleinen Schwanzebewegung winkte sie ihn zu sich heran und erklärte ihm dann leise: "Du hast mir doch mit Sicherheit zugehört, als ich vorhin erklärt habe, dass sowohl mein Sohn als auch ich zu den Mächtigen geöhern, oder? Nun, dann sieh mir einen Moment in die Augen und dann schaust du dir ihre Augen an." Sie deutet mit dem Kopf auf die beiden fremden Wölfe. "Nun, was siehst du?", schob sie dann sanft hinterher.
Ihr Beta keuchte erschrocken auf und antwortete: "Ihre Augen..." Caprice beendete seinen Satz gelassen: "...sind wie die Meinen, ja. Sie gehören auch zu uns und sie haben Angst um sich und ihr ungeborenes Kind. Aber ich werde niemals jemanden deshalb verstoßen und ich hoffe, so wirst du es auch sehen." Verstehend neigte ihr Beta den Kopf, dann sprang er wieder vom Felsen hinunter und gesellte sich zu seinem Rudel. Caprice dagegen wandte sich wieder den beiden Wölfen zu. "Wie entscheidet ihr euch?", fragte sie ruhig.

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Nachtjäger
Serigala Jadian"Du wagst es mir zu drohen?", knurrte der große Wolf bedrohlich. Bis zu dieser Nacht hatte es niemand je gewagt, sich ihm entgegenzustellen. "Ja.", knurrte die schwarze Wölfin als Antwort, spannte ihren Körper an und sprang. Die 22-Jährige Caprice...