Für das lange Warten nun ein längeres Kapitel als sonst. Tut mir leid, aber in der letzten Woche hatte ich ausschließlich Proben für ein Konzert und Arbeiten und somit kaum bis keine Zeit. Hier ist es nun. An nun gebe ich mir Mühe, meinen Rhythmus wieder aufzubauen, versprochen! ;)
Alles Liebe,
eure Sunfall2002
"Aven? Aven, wo bist du?" Caprice konnte ihren Sohn mal wieder nicht finden. Wo war er bloß schon wieder abgeblieben? So groß war ihr Haus doch gar nicht! "Aaaaaaveeeen?" Plötzlich stürzte ein kleiner Schatten die Treppe hinunter. "Maaaamaaa!" Caprice fing ihren Sohn lachend auf, fragte ihn dann aber ernst: "Wo warst du schon wieder?" "Öhmmm... in meinem Zimmer?", antwortete ihr Sohn, allerdings klang es eher nach einer Frage. Capirce musste sich ein Grinsen verkneifen, fragte aber lieber noch mal nach: "Und jetzt die Wahrheit?" Der Boden schien auf einmal unheimlich interessant zu werden, als ihr Junge antwortete: "Ich war im Büro und habe mir alte Fotos von dir und Opa angesehen..."
Ein schmerzhafter Stich durchfuhr Caprice als sie an den Tod ihres Vaters dachte, der gerade einmal einige Wochen zurücklag. Es war noch immer ihr wunder Punkt, vor allem, da sie ihren Vater davor fast 15 Jahre lang nicht gesehen hatte und das nur, weil sein Mörder, der ehemalige Alpha Riley, ihn aus dem Rudel vertrieben hatte. So war ihr nach dem frühen Tod ihrer Mutter bereits im Alter von 7 Jahren niemand anderes mehr geblieben als Bella, die Gefährtin Rileys.
Als sie die Scham ihres Sohnes ob der Tatsache, dass er die Erinnerungen in ihr wieder wachgerüttelt hatte, sah, konnte sie es nicht verhindern, dass ihr eine kleine Träne die Wange herunterrann. "Hey, alles gut, mein Schatz. Es ist nur natürlich, dass du etwas über deinen Opa wissen möchtest. Keine Angst, ich bin dir nicht böse.", erklärte sie ihm sanft. Aven ließ einen erleichterten Seufzer hören und drückte sich an seine Mutter. Diese strich ihm beruhigend über die Haare, dann schlug sie ihm vor, etwas über seine Großeltern zu erzählen. Freudig stimmte der kleine Junge ihr zu.
Caprice ließ sich auf dem weichen Sofa nieder, das im Wohnzimer stand, klopfte neben sich auf das Polster und wartete, bis sich der kleine Junge neben sie gesetzt hatte, bevor sie zu erzählen begann: "An deine Oma habe ich kaum noch eine Erinnerung. Ich weiß nur noch, dass sie mir abends immer eine Geschichte vorlas, nachdem sie mich ins Bett gebracht hatte. Sie war eine wunderbare Frau, unglaublich liebevoll und immer um unser Wohl besorgt... Und ich erinnere mich noch an einen süßen Duft nach Rosen, wenn sie den Raum betrat. Als ich gerade 3 Jahre alt geworden war, starb sie. Es war ein sonniger Frühlingstag und wir waren im Wald, wollten picknicken." Caprice stockte, dann fuhr sie langsam fort: "Plötzlich wurden wir von den Wölfen eines fremden Rudels überfallen... Deine Oma beschützte mich und... und starb."
Nach einer kurzen Pause sagte sie mit von Trauer belegter Stimme: "Dein Opa packte mich und rannte mit mir zurück ins Dorf. Er war so ein mutiger, liebevoller Mann. Ich bin bei ihm aufgewachsen. Er war zwar der Beta, aber trotzdem gab er sich die größte Mühe, um immer für mich da zu sein... Er war mein ein und alles, bis... bis Riley unser Alpha wurde. Er fühlte sich durch deinen Opa bedroht und drohte ihm. Würde er nicht auf der Stella das Rudel verlassen, würde er mich und ihn töten. Nicht schnell, sondern langsam und grausam. Aus Angst um mich gab er nach und verließ das Rudel.
Ich war gerade einmal 7 Jahre alt und beide meiner Elternteile waren tot oder weg. Rileys Gefährtin, Bella, zog mich auf und beschützte mich vor Rileys Grausamkeit. Für mich wurde sie zu meiner besten Freundin, denn sie war nur einige Jahre älter als ich. Um genau zu sein, war sie 8 Jahre älter, als ich sie kennen lernte... Vor... vor sechs Jahren kamst du zur Welt. Als Bella schwanger wurde, glaubte Riley ihr das nicht und sie lief weg. Du warst gerade einmal 2 Tage at, als sie mich besuchte. Unter Tränen bat sie mich darum, dass ich dich aufnahm. Und so endete die Geschichte."
Es war schon Abend, als Caprice mit ihren Erzählungen fertig geworden war. Den Selbstmord von Bella hatte sie Aven zu Liebe außen vor gelassen; es hatte schon gereicht, dass er Rileys Grausamkeiten hatte mit ansehen müssen.
"Aven... Geh ins Bett, es ist schon spät." Ihr kleiner Sohn nickte zustimmend, dann eilte er in sein Zimmer. Nun war der Tag schon wieder vorbei und Caprice hatte ihm immer noch nichts von ihrem kleinen Geheimnis erzählt...

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Nachtjäger
Kurt Adam"Du wagst es mir zu drohen?", knurrte der große Wolf bedrohlich. Bis zu dieser Nacht hatte es niemand je gewagt, sich ihm entgegenzustellen. "Ja.", knurrte die schwarze Wölfin als Antwort, spannte ihren Körper an und sprang. Die 22-Jährige Caprice...